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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Felsens gab es eine Höhle mit einem einzigen Zugang, der zwei Meter unter Wasser lag.
    Er hatte seinem Gefangenen nicht erlaubt, zu Bewußtsein zu kommen. Es war mühselig genug, ihn über eine so weite Distanz zu transportieren. Wenn der Terraner zu sich kam, würde er sich widerspenstig zeigen. Grek 336 brauchte keine zusätzlichen Schwierigkeiten.
    Im Schutz des Flaterktors bugsierte er den Bewußtlosen in die Höhle. Aus dem Wasser führte eine natürliche Rampe zu einem Stück ebenen Felsbodens hinauf. Die Luft im Innern der Kammer war frisch und erstaunlich trocken. Es gab eine Anzahl haarfeiner Risse, die den Felsen durchdrangen und für ausreichende Ventilation sorgten. Er untersuchte den Gefangenen und vergewisserte sich, daß er keine Waffe bei sich führte.
    Er löste eine kleine, aber kräftige Lampe aus dem Werkzeugblock seines Körperverbunds und montierte sie provisorisch an der Wand. Den Bewußtlosen schaffte er in einen der natürlich gewachsenen Stollen, die vom Hintergrund der Höhle aus ein paar Meter weit ins Innere der felsigen Insel vordrangen.
    Dann erst gönnte er sich eine Ruhepause. Er war verwirrt. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Sein Vorstoß nach Shisha Rorvic war ein Fehlschlag gewesen, das wußte er längst. Der Zeitdamm war nicht zusammengebrochen. Irgendwie schienen die Terraner geahnt zu haben, daß eine Gefahr auf sie zukam. Es bedurfte keines langen Herumrätselns, zu erkennen, was geschehen war. Der PSI-TRUST bestand aus Tausenden von Terranern, von denen zu jeder gegebenen Zeit nur ein Bruchteil mit der Aufrechterhaltung des Zeitdamms beschäftigt war. Der Rest wurde in Reserve gehalten.
    Ein Teil der Reserve war offenbar kurz vor Beginn seines Angriffs aktiviert worden. Als er das kuppelförmige Gebäude unter Feuer nahm, hatte er bald erkannt, daß der Zeitdamm längst nicht mehr von hier aus stabilisiert wurde.
    Das hatte ihn in Zorn versetzt. Er hatte den Mann, dessen Stimme in den Stunden vor dem Angriff so oft zu hören gewesen war, vorübergehend aus den Augen verloren, als er ins Innere des Gebäudes eindrang - vermutlich in der Absicht, in Bedrängnis geratenen Mitmenschen zu helfen. Später dann, als das Werk der Zerstörung fast schon vollendet war, hatte er ihn wiedergefunden, geschwächt, erschöpft, am Rand der Ohnmacht. In der Hitze des Zorns hatte er sich seiner bemächtigt. Er betrachtete ihn als den Verantwortlichen für das abscheuliche Theater, das in Shisha Rorvic mit nurgeistigen Kräften gespielt wurde, und es erschien ihm klug, diesem Menschen das Handwerk zu legen. Vielleicht brach der PSI-TRUST zusammen, wenn es keinen Anführer mehr gab.
    Später, als der Zorn sich legte, hatte er das Sinnlose seines Vorgehens erkannt. Was sollte er mit dem Terraner anfangen? Er konnte ihn nicht töten; er hatte ihm weder etwas angetan, noch stellte er eine unmittelbare Gefahr für ihn dar. Er konnte ihn nirgendwo zurücklassen, denn dann hätte man seine Spur im Handumdrehen gefunden. Er mußte ihn mit sich nehmen, und wenn er ihn im Versteck untergebracht hatte, würde er für ihn sorgen müssen. Und der Zeitdamm ließ noch immer keine Anzeichen erkennen, daß er sich in Kürze verflüchtigen würde. Seine Rechnung, der Damm werde zusammenbrechen, wenn der Leiter des Unternehmens fehlte, war nicht aufgegangen.
    Fehlschlag auf der ganzen Linie! Ratlose Niedergeschlagenheit breitete sich in seinem Bewußtsein aus. Es kam ihm der Gedanke, daß er sich womöglich zuviel vorgenommen hätte. Die Terraner waren wachsam, und sie waren zäh. Er war nicht mehr sicher, daß es ihm gelingen würde, die Menschen von ihrer widerlichen Ehrfurcht vor dem Körperlos-Geistigen abzubringen. Wenn er aber das nicht vollbrachte, welchen Zweck erfüllte dann seine Anwesenheit auf Terra? Gewiß, er war Vishna verpflichtet - aber nur in dem Maß, in dem sie ihn bei der Bekämpfung der Vergeistigungstendenz unterstützte. Entfiel dieses Motiv, dann war auch das Bündnis hinfällig.
    Das Gefühl der Hilflosigkeit zehrte an seinen Kräften. Er fühlte sich müde und zerschlagen. Er wußte seinen Gefangenen sicher. Er würde vor Ablauf von fünf Stunden nicht zu sich kommen.
    Grek 336 gönnte sich einen Luxus, den er sich im Verlauf der vergangenen Wochen und Monate nur höchst selten hatte leisten können: Er schlief ein.
     
    *
     
    Reginald Bull trug die selbstzufriedene Miene eines Mannes zur Schau, der sich des Wertes seiner Leistungen bewußt ist.
    „Na und?" sagte Julian Tifflor und

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