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1133 - Duell in der Notzone

Titel: 1133 - Duell in der Notzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir Motive unterstellst, die meiner tiefen Gläubigkeit Seth-Apophis gegenüber widersprechen.
    Nehmen wir als Beispiel den Kosmischen Puls. Warum, denkst du, hätte ich angeordnet, daß die Großen Sinne nicht angerührt werden dürfen, sondern weiterhin den Ruf von Raummeister Carzel Boon an Seth-Apophis ausstrahlen! Doch wohl kaum, weil ich abwarten will, ob sich die Terraner oder Seth-Apophis als mächtiger erweisen. Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich lasse die Impulse weiter aussenden, weil ich meines Glaubens an die Gottheit sicher bin - und da Seth-Apophis jeden meiner Gedanken kennt, habe ich selbstverständlich nichts von ihr zu befürchten. Ich wünsche nichts sehnlicher, als daß sie recht bald auf den Ruf reagieren und wieder in uns sein wird.
    Und was diesen Perry Rhodan betrifft, so habe ich meine Entscheidung schon lange getroffen. Perry Rhodan als Oberhaupt der ketzerischen Terraner muß vernichtet werden, aber nicht heimlich und hinter verschlossenen Türen, wie du es gefordert hast, Schovkrodon. Ein Meuchelmord würde nur Unruhe unters Volk bringen. Es würde der Regierung nachsagen, ihr Glaube an Seth-Apophis sei ins Wanken geraten und sie hätte diesen Terraner deshalb in aller Stille beseitigt.
    Nein, mein hochverehrter Schovkrodon! Perry Rhodan wird unter den Augen von Millionen Sooidocks sterben - und sein Tod wird den Glauben an die Unfehlbarkeit der Gottheit für alle Zeiten unerschütterlich machen, denn er wird durch das Urteil von Seth-Apophis sterben.
    Damit alle erkennen, daß ich diese Entscheidung nach reiflicher Überlegung lange vor dieser Beratung getroffen habe, wird er in wenigen Sekunden vor diesem Auditorium erscheinen, denn auf mein Geheiß wartet er gut bewacht hinter der Kleinen Pforte, die zum Überrest des uralten Gemäuers führt, das vor der Errichtung des Vier-Sonnen-Reiches an der Stelle der Sieben Pyramiden stand."
    Er hob die Stimme und rief: „Man bringe den Delinquenten herein!".
    Verstohlen blickte er zu Mukul Vaar und spürte ein warmes Gefühl in seiner Brust, als er sah, daß der Erste Priester eine ebenso verstohlene, aber eindeutig segnende Handbewegung in seine Richtung machte.
    Ein Tor schwang auf. Dann eskortierten unter Führung eines Offiziers sechs schwerbewaffnete Gardisten den Terraner in die Große Ratshalle.
    Auf ein Kommando des Offiziers blieben sie stehen, und Prinar Dolg verkündete mit vibrierendem Zwitschern: „Perry Rhodan, im Namen von Seth-Apophis, der allmächtigen und allwissenden Gottheit, gebe ich dir bekannt, daß wir dein Schicksal in ihre Hand legen, In einem Duell, das mit Notzonenbegehern in einer Notzone auf Vrugg unter direkter und indirekter Teilnahme aller Bevölkerungsschichten stattfinden wird, soll dein Schicksal sich durch ein Gottesurteil erfüllen."
    „Ein Duell?" unterbrach Schovkrodon ihn. „Davon hattest du bisher nichts gesagt, Prinar Dolg. Wer soll denn gegen Perry Rhodan antreten?"
    „Welcher Frevel, die Heilige Handlung zu unterbrechen!" zischelte Mukul Vaars Bernon, aber der Erste Priester gebot ihm durch eine Handbewegung Schweigen und deutete dann auf Dolg - zum Zeichen, daß es dem Regierungschef oblag, den taktlosen Bruch der Tradition diplomatisch zu überbrücken.
    „Schovkrodon kennt nicht alle unsere Bräuche", erklärte Prinar Dolg beschwichtigend.
    „Betrachten wir den Frevel deshalb als niemals geschehen. Selbstverständlich kommt als Gegner Perry Rhodans nur jemand in Frage, dem wir grenzenlos vertrauen - und wem könnten wir mehr vertrauen als dem Sendboten der Gottheit, der direkt von ihr zu uns geschickt worden ist."
    Er erhob sich, hielt die Hände an die Seiten seines Multisinnesorgans und verneigte sich tief in Richtung des Silbernen.
    „Schovkrodon, verehrter und geliebter Sendbote der Seth-Apophis, wir legen die Ausführung des Gottesurteils in deine Hände und sind voller Zuversicht, denn wir wissen, daß du den ketzerischen Feind vernichten wirst, hat dir Seth-Apophis ja nicht nur ihre Weisheit, sondern auch ihre Macht mitgegeben. Selbstverständlich bedarf es deiner Einwilligung, aber ich denke, niemand zweifelt daran, daß du deine Einwilligung freudig erteilen wirst."
    Schovkrodon stand sekundenlang wie erstarrt hinter seinem Pult. Die Sooldocks mochten aus seinem Gesicht keine Regung abzulesen, aber für den Terraner mußte es ersichtlich sein, daß der Armadaschmied verzweifelt überlegte, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, denn schließlich wußte

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