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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gerutscht. Nur noch sein Oberkörper ragte aus dem Riß hervor.
    Er schrie noch immer. Schmerz verzerrte sein Gesicht.
    Etwas Metallisches blitzte in der Spalte auf. Ein schenkeldicker Tentakel, dem bald fünf, sechs andere folgten. Wie Schlangen krümmten sie sich in der Luft und schlössen sich dann um Gronnichs Brust.
    Der Schrei des Exosoziologen brach ab.
    Ein blendend heller Feuerstrahl schnitt durch den aufgewirbelten Staub und kappte einen der Tentakel, glitt weiter, teilte den nächsten. Aber immer neue Tentakel stiegen aus der Tiefe empor, und Rhodan wurde von Grauen gepackt.
    Denn einige der Metalltentakel trugen Köpfe; Köpfe wie der von Sternchen, und Schädel von Diskusform und mit drei zapfenähnlichen Wurmfortsätzen an der Vorderfront - Schädel, wie sie auch die schlangenartigen Kreaturen in der Ratshalle der Sooldocks besessen hatten.
    Und dann brach der Hügel endgültig auseinander. Aus dem Braun und Schwarz des Erdreichs schälte sich ein monströses Wesen, eine ungeheure Wurmkreatur, aus deren Leib ungezählte Tentakel wucherten. Tentakel mit Cheercy-Köpfen, die in irrwitziger Raserei krächzten und zischelten und ihre Kiefer auf und zu klappen ließen; Tentakel mit Bernon-Schädeln, die trunken wackelten und wie Schmiedehämmer auf die Terraner und Sternchen niedersausten.
    Einer der Bernon-Köpfe traf Rhodan an der Schulter.
    Schmerz flackerte in seinem Oberarm auf, zog sich glühend durch sein Schulterblatt. Er wurde zur Seite geschleudert, rutschte über die dünne Erdkruste, die den hinteren Teil des Wurmungeheuers noch bedeckte, und kam zwischen dem Tentakelwald auf dem Metallrücken zum Stillstand.
     
    6. Lozzok
     
    „Carzel?" drang eine krächzende Stimme durch den Nebel, der die Gedanken des alten Raummeisters verdunkelte. „Carzel Boon! Mach auf!"
    Erinnerungsfetzen wetterleuchteten wie verglühende Sternschnuppen in der Finsternis der Ohnmacht.
    Das sonnenhelle Licht der nuklearen Explosion, das sich einer Flut wabernder Helligkeit gleich durch die elektronischen Fenster der Monitoren gewälzt hatte... Die Erschütterungen und der wilde Tanz der JUURIG auf den aufgewühlten Luftmassen ... Dann ein Donner wie von einer weiteren Explosion, der Geruch von Ozon, Dunkelheit, das Glimmen der Notbeleuchtung... Und der Sturz in die Bewußtlosigkeit.
    Carzel Boon stöhnte.
    Seine Muskeln schmerzten, als er sich bewegte. Seine dreifingrigen Hände schabten über den Kunststoffbelag des Bodens. Aus den schwarzen Schatten vor seinem Multisinnesorgan schälten sich die Umrisse seines Mannberaters.
    Cwon stand über ihm, und seine Sensorzapfen zitterten.
    Gut", zischelte Cwon. „Du bist wach. Die Zeit drängt. Draußen wartet der Tod. Ihr müßt hinaus, oder er kommt herein."
    Boon stöhnte erneut. „Was ist geschehen?" fragte er gepreßt. „Atomfeuer im Prusdixid-Schirm", antwortete der Mannberater mit pfeifenden Obertönen. „Kurzfristige Überlastung. Strukturlücken im Schirmgefüge, und die Schockwellen des elektromagnetischen Pulses haben die Bordelektronik blockiert. Absturz. Ein langer Fall aus großer Höhe. Erst im letzten Moment hat sich der Bordrechner vom EMP-Schock erholt und eine Notlandung durchgeführt. Die JUURIG steht zwischen Kuzzel-Gey und den Großen Sinnen. Und draußen wartet der Tod."
    Carzel Boon kam langsam auf die Beine.
    Die Benommenheit fiel von ihm ab. Durch den EMP-Schock mußten kurzfristig auch die Andruckabsorber und die künstliche Bordschwerkraft ausgefallen sein. Die schmerzende Stelle an seinem Hinterkopf und eine dumpfe Erinnerung verrieten ihm, daß er von der Erschütterung der Explosion und der Fliehkraft beim Absturz aus dem Schwingsessel geschleudert worden und mit dem Kopf gegen die Decke geprallt war. „Marrschen!" fluchte der alte Raummeister. „Wir sind auf Marrschen", sagte Cwon. „Tatsächlich?" Boon schlurfte an dem Mannberater vorbei und studierte die Bordkontrollen.
    Er atmete auf. Die meisten Geräte waren durch den elektromagnetischen Impuls nur vorübergehend in ihrer Funktion beeinträchtigt worden.
    Der Auto-Check, den der Bordcomputer sofort nach der Landung durchgeführt hatte, war zufriedenstellend verlaufen. Die JUURIG war noch immer raumflugtauglich.
    Boon schaltete den Bordkom ein. „Teeber!" zischelte er in das Mikrofon. „Teeber Lavareste!"
    Eine kurze Pause, dann ertönte Lavarestes Stimme. „Dein Mordversuch ist fehlgeschlagen, Boon", sagte der Raummeister ironisch. „Wir leben noch. Ich hoffe, du bist nicht zu

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