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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zellen unterteilt, von denen jede jeweils einem Psioniker als Arbeitsraum diente. Aber hier bestanden die Abgrenzungen aus soliden Wänden und Decken, nicht aus Stellwänden wie jenseits des Sees im Innern des Berges.
    „Alles „raus!" schrie Ellert. „Bringt euch in Sicherheit. Der Denkkessel liegt unter Feuer."
    Aus der Höhe drang berstendes Krachen. Das Gebäude zitterte unter der Wucht der glühenden Trümmerteile, die vom Kuppeldach herab in die Tiefe stürzten. Beißender Qualm breitete sich im Arbeitsbereich aus Ernst Ellert bahnte sich seinen Weg durch eine Flut von Menschen, die in höchster Eile und mit beginnenden Anzeichen der Panik dem nächsten Ausgang zustrebten.
    „Verliert nicht den Kopf!" brüllte er. „Bleibt vernünftig."
    Undeutlich wurde er sich dessen bewußt, daß Stronker Keen sich ah seiner Seite befand. Sie näherten sich dem Mittelpunkt des Gebäudes. Noch immer kamen ihnen Menschen entgegen. Wie viele mochten sich noch in den Zellen des Zentrums befinden!
    Ein donnernder Krach brachte die Wände zum Zittern. Ellert sah, wie sich die Decke Vor ihm zu senken begann. Er setzte zum Spurt an. Es knirschte und rumorte über ihm. Er duckte sich und schoß unter der berstenden Decke hindurch. Heiße Plastikverkleidung strich ihm über den Scheitel, beißender Qualm drang ihm in die Augen. Unmittelbar hinter ihm stürzte der Korridor ein. Stronker Keen war nirgendwo mehr zu sehen. Ellert blieb nur die Hoffnung, daß er die Gefahr rechtzeitig erkannt hatte und vor dem Einbruch zurückgeblieben war.
    Der Rauch war jetzt so dicht, daß er nur noch zwei Schritte weit sehen konnte. Durch das Rumoren, das aus der Höhe drang, hörte er ein schrilles Wimmern. Er orientierte sich an dem Geräusch und gelangte an die Tür einer Zelle, die sich auf normale Weise nicht mehr öffnen ließ. Er trat sie ein, und die Verzweiflung verlieh seinem Tritt solche Kraft, daß die solide Füllung zersplitterte und in Fetzen davonflog. Er gelangte in eine qualmerfüllte Zelle, die zur Hälfte eingestürzt war. Kleine blaue Flammen leckten an einem Möbelstück, das unter dem Schutt hervorragte. Das Wimmern war verstummt, aber Ellert sah einen Frauenarm, die Hand zur Faust geballt, mit hilflosen Bewegungen Trümmerstücke beiseite schiebend. Er stürzte sich auf den Schuttberg. Atemnot kam ihn an. Er grub wie ein Wilder, Trümmer zur Seite schleudernd, sinnlose Worte vor sich hinmurmelnd, die beruhigend klingen sollten.
    Er bekam ein Paar schmale Schultern zu fassen und zerrte daran mit aller Kraft. Der Trümmerberg geriet ins Wanken und gab sein Opfer frei. Ernst Eller thielt eine junge Frau in den Armen. Er erinnerte sich nicht, sie je zuvor gesehen zu haben. Aber das mochte daran liegen, daß ihr Gesicht mit einer dicken Schicht Staub bedeckt war. Sie hängte sich schwer an ihn, aber er stieß sie mit einem groben Ruck von sich.
    „Wir bewegen uns beide aus eigener Kraft", sagte er rau, „oder wir kommen hier nicht mehr raus."
    Es fiel ihr schwer, auf den Beinen zu bleiben. Er stützte sie und schob sie in Richtung des Ausgangs. Über ihnen tobte das Inferno. Das Gebäude war verloren. Der Denkkessel hatte aufgehört zu existieren. Ellert war von rechts gekommen; er wandte sich nach links, weil er wußte, daß in der anderen Richtung der Gang eingestürzt war. Er empfand stechenden Schmerz in der Lunge. Zum erstenmal, seit er sich kopfüber in diese verzweifelte Rettungsaktion gestürzt hatte, kamen ihm Bedenken, ob er es bis zum Ausgang schaffen würde.
    Eine Gestalt tauchte aus dem wabernden Dunst auf. Stronker Keen. Er schob sich zwischen Ellert und die junge Frau und stützte sie beide mit seinen breiten Schultern.
    Ellert nahm kaum mehr wahr, was rings um ihn geschah. Er sah flüchtig Szenen totaler Zerstörung, hörte Menschen schreien, hatte das Donnern der Einschläge ständig in den Ohren - und spürte plötzlich, wie das eiserne Band, das sich um seine Brust geschlungen hatte, locker zu werden begann. In tiefen, keuchenden Zügen atmete er die frische Luft. Über ihm war der dunkle Nachthimmel. Er sah die huschenden, bunten Lichter der Fahrzeuge des Sicherheitsteams.
    Stronker Keen ließ ihn sanft zu Boden gleiten.
    „Sie braucht Hilfe dringender als du", stieß er hervor und deutete auf die junge Frau, die schlaff in seinen Armen hing.
    Ellert nickte. Die Kehle war zerschunden, er brachte keinen einzigen Laut hervor. Keen eilte mit der Bewußtlosen davon. Ellert hörte ihn nach Medikern rufen. Er

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