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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht wundern", erklang Lavarestes kratzige Stimme aus Boons Funkempfänger, „wenn wir geradewegs in eine Falle laufen."
    „Unsinn", wies ihn Boon barsch zurecht. „Uns kann nichts passieren. Die Berater müßten schon schwere mobile Energiegeschütze auffahren, um unsere Schutzfelder zu durchdringen.
    Außerdem läuft das Auto-Verteidigungs-Programm des JUURIG-Computers. Die nächste Rakete, die am Ortungshorizont erscheint, wird von den Bordwaffen abgeschossen."
    Lavareste stapfte auf das Schirmfeld zu. „Wie tröstlich", meinte er, aber es klang nicht sehr überzeugt.
    Boon erging es nicht anders. Sein Unbehagen wuchs mit jeder Sekunde.
    Er erreichte Dawylsyt und Ktarze. Die Gallertorgane hinter den Helmscheiben waren grau wie der Staub, der in der Nacht tanzte. „Neutros klar?" fragte Boon. „Klar", sagte Ktarze. Die Technikerin deutete mit dem schimmernden Zylinderlauf des Neutralisators auf eine Gruppe Bernons, die sich dem Schutzschirm der JUURIG bis auf zwanzig Meter genähert hatten. „Ein Test?"
    „Ja." Boon wartete.
    Jirl Ktarze hob den Neutralisator, legte an und zielte. Der Mikrocomputer des Gerätes stand mit dem Rechner der JUURIG in Verbindung; auf ein kodiertes Funksignal hin schuf der Bordrechner eine kopfgroße Strukturlücke.
    Die Technikerin drückte ab.
    Kein sichtbarer Strahl verließ das facettierte Ende des Neutralisators; kein Knistern, kein Fauchen ertönte, aber die Bernons versteiften sich plötzlich, verloren das Gleichgewicht und stürzten in den Staub.
    Nach wenigen Sekunden hatte der Sturmwind sie schon mit einer zentimeterdicken Schicht aus Sand und Asche bedeckt. „Positiv", zischelte Ktarze.
    Boon strahlte über sein Funkgerät einen Kodeimpuls ab. Direkt vor ihm entstand eine weitere, diesmal größere Strukturlücke.
    Die Sooldocks stürmten los.
    Kaum hatten sie die Strukturlücke passiert, schloß sie sich wieder hinter ihnen, und das Prusdixid-Feld schirmte das Schiff auch weiter vor der Armee der Berater ab.
    Der Wind wurde heftiger.
    Urwelthaftes Heulen und Pfeifen empfing die Raummeister. Rasch wechselnde Böen hatten tonnenweise Sand in die Atmosphäre geblasen. Kein Sternenlicht durchdrang den Staubnebel, und die Scheinwerferstrahlen der Helmlampen waren wie bleiche Lichtfinger, die in wenigen Metern Abstand zerfaserten.
    Ohne die Infrarot- und Ultraviolettfilter der, Helmscheiben und die Sonartaster, deren Meßdaten von dem Computer als analoges Bild auf das Innere der Scheiben projiziert wurde, wären die Sooldocks in dieser Waschküche blind gewesen.
    So aber konnten sie deutlich erkennen, wie sich das Heer der Berater in Bewegung setzte.
    Gleichzeitig zerschnitt Kreischen und Zischeln, Krächzen und Pfeifen aus Abertausenden Kehlen das Heulen der Staubwinde.
    Wie eine Brandungswelle wälzten sich die defekten Mann- und Frauberater den Sooldocks entgegen.
    Die Raummeister reagierten rasch.
    Sie bildeten eine Linie und manipulierten ihre Schirmfeldprojektoren derart, daß eine einzige Feldsphäre um sie entstand. Dann feuerten sie ihre Neutralisatoren ab.
    Das Heer der Berater geriet ins Stocken.
    Wo die Hochfrequenzimpulse der Neutralisatoren auftrafen, erstarrten die Bernons und Cheercys. Die biotronischen Kunstgehirne blockierten. Keine Nervensignale gelangten mehr in das Bewegungssystem ihrer semiorganischen Körper.
    Steif kippten sie zur Seite, blieben wie Statuen stehen, fielen übereinander.
    Doch über die Bewußtlosen sprangen immer neue Wellen Bernons hinweg und kreischten markerschütternd. Cheercys krabbelten mit funkelnden Augen über ihre erstarrten Gefährten.
    Drohend öffneten und schlössen sich ihre kräftigen Kiefer.
    Boon bewegte seinen Neutralisator langsam von rechts nach links.
    Plötzlich schälte sich der Schlangenleib eines Bernons aus den Staubschwaden, segelte mit gerecktem Kopf durch die Luft und kollidierte mit der Prusdixid-Sphäre.
    Ein Lichtblitz flammte auf.
    Der Mannberater war für den Bruchteil einer Sekunde von einer lodernden Aura umhüllt.
    Induktive Hitze ließ die Oberfläche seiner Synthometallhaut aufglühen. Dann wurde er zurückgeschleudert und verschmolz mit der Nacht.
    Von da an erfolgte kein direkter Angriff mehr auf die Prusdixid-Sphäre. „Vorrücken", befahl Boon.
    Langsam entfernten sich die Sooldocks von der JUURIG. Noch immer teilten ihre Neutralisatoren elektromagnetische Schocks aus; jenem EMP-Phänomen ähnlich, das bei einer nuklearen Explosion entstand.
    Zu Dutzenden und Hunderten fielen die

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