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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heißt, ich werde es tun. Aber du wirst mir dabei helfen. Los, jetzt heb dein Glas. Auf uns, cheers.«
    Beide tranken. Monika mehr als ihre Freundin, denn als sie das Glas absetzte, war es leer. Dann aßen sie weiter, aber mehr als eine halbe Pizza schafften die beiden nicht.
    »Den Rest können wir dann noch im Laufe des Abends vertilgen«, sagte Monika.
    Ulrike ging nicht darauf ein. Wie verloren saß sie auf dem Stuhl, und ebenso schaute sie auch auf das Fenster. Ihr Blick verlor sich dabei in der Ferne. »Es wird allmählich dunkel.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Dann kommt seine Zeit.«
    »Wessen Zeit?«
    »Die kleine Bestie wird mich holen. Ich werde von ihr träumen, ehrlich. Außerdem bin ich schon jetzt verdammt müde. Ich weiß nicht, ob es am Wein liegt, aber wenn ich hier noch lange auf dem Stuhl sitzenbleibe, kippe ich noch um.«
    Monika wollte es nicht glauben. »Ist das wirklich so schlimm?«
    »Ja.«
    Monika musterte sie forschend. »Okay, dann leg dich hin. Ich räume hier ab und schaue hin und wieder nach dir. Zu zweit schaffen wir es, glaube mir.«
    »Wäre schön.« Nach der lahmen Antwort stand Ulrike auf und bewegte sich wie ihre Großmutter.
    Sie stützte sich sogar an der Stuhllehne ab, als sie stand und danach mit kleinen Schritten auf das Bett zuging. Es stand nicht weit entfernt. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf die Matratze sinken.
    Zum erstenmal seit Monikas Eintreffen lächelte sie, und das Lächeln blieb auch bestehen, als sie nach hinten sank.
    Monika, die damit beschäftigt war, den Tisch abzuräumen und das Geschirr auf die schmale Säule unter der Schräge zu stellen, fragte: »Geht es dir jetzt besser?«
    »Etwas schon.«
    »Das freut mich.«
    »Und was machst du?«
    »Vielleicht lese ich oder schaue in die Glotze. Mal sehen. Aber ich werde bei dir sein.«
    »Das ist toll.«
    »Ich muß nur mal kurz nach nebenan.«
    »Klar, geh ruhig.«
    Im zweiten Raum der Wohnung gab es eine Dusche, eine Toilette und ein kleines Handwaschbecken. Handtücher hingen von einem Haken herab. Sie wusch sich die Hände, schaute dabei in den Spiegel und mußte erkennen, daß sich die Furcht auch in ihren Blick gestohlen hatte. Draußen war es längst dunkel geworden. In der Stadt gaben jetzt die Laternen Licht, und auch die Fenster der Wohnungen waren erhellt.
    Um diese Zeit besuchten kaum Fremde den Ort. Monika wußte aus Erfahrung, daß es bald sehr still werden würde und nur das Rauschen der Regnitz die Geräuschkulisse war, die auch in der Nacht blieb.
    Sie kehrte wieder in das größere Zimmer zurück, sah ihre Freundin im Bett auf dem Rücken liegen und schüttelte den Kopf.
    Ulrike schlief tatsächlich. Sie mußte sofort eingeschlafen sein. Das war nicht normal, und Monika wollte auch nicht glauben, daß dahinter eine Krankheit steckte.
    Es war sehr ruhig in der Wohnung. Nein, Furcht bekam sie nicht, aber sie preßte schon die Lippen zusammen, als sie zum dreieckigen Fenster ging und nach draußen schaute. Ein senkrechter Rahmen an der linken Seite sorgte dafür, daß das Fenster geöffnet werden konnte.
    Ihre Freundin merkte davon nichts. Sie war tief in ihrem Schlaf versunken und wachte auch nicht auf, als Monika das Fenster geöffnet hatte und die frische Luft hineinließ.
    Die Regnitz war eigentlich überall in Bamberg zu hören. Zu dieser Stunde sogar deutlicher, auch wenn sich jetzt noch die Geräusche des Verkehrs mit hineinmischten.
    Sie sah auch die blinkenden Lichter an den Hängen. Sie verfolgte die hellen Teppiche der Autoscheinwerfer, die über das hier überall vorhandene Kopfsteinpflaster huschten, und sie schaute auch in die Höhe, wo der Himmel eine dunkle Wand gebildet hatte, nur an wenigen Stellen durch das Licht der Sterne unterbrochen. Sie sah auch den Mond. Er war beinahe rund und wirkte jetzt wie ein Ball, der an der Seite eine Beule erhalten hatte.
    Nach gut zwei Minuten zog sich Monika Hinz wieder zurück. Bei Ulrike hatte sich nichts verändert.
    Sie schlief, und Monika tat das, was sie sich vorgenommen hatte.
    Sie griff zur Fernbedienung und stellte den Fernseher an. So richtig Lust, sich auf eine Sendung zu konzentrieren, hatte sie nicht, deshalb zappte sie durch. Irgendein Sender brachte einen alten Film, den sie auch nicht sehen wollte, und Monika blieb schließlich bei Viva hängen, um sich die neuen Clips anzuschauen.
    Sie nahm sie kaum wahr. Die Bilder huschten hin und her. Viel Farbe, viele Verrenkungen der Sänger und Tänzer, mal aggressiv, mal locker, und vom

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