Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
selbst rutschte ein Stück weit, bis er ein herabgestürztes Bauteil erreichte, das dem geplagten Rücken eine Stütze bot.
    So hockte er da - lange Minuten zwischen Bewußtlosigkeit und Wachsein. Der Lärm verebbte allmählich. Das Ungeheuer hatte sein Vernichtungswerk vollendet. Er fühlte ein schier unwiderstehliches Bedürfnis, alles zu vergessen und einzuschlafen. Aber im Hintergrund seines Bewußtseins nagte hartnäckig der Gedanke, daß gerade er es war, der in diesen Minuten des Chaos am dringendsten gebraucht wurde.
    Als der Schatten über ihn fiel, fuhr er senkrecht in die Höhe. Voll ungläubigen Entsetzens starrte er das fremdartige Gebilde an, das wenige Meter über ihm schwebte.
    Er kannte es. Vor wenig mehr als einer Stunde hatte er es über das Dach seines Hauses hinwegschweben sehen - ein aufrecht gleitendes Mini-U-Boot, ein Ding wie eine vier Meter lange Keule.
    „Wer ... wer bist du?" ächzte er.
    „Hab keine Angst", antwortete es in reinem Interkosmo aus dem Oberteil der schwebenden Keule. „Auf dein Leben habe ich es nicht abgesehen, wohl aber auf anderes."
    Ernst Ellert wollte aufspringen. Aber im selben Augenblick traf ihn ein Schlag, der für den Bruchteil einer Sekunde seinen ganzen Körper in loderndes Feuer tauchte. Eine Sicherung barst in seinem Bewußtsein. Er versank in der wohltätigen Schwärze der Ohnmacht.
     
    6.
     
    „Maahk?" echote Reginald Bull. Es klang wie ein hilfloses Krächzen.
    „Maahk", bestätigte Geoffry Waringer. „Es gibt keinen Zweifel. Die Substanz ist von überaus komplizierter Zusammensetzung. Es gibt synthetisches Gewebe, technische Zusätze, künstlich herbeigeführte karzinome Wucherungen - aber unter dem allem kommt ein winziges Teil Urmaterie zum Vorschein, und die ist ganz eindeutig Maahk."
    „Was, um des Himmels willen ..."
    Bull unterbrach sich, verwirrt und ratlos. „Ist das das Zeug, aus dem der Bursche wirklich gemacht ist, oder haben wir es mit einem Stück Materie zu tun, das durch irgendeinen Effekt nachträglich verformt wurde?"
    „Die Substanz besitzt einen auffällig hohen Grad innerer Organisation", antwortete Waringer. „Ich nehme an, daß sie sich in ihrem ursprünglichen Zustand befindet. Es gab eine Explosion. Der Unbekannte wurde verletzt. Es wurde ihm ein Stück Materie aus dem Leib gerissen, ein Fleischklumpen, wenn du so willst. Nein, es gibt keine Verformung." Der Wissenschaftler wiederholte lächelnd Bulls eigene Worte: „Das ist das Zeug, aus dem der Bursche gemacht ist."
    „Woher kommt die maahksche Ursubstanz? Der Kerl sieht nicht wie ein Maahk aus!"
    Waringer schüttelte den Kopf. „Frag mich nicht", sagte er. „Es könnte sich um eine Fehlentwicklung handeln. Oder ..."
    „Oder?"
    „Erinnerst du dich daran, daß du das Monstrum von Pebble Beach mit dem Ding aus der Zukunft gleichsetztest?"
    „Ja", grollte Bull. „Und ihr habt mich nach Strich und Faden ausgelacht."
    „Zu früh gelacht", sagte der Wissenschaftler. „Zu früh und ohne ausreichendes Wissen.
    Wir wissen nicht, wie fern die Zukunft ist, aus der das unbekannte Objekt zu uns kam. Ich vermute jedoch, daß es sich um eine Zeitspanne handelt, die auch nach den Maßstäben der biologischen Evolution bedeutsam ist. Wir könnten es also mit einem Maahk zu tun haben, wie er in ein paar hunderttausend Jahren aussieht."
    „Verrückt", murmelte Reginald Bull. Damit schien das Thema für ihn erledigt. „Was ist mit der Gesteinsprobe? Ließ sich damit etwas anfangen?"
    „Ja. Das Felsstück ist mit Wasserstoff angereichert. Die unterseeische Höhlung, aus der es entnommen wurde, war offenbar eine Zeitlang mit Wasserstoff gefüllt."
    „Ich nehme an, du hast dazu eine passende Theorie entwickelt?"
    Waringer nickte. „Dank einer schlauen Beobachtung, die unsere Sonderbeauftragte anstellte. Der Fremde, meinte sie, trüge zuviel Energie mit sich herum. Er müsse sie irgendwo abladen. Nach meiner Ansicht hat er sie dazu verwendet, Meerwasser in seine Bestandteile zu zerlegen und diese in unterseeische Tanks zu speichern."
    „Aha", machte Bull. „Wenn er eine Aufladung benötigt, verbrennt er Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser und nimmt die Reaktionswärme in sich auf."
    „Richtig."
    „Das ergibt ungefähr den miesesten Wirkungsgrad, den man sich vorstellen kann."
    „Das kümmert ihn nicht. Er hat sich eine ungeheure Energiemenge beschafft, rund fünfzig Gigawattstunden, wenn man die Überfälle auf alle drei Zapfstationen zusammennimmt. Er kann es sich

Weitere Kostenlose Bücher