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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mannes, der um die einhundert Jahre alt sein mochte und einen zugleich sympathischen und intelligenten Eindruck machte.
    „Es kann sein, daß ich dich in Kürze um Entschuldigung zu bitten haben werde", begann er. „Die Maritime Patrol ist im allgemeinen ein großartiger Verein - lauter Burschen und Mädchen, die das Meer lieben und es sich zur Lebensaufgabe machen, für Sicherheit zu sorgen. Leider zumeist auch krasse Individualisten. Wir führen unsere örtlichen Hauptquartiere und Dienststellen am lockeren Zügel. Manchmal, glaube ich, stehen sie unter dem Eindruck, daß ihnen überhaupt niemand übergeordnet ist."
    Reginald Bull hatte geduldig zugehört. Jetzt aber sagte er: „Irgendwo in deinen Worten steckt der Beginn der Mitteilung, die du mir machen willst, nicht wahr?"
    Der Mann von der Maritime Patrol schien zu erschrecken.
    „Oh, verzeih", stieß er hastig hervor. „Ich vergaß, daß deine Zeit knapper bemessen ist als die meine. Also, bei uns liegt die Kommunikation im argen. Manchmal dauert es eine Woche, bis das globale Hauptquartier von einem wichtigen Vorfall erfährt, der sich irgendwo in einem entlegenen Winkel zugetragen hat. So flatterte mir erst vor kurzem die Meldung auf den Tisch, daß sich vor knapp drei Tagen in der Nähe von Port Hobart etwas Eigenartiges zugetragen hat. Ich weiß, mit welchen Problemen sich die Kosmische Hanse dieser Tage beschäftigt. Deswegen dachte ich, dieser Fall würde dich wahrscheinlich interessieren."
    „Ich höre", sagte Reginald Bull.
    „Wir haben in der See südöstlich von Hobart unter merkwürdigen Umständen ein Robotboot verloren ..."
     
    *
     
    Als das Boot sich bis auf eine Distanz von zehn Kilometern genähert hatte, eröffnete er das Feuer. Geräuschlos schnitt der armdicke Strahl des Desintegrators durch das von drei Infrarotscheinwerfern taghell erleuchtete Wasser des Meeresgrunds. Es war alles viel einfacher, als er es sich vorgestellt hatte. Die desintegrierenden Kräfte zerrissen die Bindungen zwischen den Molekülen der Bootshülle. Das Fahrzeug brach auseinander.
    Was sich im Innern befunden hatte, wurde vom mörderischen Druck der 4200 Meter Wassertiefe bis zur Unkenntlichkeit zerquetscht.
    Es gab keine Gegenwehr. Grek 336 wunderte sich. Eine Charaktereigenschaft, die er bisher an den Terranern noch nicht entdeckt hatte, war die Tendenz, sich wehrlos den Garaus machen zu lassen. Ein paar Sekunden lang sah er den Bestandteilen des Bootes zu, wie sie auf den Meeresgrund herabrieselten. Dann machte er sich von neuem an die Arbeit. Er mußte seine Pläne ändern. Diese Gegend kam für ein Versteck nicht mehr in Frage. Die Vernichtung des Bootes würde Aufsehen erregen. In ein paar Stunden wimmelte es hier von Schnüfflern. Womöglich wurde sogar eine ständige Wache eingerichtet. Er mußte seinen Energievorrat an anderem Ort unterbringen.
    So bedacht war er darauf, möglichst wenig Zeit zu verlieren, daß er einige, der üblichen Vorsichtsmaßnahmen außer acht ließ. Er aktivierte den Flaterktor, den nahezu undurchdringlichen Energieschirm, der in der Finsternis des Meeresgrunds einen gespenstischen, grünen Schimmer erzeugte, und blähte ihn zu einem Gebilde auf, das wie ein kuppelförmiges Zelt über den Mündungen der beiden Einfüllstutzen ruhte. Die Flaterktor-Kuppel verdrängte das Wasser und enthielt zunächst ein nahezu perfektes Vakuum. Danach öffnete er die beiden Ventile und ließ die komprimierten Gase aus den Tanks entströmen. Er sorgte dafür, daß sie sich am Punkt der Vermischung entzündeten.
    Es entstand eine weißblaue, nahezu sonnenhelle Flamme, deren thermische Energie er in sich aufnahm, konvertierte und den Batterien zuleitete. Als Produkt der Verbrennung entstand Wasser, das die Kuppel allmählich zu füllen begann. Als die Flamme erlosch, nahm er dies als Zeichen, daß die Tanks leer waren, und schaltete den Konverter ab. Die Energieaufnahme war beendet. Es war an der Zeit, sich auf den Weg zu machen und ein besseres Versteck für sein Reservoir zu finden. So dachte er wenigstens.
    Als er sich anschickte, den Flaterktor vorsichtig zu deaktivieren, sah er durch das Wasser, das sich inzwischen auf dem Grund der Kuppel angesammelt hatte, sprudelnde Blasen aufsteigen. Er erschrak. Die Tanks waren noch nicht leer. Ein Hindernis mußte vorübergehend die Ventile blockiert haben. Er beeilte sich, die von neuem ausströmenden Gasmengen zu kontrollierter Verbrennung zu veranlassen. Aber vorerst war er noch mit dem

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