Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wurde. Monika wagte nicht einmal, einen Blick auf die lauernde Bestie zu werfen, sie mußte sich jetzt einzig und allein auf ihre Freundin konzentrieren.
    Vom Fenster aus gesehen stand Ulrike Feind nur eine Armlänge entfernt. Es war ein leichtes, sie zu erreichen. Monika brauchte nicht einmal mit beiden Beinen das Dach zu betreten. Sie konnte den linken Fuß auf der Fensterbank lassen.
    Sie streckte den Arm aus, bewegte die Finger und griff daneben. Sie hatte sich in der Entfernung verschätzt. Mit der linken Hand hielt sie sich am Rahmen fest, bevor sie ihren Oberkörper noch weiter vorneigte. Der erste Kontakt kam zustande. Ihre Finger glitten über den Stoff des Pullovers.
    »Ulrike… komm… komm doch…«
    »Hör auf damit!«
    Die Stimme erwischte Monika wie ein eisiger Wasserguß. Es war das Organ einer Frau gewesen, die sich dann auch auf das Dach schob. Sie mußte von oben gekommen sein, vom First, doch das war jetzt uninteressant.
    Trotz des schlechten Lichts war sie gut zu sehen, und Monika erkannte, daß die Frau mit den langen dunklen Haaren so gut wie nackt war. Das störte sie nicht, sie hatte das Gesicht gesehen, in dem sich nichts regte, und sie kannte es aus zahlreichen Veröffentlichungen in den Zeitungen.
    Es war das Gesicht der Mörderin!
    ***
    Wir hatten uns vorgenommen, so schnell wir möglich zum Haus des Kommissars zu fahren, aber wie das im Leben so ist, es kam wieder einmal etwas dazwischen.
    Ich hatte gerade die Reisetasche in meinem Zimmer abgestellt, das Ausblick auf die Regnitz bot wie schon bei meinem letzten Fall hier, da meldete sich bei Uwe Hinz das Handy. Er quittierte das Geräusch mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck und meldete sich.
    Einer seiner Kollegen rief an. Ich hörte den Namen Grothe, und danach war der Kommissar recht einsilbig, bis er schließlich zustimmte. »Ja, ich werde kommen.«
    »Wohin?« fragte ich.
    Uwe ließ das Handy wieder verschwinden. »Passiert ist nichts. Es gibt keine neuen Morde, aber man braucht mich noch im Büro. Es gibt da noch was zu besprechen.«
    »Dann fahren wir doch hin.«
    »Paßt mir nicht.«
    »Warum nicht.«
    »Weil ich das Gefühl habe, zu spät zu kommen.«
    »Warte es ab.«
    »Denkst du denn nicht an dieses fliegende Monstrum?«
    »Doch. Aber es ist auch wichtig, einen Einsatz optimal zu organisieren.«
    »Gut, dann laß uns fliegen.«
    Der Golf parkte noch vor dem Hotel. Ich kannte den Weg mittlerweile und setzte mich auch hinter das Steuer.
    Der Kommissar war auf der kurzen Fahrt sehr schweigsam. Er brütete vor sich hin, und als wir das Ziel fast erreicht hatten, frage ich, was mit ihm los sei.
    »Ich weiß es nicht, John. Ich habe nur das Gefühl, immer einen Schritt zu spät zu kommen.«
    »Das kenne ich.«
    »Und dabei bleibst du ruhig?«
    »Ja. Weil es wichtig ist, beim letzten Schritt der Schnellste zu sein.«
    »Mal sehen.«
    Im Büro erwarteten uns drei Männer. Ein Grothe war auch dabei, und die Mitarbeiter wollten noch einmal die Fahrtrouten mit dem Kommissar absprechen.
    Ich hielt mich dabei zurück und hörte nur zu. Es sollten mehrere Streifenwagen durch die Stadt fahren und jede Straße und Gasse kontrollieren. Sollte Loretta Lugner gesehen werden, mußte sofort eine Meldung durchgegeben werden.
    Der Kommissar schärfte den Einsatzleitern noch einmal ein, nicht auf eigene Faust zu handeln. »Sie wissen selbst, wozu diese Person fähig ist. Sechs Morde sprechen eine deutliche Sprache. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen.«
    Die Männer wußten Bescheid.
    Als sie das Büro verlassen hatten, atmete der Kommissar auf. »So, dann können wir uns um unsere Dinge kümmern.«
    »Willst du wirklich noch bei deiner Frau vorbei?«
    »Ja. Ich denke, daß wir noch Zeit haben. Es fängt jetzt erst an, dunkel zu werden. Es ist noch recht viel Betrieb auf den Straßen und Gassen. Sie wird sich eine ruhigere Zeit aussuchen, wenn sie es versucht.«
    »Und bei wem?«
    Hinz schüttelte den Kopf. »Wie… wieso?«
    »Ja, bei wem?« Ich schaute ihn starr an.
    »Ach, du denkst an mich.«
    »Klar. Hatten wir davon nicht gesprochen? Zuerst der Richter, dann du.«
    Er räusperte sich. »Das hatte ich ganz vergessen. Wäre ja nicht schlecht, wenn sich die Lugner auf uns konzentrieren würde. Auch du liebst doch Hexen - oder?«
    »Ja, sehr«, sagte ich.
    Wir blieben nicht mehr länger im Büro. Die Streifenwagen würden später starten. In einer halben Stunde konzentrierte sich dann die Beobachtung in der Stadt. Es stand fest, daß nicht

Weitere Kostenlose Bücher