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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach Überresten organischen Lebens suchte, ohne auch nur eine Spur zu finden, desto unsicherer wurde er. Und als er schließlich eine Gruppe von Mikroprozessoren entdeckte, die unmöglich zu etwas anderem gehört haben konnte als zur Zentraleinheit einer komplexen, selbststeuernden Positronik, da erkannte er, welch gewaltigen Fehler er gemacht hatte.
    Nicht Menschen waren es gewesen, die ihn jagten, sondern ein Robot! Ein intelligenter Robot, der die Fähigkeit besaß, den Meeresgrund nach eigenem Gutdünken abzusuchen, Beobachtungen anzustellen, intelligente Entscheidungen zu treffen. Seit jenem erschütternden Erlebnis in der Missionskuppel von Pepple Beach, und mehr noch seit dem Besuch im Museum von Catton waren ihm intelligente Roboter, nicht die im Entkörperlichungswahn befangenen Menschen, als die idealen Bewohner dieses Planeten erschienen. Er hatte daran gedacht, sich bei seinem Kampf gegen die Vergeistigungstendenz kybernetischer Helfer zu bedienen, die Roboter Terras zu seinen Verbündeten zu machen. Denn was war körperlicher, was manifestierte deutlicher und überzeugender die Antithese des Nur-Geist-Zustands als eine intelligente Maschine?
    Grek 336 schwebte lange Zeit über dem Trümmerberg, den das zerstörte Boot hinterlassen hatte. Vergessen war für den Augenblick, daß er es eilig gehabt hatte, daß er ein neues Versteck finden mußte, daß er so schnell wie möglich die Inselstation zu erreichen hatte, die ihm zu seiner zweiten Energieladung verhelfen sollte. Er starrte die Metallfetzen, die Polymerverschalungen und die positronischen Bauteile an, und im Hintergrund seines Bewußtseins pochte ein häßlicher Gedanke, der ihn so rasch nicht wieder verlassen würde: Du hast einen Roboter getötet!
     
    4.
     
    Racquel Vartanian musterte den Hünen mit nachdenklichem, nicht unfreundlichem Blick.
    „Du hast die charakteristische Impulsgruppierung registriert?" fragte sie.
    „Registriert und aufgezeichnet", antwortete Gunnyr Brindarsson und deutete auf einen Behälter mit Unterlagen, der vor ihm auf dem Tisch ruhte.
    So kalt wie ein Fisch, dachte Racquel ärgerlich. Wenn er nur den Mund ein wenig weiter aufmachen wollte.
    Es geschah nicht oft, daß sie mit einem Mann zu tun hatte, der ihr seine Bewunderung vorenthielt. Daran hatte sich im Lauf der Jahrhunderte wenig geändert: Die Frau wirkte auf das andere Geschlecht zuerst durch ihre äußere Erscheinung. Sie schob Gunnyrs Verhalten, das sie als seltsam empfand, auf seine nordische Herkunft. Alle Nordländer sind verschlossen und kalt, sagte die Regel, und wenn Racquel Vartanian sich über das Benehmen eines Mannes ärgerte, machte es ihr nichts aus, Pauschalurteile zu fällen.
    Sie öffnete den Behälter, entnahm ihm die Unterlagen und inspizierte sie oberflächlich.
    Die Aufzeichnung war vorbildlich angefertigt. Man brauchte sich nicht anzustrengen, um die typische Impulsspur zu erkennen, die zum ersten Mal während des Attentats auf die Zapfstation La Manchuria registriert worden war.
    Reginald Bull und Galbraith Deighton hatten sich im Lauf der bisherigen Unterhaltung lediglich als Zuhörer betätigt. Jetzt wurden sie von Racquel angesprochen.
    „Es gibt keinen Zweifel. Die Signalfolge ist dieselbe wie bei der South Patagonian Edison. Falls die Impulse wirklich von unserem Unbekannten verursacht werden, dann muß er derjenige gewesen sein, der der ALSÖER über den Weg lief."
    „Geoffry spekulierte", sagte Galbraith Deighton, „daß die Signale von einer Art Saugmechanismus herrühren, der in die Tätigkeit des Hypertrops hineinzukoppeln versucht. Warum sollte der Fremde seinen Sauger auf dem Boden des Pazifiks in Betrieb genommen haben?"
    „Geoffry Waringer beschäftigte sich lediglich mit einer Spekulation", antwortete Racquel.
    „Wir wissen nicht, auf welche Weise die Impulse erzeugt werden. Wichtiger als das erscheint mir, daß wir hier zum ersten Mal eine einwandfreie Spur gefunden haben."
    So ist's richtig, sagte ihr Unterbewußtsein. Gib's ihnen auf die sachliche Art. Vielleicht läßt sich Gunnyr Brindarsson dadurch beeindrucken.
    „Du selbst", bemerkte Reginald Bull, „hast überlegt, daß der Unbekannte womöglich plant, die abgezapfte Energie irgendwo auf Vorrat zu lagern. Ist es nicht denkbar, daß er auf den Pazifikboden hinabtauchte, um dort ein Reservoir anzulegen?"
    „Durchaus", antwortete Racquel. „Aber die Frage ist: Sollen wir hingehen und uns die Sache aus der Nähe ansehen?"
    „Er hat ein Robotboot

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