1133 - Duell in der Notzone
niemand besser als er selbst, daß er nicht über ein Stäubchen der Macht von Seth-Apophis verfügte.
„Prinar Dolg, ich erkenne an deiner Entscheidung, daß du ein treuer Diener unserer Gottheit bist", erklärte er, und nach einem haßerfüllten Blick auf den Terraner fügte er hinzu: „Ich werde eure Erwartungen nicht enttäuschen und den Kampf nicht eher beenden, als bis Perry Rhodan zerschmettert vor mir im Staub liegt!"
Abermals verneigte sich Dolg.
„Wir danken dir, Schovkrodon. Es ist alles vorbereitet. Zwei neue, vielfach überprüfte Nullzonenbegeher sowie zahlreiche Holovisionskameras befinden sich am Rand der Notzone zwischen Falix und Caaw. Auf ein Signal von mir werden die Medien das Duell ankündigen. Es soll in einer Stunde beginnen."
„Ich werde rechtzeitig zur Stelle sein", erklärte Schovkrodon. „Zuvor aber werde ich mich für kurze Zeit zurückziehen, um der Göttin für die Ehre zu danken, die mir durch den Zweikampf zuteil werden wird."
Er verließ mit raschen Schritten die Halle. Für kurze Zeit gab es ein verwirrendes Gedränge, als die Regierungsmitglieder und ihre Berater sich zum Aufbruch rüsteten.
Plötzlich bemerkte Dolg, daß Mukul Vaar dicht neben ihm stand.
„Deine Entscheidung zeugt von großer Weisheit", zwitscherte der Theokrat gedämpft.
„Ich werde nie vergessen, wie geschickt du einen Konflikt gelöst hast, der zu einem großen Ärgernis hätte werden können."
„Es geschah mit Seth-Apophis' Hilfe", gab Dolg bescheiden zurück.
„So ist es, mein Sohn, und wenn Seth-Apophis Schovkrodon beisteht, wird er den Zweikampf gewinnen."
Der Theokrat trippelte davon und Prinar Dolg blickte ihm lange nach, beeindruckt davon, daß Vaar ihn offensichtlich durchschaute und von seiner Hoffnung wußte, daß beide, Perry Rhodan und Schovkrodon, sich gegenseitig umbringen würden.
Aber das lag schließlich auch im Interesse der Theokraten ...
6. Duell in der Notzone
Wieder wurde Perry Rhodan in einen Luftbus verfrachtet, aber diesmal waren die Fenster nicht zugeklebt.
Das Fahrzeug startete von einem Innenhof der Sieben Pyramiden aus und als es aus den Schatten der ineinander verschachtelten Bauten herausflog, sah der Terraner die rote Riesensonne Kurbosch an einem tiefblauen Himmel zwischen Horizont und Zenit stehen.
Sein kleiner Begleiter schien immer noch als glänzend heller Lichtpunkt auf der blutroten Scheibe zu kleben - und zwar fast genau dort, wo Rhodan ihn beim Anflug auf Vrugg auf dem Orterschirm der THUNDERWORD gesehen hatte. Das war aber nicht weiter verwunderlich, denn er brauchte für einen Umlauf um den „großen Bruder" vierhundertsiebenundneunzig Tage.
Der Gedanke an die THUNDERWORD ließ den Terraner in die Richtung blicken, in der der Raumhafen von Jays liegen mußte - und seine Augen leuchteten auf, als er das Großraumschiff der THEBEN-Klasse im Schutz seines HÜ-Schirms auf dem riesigen Areal stehen sah. Es war das einzige Raumschiff überhaupt, das dort stand.
Wahrscheinlich hatten die Sooldocks alle anderen Schiffe aus Furcht vor einem Feuerschlag des Giganten zurückgezogen.
„Du hattest sicher nicht vermutet, daß euer riesiges Schiff nicht gegen unsere Traktorstrahlprojektor ankommt, nicht wahr?" zwitscherte Soorn Tycagyn, der auch diesmal zu seiner Begleitung gehörte, schräg hinter ihm.
Rhodan drehte sich halb um und blickte in das gelbbraune Gallertorgan des Sooldocks.
„Es käme dagegen an - und auch gegen eure Orbitalstation und eure Raumschiffe, aber das würde den Untergang von Vrugg bedeuten."
Er sagte absichtlich nicht mehr. Der Theokrat sollte durch eigenes Nachdenken dahinterkommen, was die Terraner wohl bewog, die Gefangenschaft ihres Raumschiffs hinzunehmen.
Doch falls Tycagyn zum richtigen Schluß gekommen sein sollte, verschwieg er ihn.
Vielleicht, weil einfache Soldaten dabei waren oder weil es für ihn undenkbar war, daß Intelligenzen, die nicht an Seth-Apophis glaubten, eine höherstehende Ethik besaßen als die gläubigen Sooldocks.
Nach ungefähr einer halben Stunde schnellen Fluges senkte sich der Luftbus auf einen großen Platz hinab, der von einer kranzförmigen Parkanlage umgeben war. Hinter ihr stand eine Reihe gegeneinander versetzter mittelgroßer Pyramiden, zwischen denen weite rasenähnliche Grünflächen lagen. Dahinter schlängelte sich malerisch ein Fluß, dessen künstliche Gestaltung nur aus der Gleichförmigkeit seiner Schleifen ersichtlich wurde. An seinen Ufern wuchs eine Fülle
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