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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Translator hinter Rhodan getreten war. Offenbar fiel Sternchen erst jetzt auf, daß Rhodan eine fremde Sprache benutzte und die Übersetzung seiner Worte aus diesem Kasten drang. „Ah, deshalb hat man euch nach Marrschen verbannt", sagte die Cheercy. „Euer Sprachprogramm ist ungenügend entwickelt.
    Ihr braucht eine Übersetzermaschine. Aber das macht nichts. Auf Marrschen gibt es viele Berater, die schlimmer dran sind als ihr."
    Rhodan runzelte die Stirn. „Bernons - sind das Wesen mit einem schlangenartigen Leib, ohne Gliedmaßen und mit einem Kopf, der..."
    „Natürlich sind das Bernons", schnitt ihm Sternchen das Wort ab. „Häßliche Kreaturen, und allesamt defekt. Auch jene, die man noch nicht nach Marrschen verbannt hat. Defekt, sage ich. Schrottreife Biotron-Gehirne. Es ist abscheulich. Sie dürfen auf Vrugg und den anderen Planeten des Vier-Sonnen-Reiches bleiben, während die arme Sternchen nach Marrschen deportiert wurde. Und warum?"
    „Warum?" echote Rhodan. „Weil", erklärte die Cheercy, „Sternchen die Sterne besuchen wollte. Sternchen hat sich in einen Allroundgleiter gesetzt und dem Computer den Befehl gegeben, zu den Sternen zu fliegen, aber der Gleitercomputer war ein Freund dieser heimtückischen Bernons, und er trug mich nicht zu den Sternen, sondern zu den Biotron-Fabriken von Falix, der zweitgrößten Stadt von Vrugg."
    Die Cheercy sah Rhodan mit ihren eigroßen Augen an, und etwas wie Traurigkeit schimmerte in dem Blick der fremdartigen Kreatur. „In der Biotron-Fabrik", berichtete sie weiter, „öffneten die Techniker meinen Kopf und holten mein Gehirn heraus, und mein Gehirn legten sie in Bäder aus Licht und in Bäder aus Strahlen und elektromagnetischen Feldern. Danach setzten sie mein Gehirn wieder ein, schlössen meinen Kopf und sagten: Zu den Sternen willst du, Sternchen? Das ist gut, denn du kannst nicht auf Vrugg bleiben. Du wirst zu den Sternen fliegen."
    Die Cheercy scharrte mit einem Vorderlauf im Staub. „Aber die Techniker haben mich belegen. Sie haben mich nach Marrschen gebracht, dem Planeten, der das Grab für alle defekten Mann- und Frauberater ist, und niemals wird Sternchen die Sterne erreichen. Niemals."
    „Man kann Marrschen nicht verlassen?" fragte Perry Rhodan. „Es gibt keine Möglichkeit, von diesem Planeten zu fliehen?"
    „Keine", bestätigte Cheercy. „Die Deportationsschiffe werden von einfältigen positronischen Computern gesteuert, und sie landen nicht auf Marrschen. Sie setzen die Verbannten ab und fliegen davon. Nirgendwo auf Marrschen gibt es ein Allroundraumschiff, mit dem man fliehen kann."
    Wenn es stimmte, was Sternchen behauptete, dachte Rhodan resigniert, dann befanden sie sich tatsächlich in einer ausweglosen Situation. Von der THUNDERWORD konnten sie ebenfalls keine Hilfe erwarten; Schovkrodon hatte ihm mit drastischen Worten das Schicksal des terranischen Großraumschiffs geschildert.
    Aber vielleicht fand Taurec einen Weg, auf unblutige Weise der Falle von Vrugg zu entkommen. „Und nun?" fragte Sarvel Markadir.
    Rhodan warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann in die Gesichter seiner anderen Begleiter. Auch in ihren Augen entdeckte er die Resignation, die ihn erfüllte.
    Er räusperte sich. „Ich schlage vor", sagte er und deutete auf den fahlen, verzerrten Sonnenball hinter den Staubwolken, „wir suchen uns einen Unterschlupf für die Nacht. Es wird bald dunkel werden.
    Morgen sehen wir weiter."
    Die Cheercy stieß einen Pfiff aus, so laut, daß er Perry Rhodan durch Mark und Bein ging.
    Auch die anderen Terraner fuhren zusammen. „Wandler!" kreischte die Cheercy. „Wandler!"
    Sie fuhr behende herum und wollte die Böschung hinunterlaufen, aber da geriet der Boden in Bewegung. Staub wallte auf. Erdbrocken wurden in die Höhe geschleudert. Feine Risse durchzogen den Hügel, um sich binnen Sekunden in gezackte breite Spalten zu verwandeln.
    Rhodan wurde von den Beinen gerissen und stürzte auf Sternchen, die voller Panik zwitscherte und krächzte. Durch den Staubnebel sah er Arvenich fallen und noch im Sturz ihren Mehrzweckstrahler von der magnetischen Halterung lösen. Jemand schrie. Soul Gronnich, nach der Stimme zu urteilen. Die Außenmikrofone übertrugen dumpfes Grollen und Knirschen.
    Rhodan stemmte sich in die Höhe. Der einst feste Boden tanzte und schaukelte wie der Rücken eines bockenden Pferdes. Entsetzt starrte er Gronnich an; der Exosoziologe war nur ein paar Meter von ihm entfernt in eine Erdspalte

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