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1134 - Im Innern einer Sonne

Titel: 1134 - Im Innern einer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch feststellen können, ob Chtapofis noch existiert. Diese Mentalimpulse, von denen du sprachst..."
    „Du täuschst dich, falls du glaubst, bereits alles verstanden zu haben, Forrler. Der Plan unserer Väter war perfekt, hörst du. Eine Stahlkugel, in deren Innern sie leben wollten, das war ihnen nicht genug, zu unsicher, ungewiß. Sie trachteten nach der absoluten Schutz, der totalen Sicherheit!"
    Forrler starrte den Altweisen nur an, lange und schweigend. Die halbe Wahrheit - was er gehört hatte, war nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte mußte noch viel tiefgreifender, erschütternder, vielleicht hoffnungsloser sein. Kleine Portionen, dachte er bedrückt, ein Happen nach dem anderen, damit man nicht daran erstickt!
    „Ich möchte den Weg gehen", brachte er schließlich hervor. „Ich möchte wissen, wohin er führt."
    „Es ist nicht leicht", warnte Mrnck. „Wenn du zurückkehrst - wenn du zurückkehrst -, wirst du ein anderer sein als der, der du jetzt bist."
    „Trotzdem...", sagte Forrler unsicher, „... ich möchte nicht die letzte Stufe der Erkenntnis halb erklimmen. Wenn deine Geschichte nicht vollständig war, dann erzähle sie zu Ende.
    Laß mich hören, welches der totale Schutz ist, den die Väter sich erdachten. Und danach zeigst du mir den Weg..."
    Mrnck starrte in das flackernde Kaminfeuer. Dann berichtete er.
     
    5.
     
    Sechs weitere Gebäude hatten sie untersucht, alle mit dem gleichen Ergebnis. Es gab kein Leben auf dieser stählernen Kunstwelt; die Bauten waren verlassen und unbewohnt.
    Die blanke Technik dominierte. Nur in Einzelfällen schienen Geräte und Apparaturen dafür vorgesehen, von der Hand intelligenter Wesen bedient zu werden. Die überwiegende Mehrzahl der Einrichtungen bestand aus selbsttätigen, computergesteuerten Elementen, die alle nötigen Funktionen präzise wahrnahmen und kontrollierten. Nirgends fanden sich Dinge oder Gegenstände, die man einem Aufenthaltsraum, einer Unterkunft oder gar einer Wohnung zuordnen konnte.
    Eines zumindest wurde dadurch sehr schnell und überzeugend klar: Wer immer diese Welt erbaute und versetzte, er hatte nicht die Absicht, auf ihr sein Leben zu verbringen.
    Eine Atmosphäre und einen Lichtschirm, wie Gordana anfangs vermutete, hatte es wahrscheinlich nie gegeben, auch nicht jene erdachte Katastrophe, von der die hypothetische Bevölkerung heimgesucht wurde. Der Kunstplanet war bar jeder organischen Existenz - und er war es immer gewesen.
    Aber wo hielten sich die Erbauer dann auf? Wem und wozu dienten die Raumschiffe, die startbereit auf den Landefeldern warteten?
    Jemand in der Zentrale der PRÄSIDENT äußerte die Theorie, die Vakuumblase mit der Kunstwelt könne eine Art letzte Bastion darstellen, eine Sicherheitszone, in die sich die Erbauer von außerhalb der Sonne zurückzögen, wenn dort unabwendbare Gefahren drohten.
    Gordana Ujlaki vermochte sich mit diesem Gedanken nicht anzufreunden, ebenso wenig wie Icho Tolot. Sie hatte mittlerweile eine neue Idee, die sie jedoch noch sorgsam für sich behielt. Sie wollte erst Beweise finden, konkrete Anhaltspunkte, bevor sie ihren Verdacht aussprach...
    Die Wissenschaftlerin war es auch gewesen, die vorgeschlagen hatte, die Untersuchung der Hafengebäude einzustellen und zu einem der Kraftfeldprojektoren vorzudringen.
    Tanwalzen bot der Gruppe die Benutzung eines Gleiters an, doch diesen lehnten sie dankend ab. Mit den Antigravprojektoren der Raumanzüge kamen sie schnell genug und mindestens ebenso sicher voran. Sie erreichten die Projektionsanlage nach einer halben Stunde Flug.
    Es war ein imposantes Bauwerk, das sich vor ihnen in kühner Konstruktion auftürmte.
    Lichtüberflutet, ohne die Tasteranzeigen nicht in Einzelheiten erkennbar, strebte es von einem zehn Meter hohen und mindestens zweihundert Meter durchmessenden Sockel in vielfach gewundenen Spiralen nach oben. Die Spiralen neigten sich einander zu und vereinigten sich in großer Höhe in einer voluminösen, mit mehreren kegelförmigen Auswüchsen bestückten Kugel. Mit der nach außen gekrümmten Seite verankert, wölbte sich vom höchsten Punkt der Kugel die eigentliche Projektionsfläche wie ein gewaltiger Parabolspiegel dem Licht entgegen.
    Von dort, dachte Gordana beklommen, ging eine der Kraftlinien aus, die das Schutzfeld in der Sonne erzeugten und der PRÄSIDENT fast zum Verhängnis geworden waren. Eine atemberaubende Vorstellung!
    „Beeindruckend", murmelte der Haluter, „wirklich beeindruckend."
    Selbst er,

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