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1133 - Duell in der Notzone

Titel: 1133 - Duell in der Notzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krachten die Greif klauen des Notzonenbegehers auf die verbrannte Erde.
    Keuchend lief Rhodan eine rostige Stahlrinne hinauf, zog sich an einem Vorsprung höher und blieb schwer atmend stehen, um sich nach einer weiteren Aufstiegsmöglichkeit umzusehen.
    Hinter ihm klirrte es.
    Er warf einen Blick zurück.
    Der Notzonenbegeher hatte sich mit jeder Greif klaue um einen kleinen Vorsprung geklammert und zog sich höher, während seine Beine sich in maschinenhaftem Takt bewegten, an der relativ glatten Oberfläche von Ayers Rock abrutschten und endlich doch vorankamen. Ein Arm ließ los und schnellte sich auf eine buckelförmige Erhebung zu, während sich die betreffende Körperseite ruckartig vorwärtsbewegte.
    Krachend fand die Greifklaue Halt, und der Notzonenbegeher zog und strampelte sich höher.
    Der Terraner wandte sich wieder dem Stahlberg zu. Schräg über ihm war eine kleine Vertiefung. Er griff hinein. Rotbrauner Roststaub rieselte herab und legte sich auf die transparente Kugelfläche des Druckhelms. Rhodan hatte keine Zeit, ihn abzuwischen.
    Hinter ihm schmetterte eine Greifklaue gegen rostigen Stahl, keinen halben Meter von seinen Füßen entfernt. Er zog sich höher, fand auch für die andere Hand einen Halt und kam schließlich zu einer Korrosionsrinne, in der er leichter aufsteigen konnte.
    Als er zurückblickte, sah er, daß der Notzonenbegeher ihm nicht direkt folgte. Er hatte einen Umweg über eine schräge Stahlterrasse gewählt, die fünf Meter unterhalb des Gipfelbuckels an einer senkrechten Wand endete. Wenn es ihm gelang, sich dort hinaufzuziehen, würden sie beide fast gleichzeitig oben sein.
    Rhodan kletterte, so schnell es ging, aber immer wieder rutschte er ein Stück zurück.
    „Benötigst du ein Stimulans?" erkundigte sich der Cybermed. „Du bist ziemlich erschöpft, aber deine Erregung zeigt an, daß du auf der Flucht vor etwas bist."
    „So kann man es nennen!" keuchte der Terraner mit schiefem Grinsen. „Meine Antwort heißt: Ja - und nicht zu knapp."
    Er spürte die Injektion nicht, aber schon bald merkte er, daß ihm das Klettern viel leichter fiel als vorher, während gleichzeitig der psychische Druck der Situation von ihm wich.
    Die Korrosionsrinne endete jäh vor einer leicht überhängenden Wand. Doch sie war nur anderthalb Meter hoch und kein unüberwindliches Hindernis. Als Perry Rhodan sich hochgestemmt hatte, sah er sich allerdings einer schrägen Fläche gegenüber, deren Steigungswinkel mindestens vierzig Grad betrug. Zudem war sie völlig glatt. Er würde sie nicht überwinden können, auch wenn sie nur zwei Meter breit war.
    Er blickte sich um, sah aber keinen anderen Weg nach oben. Da entdeckte er den kleinen Vorsprung am oberen Rand der Schräge. Er glich ungefähr dem verdickten Stielende eines Vorschlaghammers.
    Rasch riß er sich das Kunststoffseil vom Gürtel, zog die Schlinge auseinander und warf sie hinauf. Sie glitt ab. Er wiederholte den Wurf, und diesmal faßte die Schlinge und zog sich um den Vorsprung zusammen.
    Nach einem Seitenblick auf den Notzonenbegeher, der gerade versuchte, sich die Steilwand hinaufzuziehen, zog der Terraner sich Hand über Hand hoch und atmete auf.
    Er war so gut wie oben. Der Rest bereitete keine Schwierigkeiten mehr. Er löste die Schlinge und stutzte.
    Das, was wie das verdickte Ende eines Hammerstiels ausgesehen hatte, entpuppte sich als die von erstarrter Schmelze umschlossene, zur Faust geballte Hand eines Sooldocks, die aus dem Materialblock ragte.
    „Danke, mein unbekannter Freund!" flüsterte Rhodan. „Du hast mir im Tode das Leben gerettet."
    Er richtete sich auf, rannte los und erreichte den Gipfelbuckel in dem Augenblick, in dem der Notzonenbegeher sich völlig über die Oberkante der Steilwand zog. Schräg von unten starrte Schovkrodon zu ihm herauf. Die dunklen Augen glitzerten in dem glatten silberfarbenen Gesicht, und die Armadaflamme spiegelte sich in der staubbedeckten Panzerglaswand der Kanzel.
    Rhodan hielt sich nicht auf, sondern eilte zielstrebig weiter, auf die verdrehten Stahlstreben der Tower Bridge zu. Er hatte keine Skrupel mehr, denn wenn der Armadaschmied ihm folgen würde, dann in der festen Absicht, ihn zu toten.
    Als er die „Brücke" betrat, leuchtete ihre nach Westen gewandte Seite in blutigem Licht auf. Unwillkürlich stockte sein Schritt, doch dann wandte er den Kopf nach rechts und sah, wie Kurbosch unterging und dabei den gesamten westlichen Himmel in immer stärker leuchtenden Flammen

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