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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leonid Jaschin.
    »Gut gemacht!« lobte er seine Leute. »Ihr könnt wieder gehen. Verteilt euch auf dem Gelände. Es fehlen noch zwei. Ich möchte, daß sie den Sonnenaufgang nicht mehr erleben.«
    Die Männer nickten. Sie gehorchten ihrem Oberst aufs Wort, drehten um und gingen.
    Nur Oleg, der Mann mit der Pump Gun, blieb zurück. Auf ihn achtete Karina nicht. Er stand hinter ihrem Rücken, ohne daß er sich auch nur um einen Millimeter vom Fleck bewegte.
    »Es ist noch ein Stuhl da, Karina!«
    »Danke, ich bleibe lieber stehen.«
    »Sehr gut.« Der Oberst grinste sie an. »Sie können sagen, was Sie wollen, schöne Frau. Sie haben verloren, und ich bin der Gewinner. Ich habe in meinem Leben immer gewonnen, denn ich habe immer bekommen, was ich wollte. Zwar nicht sofort, aber die Zeit hat schließlich auf meiner Seite gestanden.«
    »Ja, das sehe ich!« erklärte Karina und schaute dabei Wladimir Golenkow scharf an.
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, sagte er leise.
    »Ach ja? Das sehe ich anders.«
    »Nein, Karina.«
    »Hör doch auf! Ohne dich wären wir nicht in diese verdammte Falle hineingelaufen. Es ist schade, aber ich kann es nicht ändern und muß mich damit abfinden.«
    »Das finde ich auch!« sagte Jaschin. Er hatte die Beine übereinandergeschlagen und gab sich lässig und beinahe jovial. Als er sprach, bewegte er seinen rechten Arm wie ein Dirigent durch die Luft.
    »Bevor wir zu den großen und wichtigen Dingen kommen, möchte ich gern von Ihnen, Karina, wissen, wo sich die beiden Männer befinden, die ihr aus London geholt habt. Sie sehen, ich bin gut informiert, deshalb würde es Ihnen nichts nützen, wenn Sie versuchen, mich zu belügen.«
    »Das weiß ich.«
    »Sehr gut. Dann höre ich.«
    »Sie sind nicht da!«
    Diese knappe Antwort hatte Jaschin nicht gefallen. Seine lockere Haltung veränderte sich. Es gab auch keine lässige Armbewegung mehr, er war plötzlich starr geworden, und der Blick erhielt die Schärfe eines Falkenauges. »So habe ich mir das nicht vorgestellt, Karina. Nein, das muß ich nicht hinnehmen.«
    »Ihr Pech!«
    Er lächelte und schüttelte dabei den Kopf. Wie ein gütiger Vater saß er hinter seinem Schreibtisch und hatte eine Hand auf die andere gelegt. »Sie sollten es sich wirklich noch einmal überlegen. Ich stelle meine Fragen immer nur zweimal. Wenn ich merke, daß man mich zum Narren halten will, werde ich böse.«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Oberst hob den Blick. Karina sah, daß auf seinem Gesicht ein schon widerlicher Ausdruck erschien. Sie konnte ihn kaum beschreiben. Es war eine Mischung aus Grausamkeit und Freude. Mit ebenfalls widerlich sanft klingender Stimme fragte er: »Bist du schon einmal gefoltert worden, Karina?«
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen!«
    »Dann wirst du…«
    »Hör auf, Leonid!« mischte sich Golenkow ein. »Hör endlich auf, verdammt noch mal!«
    Jaschin paßte nicht, daß sich jemand einmischte. Er verlor von einer Sekunde zur anderen die Ruhe und griff blitzschnell nach seiner Waffe. Wladimir saß in seiner Nähe. Bevor er sich versah, drückte schon die Mündung gegen seine Stirn. Der Oberst hatte nur den rechten Arm auszustrecken brauchen.
    »Soll ich dich vor den Augen deiner kleinen Nutte erschießen und dir das bißchen Hirn aus dem Schädel blasen?«
    »Es liegt in deiner Hand.«
    »Ich weiß, Wladi. Ich werde es nicht tun, keine Sorge. Ich habe etwas anderes vor. Aber fall mir nicht mehr ins Wort. Das hasse ich. Du müßtest es noch von früher her wissen.«
    »Diese Zeiten sind vorbei!«
    »Für dich vielleicht. Nicht für mich. Ich fange erst an, meine Prioritäten zu setzen. Ich habe nicht grundlos die vielen, langen Jahre gewartet.« Er wandte sich wieder Karina zu. »Also, was ist nun mit dir? Willst du reden?«
    »Sie sind nicht bei mir.«
    »Das habe ich gesehen. Ich will nur von dir wissen, wo ich sie finden kann.«
    Karina blieb stur und zuckte die Achseln.
    »Oleg!«
    Der Mann mit der Pump Gun löste sich von der Wand. Hinter ihrem Rücken hörte Karina, wie die Waffe durchlud. Einen Moment später stieß er damit gegen ihren Rücken. Sie hatte nicht mit dieser Aktion gerechnet, kippte nach vorn und spürte die harte Pranke an ihrem Hals, die so kräftig zugegriffen hatte, daß ihr keine Chance blieb, dem Klammergriff zu entgehen.
    Er tastete sie noch nach Waffen ab, fand keine mehr und nickte seinem Boß zu.
    Karina fühlte sich wie ein Hase, der von der menschlichen Hand aus dem Stall geholt worden war.
    Sie kam

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