Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Flaterktor beschäftigt. Die gefährliche Gasmischung erhitzte sich an dem noch heißen Boden. Ein greller Blitz zuckte auf. Krachender Donner erschütterte die mit Wasserdampf gefüllte Flaterktor-Blase. Grek 336 wurde zur Seite geschleudert. Er spürte den Schmerz, als die Wucht der Explosion die graue Legierung der Yrtonhülle aufriß und nach seiner Körpersubstanz griff. Im letzten Augenblick gelang es ihm, den Energieschirm zu deaktivieren. Kaltes Wasser drang mit ungestümer Wucht auf ihn ein. Es drohte, ihn zu zerquetschen. Aber im letzten Augenblick gelang es dem mit Selbstreparaturfähigkeiten ausgestatteten Werkzeugblock, das Leck im Yrtonkokon zu verschließen. Die Hülle wurde zum undurchdringlichen Panzer, der ohne Mühe den Druck in einem Dreifachen der gegenwärtigen Tiefe ausgehalten hätte.
    Ein paar Sekunden lang war Grek 336 benommen. Dann entsann er sich seiner Aufgabe. Er hatte hier nichts mehr verloren. Die Explosion hatte den Rest des Gasgemischs verzehrt. Er löschte den Flaterktor endgültig. Sein nächstes Problem war, ein günstiger gelegenes Versteck für sein Reservoir zu finden. Erst danach konnte er daran denken, die Zapfstation auf der Insel anzugreifen.
    Er wollte sich davonmachen. Aber die Trümmer des Bootes, das er mit dem Desintegrator vernichtet hatte, übten eine merkwürdige Anziehungskraft auf ihn aus. Er glitt über die Sohle des Tales dahin. Die Überreste des Fahrzeugs lagen über eine relativ eng begrenzte Fläche verstreut. Es gab keine Strömung hier unten im Schatten der Berge. Er fuhr drei seiner insgesamt sechs Tentakelarme aus und begann, die zum Teil grotesk verformten Teile zu untersuchen. In seinem Werkzeugblock aktivierte er einen Scheinwerfer, der ihm bei der Arbeit leuchtete.
    Er wußte selbst nicht genau, was ihn dazu trieb, sich mit den Trümmern des Bootes zu befassen. Er bedauerte, daß ihm keine andere Wahl geblieben war, als das Fahrzeug zu vernichten. Er nahm an, daß sich Menschen im Innern der metallenen Doppelhülle befunden hatten, und es tat ihm weh, sich für den Tod intelligenter Wesen verantwortlich zu wissen. Mit Gewalt rief er sich die schaurigen Ereignisse der vergangenen Tage in Erinnerung: den Prediger, der die Geister der Vergangenheit hatte heraufbeschwören wollen, die simulierte Stimme des Geistwesens ES im Museum in Catton, die Menschen einzureden versuchte, es sei ein Verdienst, nach der Loslösung des Geistes vom Körper zu streben, und nur durch eine solche Loslösung lasse sich die nächsthöhere Entwicklungsstufe erreichen.
    Als er auf diesem Planeten materialisierte - maßlos verwirrt durch die Erkenntnis, daß er nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich um eine gehörige Distanz versetzt worden war - da hatte er zunächst eine intuitive Zuneigung zu den Bewohnern der Welt Terra empfunden. Sie schienen ihm so körperlich, so frei von allen Vergeistigungstendenzen, daß es ihm nicht schwer fallen würde, sich unter ihnen heimisch zu fühlen. Denn für ihn stand auf traumatische Art und Weise fest, daß es der Wunsch nach Entkörperlichung gewesen war, der die mächtige Zivilisation der Maahks gespalten, den Zweig der körperbehafteten Fundamentalisten ins Verderben und die vergeistigten Schatten-Maahks ins Abseits getrieben hatte. Heutzutage - er verbesserte sich: in den Tagen der Zukunft, aus der er stammte - gab es im Rahmen des Völkerbunds der Andromeda-Stasis kein Maahk-Volk mehr. Die Maahk-Fundamentalisten, die als körperbehaftete Wesen durchaus der Stasis hätten angehören können, zählten nur noch zwei Dutzend und hatten somit ihre sozioethnische Identität verloren. Mit den Schatten-Maahks dagegen wollte niemand etwas zu tun haben. Sie waren gefürchtet, im günstigsten Fall übersehen und als nicht existent betrachtet. Und all das ging auf das Konto der Vergeistigung.
    Grek 336 hatte es sich zur heiligen Aufgabe gemacht, die Vergeistigungstendenzen auf diesem Planeten zu bekämpfen. Der Mensch war eine zu hoch entwickelte, zu weit fortgeschrittene Spezies, als daß ihm hätte erlaubt werden dürfen, durch Nachvollziehung des maahkschen Fehlers dasselbe Schicksal zu erleiden wie die Zivilisation der Maahks.
    Daß die Menschen nach Vergeistigung strebten, rechnete er ihnen als Dummheit und Verblendung an. Nun gut, in diesem Boot waren zwei, drei vielleicht auch vier verblendete Dumme gewesen, und er hatte sie töten müssen. Warum sollte ihm das aufs Gewissen drücken?
    Aber je länger er in den Trümmern des Bootes

Weitere Kostenlose Bücher