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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf seine Frau zu, legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie herum, auf die Tür des Schlafzimmers zu.
    »Leg dich jetzt hin, Elke.«
    Beide hatten schon das Schlafzimmer betreten, als Elke Hinz sprach. »Weißt du was?«
    »Nein.«
    »Ich glaube dir nicht, Uwe. Ich habe einfach das Gefühl, daß nichts, aber auch gar nichts in Ordnung ist.«
    Der Kommissar preßte nur die Lippen zusammen…
    ***
    Ich war wieder da. In Bamberg, in Oberfranken. In einer sehr alten, wunderschönen, verwinkelten und romantischen Stadt. Gespickt mit alten Gebäuden, geprägt durch schöne Kirchen, wobei der Dom mit dem Bamberger Reiter das bekannteste Bauwerk ist. Auf sieben Hügeln gebaut wie Rom.
    Namen wie Tilman Riemenschneider und Balthasar Neumann gehörten ebenso zur Stadt wie der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann, der in den engen Gassen Stoff genug für seine düsteren Geschichten gefunden hatte. Es gab die Regnitz, den Main-Donau-Kanal, und es gab zahlreiche Brücken, die über die Gewässer führten.
    Und es gab natürlich Kommissar Uwe Hinz, einen Menschen, der mir schon bei der ersten Begegnung zum Freund geworden war, als wir den Sensenmann gejagt hatten. Ich freute mich auf ihn, denn ich mochte seine ruhige und besonnene Art.
    Er war in Bamberg aufgewachsen, und er war ein Mann, der die Genüsse des Lebens durchaus zu schätzen wußte. Was ich nur allzu verständlich fand, denn auch mir hatten Leberkäse, Bratwürste und das Rauchbier hervorragend gemundet.
    Ich hatte wieder im gleichen Hotel ein Zimmer bekommen, war aber noch nicht hingefahren, sondern fuhr mit meinem Leihgolf dorthin, wo ich Uwe Hinz finden würde. In seinem Büro nämlich.
    Es war schon recht kühl geworden. Das Laub der zahlreichen Bäume auf den Höhen bildete einen in der klaren Luft schwebenden Teppich aus zahlreichen Farben. Der Himmel war mit Wolken gefüllt, deren Umrisse sich scharf hervorhoben. Hin und wieder fiel ein Sonnenstrahl durch eine Lücke und vergoldete die Dächer der alten Häuser.
    Kurz vor dem Erreichen der Stadt hatte ich den Kommissar angerufen. So war ich sicher, daß ich ihn auch im Büro antraf. Untergebracht war es in einem alten Gemäuer. Wer hier als Verdächtiger hineingeführt wurde, der konnte es schon mit der Angst zu tun bekommen, denn die Mauern waren ebenso dick wie die des ehemaligen Gefängnisses nicht weit entfernt und dicht am Ufer der Regnitz.
    Uwe Hinz hatte meine Ankunft schon bemerkt. Wahrscheinlich hatte er hinter dem Fenster gestanden. Auf dem Flur kam er mir entgegen. Er lachte. Ich sah ihm an, daß er sich freute. Wir umarmten uns zur Begrüßung und schlugen uns gegenseitig auf die Schultern.
    Es war trotz allem nicht der alte Uwe Hinz. Seine Freude war schon echt, doch hinter ihr lauerte die Besorgnis, das erkannte ich am Blick seiner Augen. Ich stellte keine Fragen, er würde es mir sicherlich erzählen, und so gingen wir zunächst einmal in sein Büro, wo der Kommissar mir einen Kaffee anbot.
    »Ja, den kann ich gebrauchen.«
    »Aber das Rauchbier trinken wir später.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Eine Kaffeemaschine gehörte wohl als Inventar zu jedem Polizeibüro der Welt. Auch hier war es nicht anders, und Uwe schenkte gleich zwei Becher voll.
    Ich hatte derweil auf die Fotos geschaut, die auf seinem Schreibtisch ausgebreitet lagen.
    »Ja, du siehst richtig, John. Es sind Aufnahmen von den letzten drei Leichen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Schlimm«, kommentierte ich.
    Uwe nickte. »Ja, und beinahe hätte ich auch so ausgesehen.«
    »Wann, wie?«
    »In der letzten Nacht.«
    »Erzähle.«
    Er tat es, während ich Kaffee trank. Einem Menschen wie Uwe Hinz konnte ich glauben. Der schmückte nichts aus und fügte auch nichts hinzu. Er litt noch immer unter dem Angriff, denn auf seinen Wangen zeigten sich rote Flecken.
    »Eine Warnung also«, sagte ich. »Und zugleich eine Demonstration dafür, wie sicher sich diese Mörderin fühlt.«
    »Die auch einen Helfer hat.« Uwe schüttelte den Kopf. »Ich sage dir, John, eine derartige Kreatur habe ich selbst in meinen schlimmsten Alpträumen noch nicht erlebt. Mir will auch jetzt noch nicht in den Kopf, daß sie tatsächlich existiert. Das ist einfach zu hoch für mich, aber ich habe mich auch an den Sensenmann gewöhnen müssen.«
    »Eben.«
    »Ich denke, daß es Loretta Lugner in dieser Nacht versuchen wird.«
    »Das ist möglich.« Ich stellte den halbleeren Becher ab und sagte: »Wobei wir beim Thema wären. Loretta Lugner. Was

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