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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bernons und Cheercys in elektronische Bewußtlosigkeit, aber ihre Zahl schien unerschöpflich zu sein. „Marrschen", fluchte Boon gepreßt.
    Die anderen schwiegen. Aber der alte Raummeister hörte ihre heftigen Atemzüge in seinem Funkempfänger, und er wußte, daß die unheimliche Szenerie auch an ihren Nerven zerrte.
    Sie erreichten die ersten erstarrten Berater.
    Boon blieb stehen.
    Mißmutig erkannte er, daß sie sich in einem Dilemma befanden. Marschierten sie weiter, würde ihre Prusdixid-Sphäre die bewußtlosen Berater in induktiver Hitze rösten. Machten sie einen Umweg, kostete sie das wertvolle Zeit.
    Ein Summton ließ ihn zusammenfahren.
    Der Mikrocomputer, der für die Steuerung des Exoskelettes und die Überwachung der Lebenserhaltungssysteme der Montur verantwortlich war, gab Alarm.
    Hastig hob Boon den rechten Arm und starrte die optischen Kontrollen an, die in das Material der Montur eingelassen waren. Die flachen, nur wenige Quadratzentimeter großen Flüssigkristallbildschirme zeigten farbige Symbole, die dem geübten Blick eines Raummeisters zahlreiche Informationen lieferten.
    Es ist unmöglich! dachte Boon benommen. Völlig unmöglich! „Ich verliere Energie", sagte er mit mühsam beherrschter Stimme. „Alle Systeme nähern sich Null; Schutzschirm, Motorik, Klima, Ortung. Wie ist es bei euch?"
    „Schau dir nur den Schutzschirm an", zischelte Lavareste. „Dann kennst du die Antwort."
    Seine Stimme drang nur schwach aus dem Funkempfänger.
    Und die Energiesphäre...
    Ihr Glanz hatte abgenommen. Das Geprassel der Staubkörner entfachte nur noch düstere Leuchterscheinungen. Hier und dort zeigten sich Risse im Strukturgefüge. „Diese Bastarde", krächzte Ktarze, „saugen uns die Energie ab. Wir müssen uns zurückziehen."
    „Du hast recht", bestätigte. Boon gelassen.
    Aber seine Gelassenheit war nur gespielt. Furcht nagte an ihm. Zuerst Traktorstrahlen und Atomraketen, dachte er fröstelnd, und jetzt ein Energiesauger. Entwickelt sich auf Marrschen eine Rasse von Super-Beratern? Androiden, die aus eigenem Antrieb ihr programmiertes Wissen erweitert haben und das technische Arsenal der Großen Sinne für ihre Zwecke mißbrauchen?
    Aber bei Seth-Apophis, sie besitzen keine Gliedmaßen!
    Wie sollen sie die Maschinen steuern, wenn sie keine Hände haben? „Zurück!" befahl er.
    Er machte einen Schritt rückwärts, und entsetzt bemerkte der Raummeister, wie ihm die Extremwelten-Montur Widerstand entgegensetzte. Die Elektromotoren des Exoskelettes arbeiteten nur stockend.
    Mühsam drehte sich Boon zur Seite.
    Lavareste hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt, während sich die anderen langsam zur JUURIG zurückzogen.
     
    *
     
    „Teeber, was ist?" zischelte Boon. „Ich kann nicht." Verzweiflung und Resignation schwangen in Lavarestes Antwort mit. „Diese verdammte Montur ... ich bin in ihr gefangen, ich kann mich nicht mehr bewegen ...
    Verschwindet! Oder ihr erleidet dasselbe Schicksal!"
    Boon zögerte.
    Automatisch beschrieb er mit seinem Neutralisator einen Halbkreis, feuerte unsichtbare Hochfrequenzimpulse' in die Nacht hinein, und er fragte sich, ob nicht auch der EMP-Schock des Gerätes von dem energiesaugenden Einfluß in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Das analoge Computerbild auf der Innenseite seiner Helmscheibe erlösch. Boon war plötzlich blind. Im gleichen Moment erstarb das Brummen der Servomotoren. Nur noch das Heulen des Windes war zu hören, aber selbst das Heulen war gedämpft und fern. Die Außenmikrofone der Extremwelten-Montur hatten ihre Übertragung eingestellt.
    Von Panik erfaßt wollte Boon sich umdrehen, mit weiten Sätzen in die schützende Prusdixid-Sphäre der JUURIG fliehen, aber er konnte sich nicht bewegen. Wie eine stählerne Klammer hielt das blockierte Exoskelett seine Glieder fest. „Cwon!" schrie Carzel Boon. „Hilf mir, Cwon!"
    Doch der Mannberater war an" Bord des Allroundschiffs und konnte ihn nicht hören.
    Verzweifelt äugte der Sooldock durch die Helmscheibe, die jetzt nichts weiter war als eine Fläche normalen Panzerglases; die Steuerimpulse, mit denen der Mikrocomputer die molekulare Glasstruktur verändert und infrarot- oder ultraviolettempfindlich gemacht hatte, waren erloschen.
    Die Montur war nur noch ein ungefügter Panzer aus Stahl und Kunststoff, ein Kerker, aus dem die Flucht unmöglich war.
    Boon glaubte, Licht aufblitzen zu sehen.
    Das gleißende Licht eines Halogenscheinwerfers, von den Staubpartikeln gedämpft und

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