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1134 - Im Innern einer Sonne

Titel: 1134 - Im Innern einer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überschwemmte alle Sonnen und Planeten mit seinem mentalen Hauch.
    Auch SILKRON. Die dort lebten, begannen einen Druck im Hirn zu spüren, einen bohrenden Schmerz, eine Empfindung, die nicht ihre eigene war und die sie als negativ wahrnahmen. Immer größer wurde dieser Druck, diese Empfindung - so groß, daß die Silkrinen daran zugrunde gehen würden, wenn sie sich nicht davor schützten, sich davor zurückzogen ... flohen.
    Aber wohin sollten sie gehen? Chtapofis war überall. Es dauerte lange, bis unsere Ahnen eine Lösung fanden. Nur ihre enorme Intelligenz und ihre hochentwickelte Technik halfen ihnen dabei. Eine grandiose Idee wurde geboren, und sie wurde ausgeführt, bevor es zu spät war. Die Silkrinen bauten sich ihren eigenen Planeten neu, sie konstruierten eine stählerne Hohlkugel und statteten die Innenseite so aus, wie sie es von SILKRON gewohnt waren. Dies wurde ihre neue Heimat, und sie nannten sie Silkan - die Welt.
     
    *
     
    „Das ist ungeheuerlich", stieß Forrler hervor. Seine Hände zitterten. „Wenn es wahr ist..."
    „Es ist wahr."
    „... dann leben wir alle in einem Gefängnis! Und niemand weiß etwas davon!"
    „Ein Gefängnis, das wir selbst wählten - und das den Fortbestand unseres Volkes garantiert. Silkan ist die Welt, und die Welt ist Silkan. Es wird so bleiben."
    „Aber..."
    Forrler war verwirrt, bestürzt, verunsichert. Der Schock saß tief. Es gelang ihm kaum, einen klaren Gedanken zu fassen. Er begriff nur, daß alles, was er und Millionen andere lernten, erlebten und täglich neu erfuhren, eine Lüge war. Der Planet, in dem sie existierten, die Sonne im Zentrum, Tag und Nacht, die Luft, die sie atmeten, die Natur - alles künstlich, unecht, die Idee und das Werk ihrer Väter. Das Wissen um die Wahrheit war längst verlorengegangen, der technische Standard gesunken, die Kunstwelt zum scheinbar natürlichen Lebensraum pervertiert. Nur die Altweisen hielten die Erinnerung wach, pflegten sie und gaben sie an solche weiter, die ihre Stelle eines Tages übernehmen sollten ...
    An ihn, Forrler, zum Beispiel.
    Aber die andere Welt war für fast alle Silkrinen nicht mehr als eine märchenhafte Legende. Sie lebten in Silkan, sie kannten es nicht anders, und sie waren damit zufrieden, beschränkten ihren Horizont darauf, weil sie es nicht besser wußten.
    Wozu also?
    „Warum erzählst du mir das? Was habe ich davon, was hat unser Volk davon, wenn ich weiß, was damals geschah?"
    Mrnck lächelte nachsichtig.
    „Man soll die Geschichte nicht auslöschen und durch eine neue ersetzen. Daß es geschah, ist den Jahrtausenden zuzuschreiben, die inzwischen vergangen sind. Aber die Wahrheit muß wachgehalten werden. Die Wege in die andere Welt müssen offen bleiben.
    Für beides sorgen wir Altweisen."
    „Und die Regierungen?" fragte Forrler, noch immer verwirrt. „Sie unterstützen euch in allen Ländern ..."
    „Sie wissen nichts. Diese Unterstützung geht zurück auf alte Traditionen, auf Überlieferungen, Gesetze - und auf die Präambel unserer Verfassung. Dort steht geschrieben, daß wir die Freiheit erhalten und die Silkrinen in eine schönere Welt führen, sobald die Zeit dafür gekommen ist."
    „Ich erinnere mich", sagte Forrler. „Man lernt das schon in der Schule, aber erst jetzt verstehe ich den Sinn. Wenn die Zeit reif ist... wann, glaubst du, wird das sein?"
    „Wenn der Geist, der die andere Welt durchdringt, erloschen ist."
    „Chtapofis!"
    Forrler spie das Wort förmlich aus. Es hatte eine völlig neue, geradezu haßerfüllte Bedeutung für ihn erlangt. Die letzte Erkenntnis lahmte seine Gedanken, wie sie sie beflügelte, machte Alltagssorgen vergessen und lenkte sie in eine andere Richtung, schockierte im gleichen Maß, wie sie eine neue, großartige Weltanschauung vermittelte.
    Und sie weckte Neugier, Interesse, Abenteuerlust, Wissensdurst...
    „Man nennt dich auch den Wächter des Weges in die andere Welt", murmelte der Silkrin.
    „Damit erklärt sich alles, nicht wahr? Du kannst ihn gehen, diesen Weg, und du kannst feststellen, wann der Geist erlischt!"
    Der Alte lächelte geheimnisvoll.
    „Vielleicht ist er längst erloschen, vielleicht besteht er fort bis in alle Ewigkeit... Wer will das wissen?"
    Forrler meinte, etwas müsse aus ihm herausdrängen. Er hatte das Gefühl, als wisse er jetzt alles, ohne klüger zu sein als vorher. Er gestikulierte mit allen vier Armen.
    „Wenn du nach draußen gehen kannst, auf die andere Seite, in die andere Welt... dann mußt du

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