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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie streckte die Hand aus und gab ihrem Begleiter ein Zeichen. Der kleine Dämon gehorchte. Er drehte sich zu ihr und blieb wie ein Begleiter an ihrer rechten Seite. Beide gingen davon und wurden von der dunstigen Dunkelheit der Nacht aufgesaugt.
    Der Kommissar blieb noch auf dem kalten Boden liegen. Er mußte zunächst einmal verkraften, was er erlebt hatte. Die Zeit war wie ein Alptraum gewesen. Er hatte das Gefühl, in dieser Zeit am Leben vorbeigegangen zu sein.
    Erst als er die Kälte spürte, wurde ihm bewußt, wo er lag. Es war kein Traum gewesen. Er hatte alles erlebt. Langsam richtete er sich auf. Ein Blick fiel dabei auf die Waffe. Wie in Trance nahm er sie an sich. Loretta hatte sie nicht mitgenommen. Sie war also stark genug, um auf sie verzichten zu können.
    Uwe Hinz stemmte sich auf die Beine und hatte dabei den Eindruck, zu einem alten Mann geworden zu sein. Die Welt um ihn herum schien zu schwanken. Er mußte sich am Mauerwerk des Eingangs festhalten, weil seine Knie weich geworden waren.
    Zahlreiche Gedanken huschten durch seinen Kopf. Er dachte an sich, aber auch an die Drohungen, die Loretta ausgesprochen hatte.
    Ihr Haß auf ihn mußte gewaltig sein. Sie wollte es bei ihm nicht kurz machen, sondern ihn leiden sehen. Und sie würde auch seine Familie mit hineinziehen, da war er sich sicher. Was getan werden mußte, fiel ihm jetzt nicht ein, weil er einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt war.
    Die Haustür war nicht ins Schloß gefallen. Er konnte sie aufdrücken und war froh, nicht von der Stimme seiner Frau empfangen zu werden, sondern von der nächtlichen Stille.
    Behutsam drückte er die Tür wieder zu. Danach wandte er sich sofort nach links und öffnete die Tür der Gästetoilette. Er schloß sie auch und machte Licht.
    Im Spiegel schaute er sich an. Uwe sah nur einen Teil seines Oberkörpers. Er erkannte allerdings, daß der graue Stoff schmutzig geworden war. Dann drückte er den Kopf zurück und bewegte sich so nahe wie möglich auf den Spiegel zu.
    Er suchte seinen Hals nach Spuren ab.
    Noch immer glaubte er, den Druck der beiden Spitzen zu spüren, und er erschauerte.
    Er fuhr mit den Fingerspitzen über die Haut hinweg, aber es gab keine Druckstellen und auch keine winzigen Blutstropfen.
    Gerade noch einmal davongekommen, dachte Uwe. Seltsamerweise konnte er sich darüber nicht freuen. Trotz der Kälte war er verschwitzt. Kaltes Wasser würde ihm guttun. Er ließ es in seine Hände laufen und schaufelte es in sein Gesicht. Es war eine Wohltat, und er atmete ein paarmal tief durch.
    Der große Schock war vorbei. Sein normaler Wille drang wieder durch. Gut, er hatte sich überfallen lassen. Das wäre jedem Menschen passiert. Sicherlich auch einem John Sinclair. Aber er hatte auch bewiesen, daß er kämpfen konnte und so leicht nicht aufgab. Die Jagd nach dem Sensenmann war dafür das beste Beispiel gewesen. So wollte er es auch hier halten. Uwe Hinz bezweifelte, daß der Dämon und Loretta noch in dieser Nacht zurückkehren würden. Der erste Besuch war nur so etwas wie ein Anlauf gewesen. Da hatten sie ihre Duftmarke gesetzt, aber er würde nicht kuschen.
    Zum Glück hatte seine Frau nichts bemerkt, und das sollte auch so bleiben. Deshalb verließ er so leise wie möglich die kleine Gästetoilette. Er blieb vor der Garderobe stehen und zog seinen Mantel aus, den er wieder an den Haken hängte.
    Dann wandte er sich der Treppe zu. Die kleine Lampe auf dem Bord ließ er brennen. Bis zur Treppe waren es nur wenige Schritte. Er legte sie im Takt des Tickens einer Uhr zurück, die am Aufgang an der Wand hing. Den rechten Fuß hatte er soeben auf die unterste Stufe gesetzt, da hörte er aus dem Bereich der ersten Etage die Stimme seiner Frau.
    »Uwe? Uwe? Bist du da…?«
    Er hatte die Angst aus der Frage herausgehört und gab so schnell wie möglich die Antwort. »Ja, ich bin hier unten.«
    »Was machst du denn da?«
    »Ich hatte Durst und habe nur etwas getrunken.«
    Eine kurze Pause. »Sonst alles in Ordnung?«
    »Du kannst beruhigt sein, Elke. Geh wieder ins Bett. Ich komme gleich nach.«
    Sie wollte noch nicht. »Was ist denn mit Monika? Ist sie schon zu Hause?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Gott, da wird doch nicht…«
    »Bitte, Elke, sie ist erwachsen.« Hinz war immer höher gegangen und sah seine Frau in ihrem hellen Nachthemd wie ein Gespenst im oberen Flur stehen.
    »Aber sie hat es versprochen.«
    Ja, er machte sich auch Sorgen. Aber er ließ es sich nicht anmerken, sondern ging

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