Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wir alle hier Verantwortung anderen Menschen gegenüber. Wenn die Pest es schafft, sich einmal auszubreiten, ist alles verloren. Dann sind keine Menschen mehr sicher. Wollen Sie dabei helfen?«
    »Er hat uns engagiert.«
    »Sind Sie Söldner?«
    Gorki blies seine Wangen auf. »So etwas Ähnliches«, gab er zu. »Nicht direkt. Wir sind diejenigen mit der Arschkarte.« Sogar das Wort kannte er. »Nach der Veränderung in diesem Land waren wir ein Nichts. Wir hatten unsere Heimat verloren…«
    Ich unterbrach ihn. »Ihr seid dann Wege gegangen, die mit Recht und Gesetz nicht in Einklang zu bringen sind. So ist es doch gewesen - oder?«
    Er nickte. »Ja, so war es. Wir mußten zurechtkommen.«
    »Okay, ich will keine Einzelheiten wissen. Auch im Westen war bekannt, was hier abging. Das alles hat nichts mit unserer Lage zu tun. Wenn Sie Ihre Männer nicht überzeugen können, Gorki, dann bleiben Sie an unserer Seite. Sie sollen uns nur den Weg zeigen. Sie brauchen nicht unmittelbar dabeizusein, aber wir müssen an den Oberst heran. Zudem befinden sich Freunde von uns in seiner Nähe, und das können wir auf keinen Fall akzeptieren.«
    Er dachte wieder nach. Gorki war ein Mann, der nicht nur durch sein Aussehen einem Kind Angst einjagen konnte. Ein ziemlich kompakter Typ mit breiten Schultern, sehr dunklen, flach gekämmten Haaren, die er nach hinten gedrückt hatte. Die hochstehenden Wangenknochen deuteten auf den slawischen Typ hin. Er steckte wirklich in einer Zwickmühle. Wir sahen, wie er seine Hände bewegte. Er schloß sie zu Fäusten, er öffnete sie, streckte die Finger und schaute zu seinen Kollegen hin, bevor er uns wieder in die Gesichter blickte.
    »Haben Sie sich entschlossen?« fragte ich.
    Mit einer Handbewegung bedeutete er uns, etwas zur Seite zu treten, was wir auch taten. Er wollte nicht, daß einer seiner Männer etwas mitbekam.
    »Ja, ich habe mich entschlossen. Ich habe nachgedacht, und ich werde mich auf eure Seite stellen.«
    »Das ist sehr gut«, sagte ich.
    »Ich werde die anderen nicht einweihen. Es könnte mein Tod sein. Ich muß ihnen eine Lüge erzählen, bevor wir verschwinden.«
    »Tun Sie das, Gorki, aber bitte schnell.«
    »Keine Sorge.«
    Suko und ich blieben allein zurück, während Gorki mit den Männern redete.
    »Traust du ihm, John?«
    »Bleibt uns etwas anderes übrig?«
    »Das nicht, aber er könnte uns auch in eine Falle führen.«
    »Wenn er vernünftig ist, macht er das nicht. Er hatte durch seine Männer alle Trümpfe in den Händen. Er hätte uns auch zu Jaschin schaffen können, was er nicht getan hat. Wir müssen ihm vertrauen.«
    »Mal sehen.«
    Gorki kehrte zurück. In seinem Blick wies nichts auf einen Entschluß hin. Er nickte uns zu, und wir folgten praktisch der Kopfbewegung und gingen neben ihm her.
    »Was haben Sie ihnen gesagt?«
    »Nichts, was uns angeht. Ich habe ihnen nur gesagt, daß sie die Augen aufhalten sollen.«
    »Das haben sie akzeptiert?«
    »Sie fürchten sich vor den Zombies.«
    »Wie sollen wir das verstehen?«
    »Die ganze Sache ist doch die«, sagte er leise. »Keiner von uns weiß, wo sich die aufhalten. Nur der Oberst und Oleg.«
    »Wer ist Oleg?«
    »Sein Killer. Sein Schatten, der immer bei ihm ist. Er läßt ihn nicht aus den Augen. Manche meinen, daß Oleg sogar mit ihm ins Bett steigt. Aber das ist egal. Jedenfalls müssen wir auf ihn besonders achtgeben. Oleg schießt sofort.«
    »Dann führen Sie uns hin.«
    Gorki bewegte sich noch nicht. »Sein Haus steht nahe dieses größten Baus, den ihr ja gesehen habt. Noch eins ist wichtig.« Er senkte die Stimme. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mir vorstellen, daß es zwischen seinem Haus und dem größten Bau eine Verbindung gibt. Unter der Erde.«
    »Danke.«
    »Mehr weiß ich auch nicht.«
    Ich nickte ihm zu. »Dann sollten wir keine Zeit verlieren«, sagte ich. »Lassen Sie uns gehen.«
    Schweigend drehte er sich um. Er ging mit langen, aber trotzdem vorsichtig gesetzten Schritten, als wäre er dabei, sich an ein feindliches Lager anzuschleichen. In der Umgebung bewegte sich nichts.
    Kein Zombie irrte durch die noch vorhandene Dunkelheit, aber wir wußten, wie trügerisch dieser Frieden war…
    ***
    Beide sprachen nicht, aber beiden rann ein Schauer über den Rücken, und sie wirkten wie Menschen, die zum erstenmal in ihrem Leben etwas sehr Bombastisches erlebten und sahen. Das allerdings mehr als fremd war, so daß sie nicht wußten, wie sie es einschätzen sollten.
    Wladimir

Weitere Kostenlose Bücher