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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leisten, verschwenderisch zu sein. Als das Robotboot der Maritime Patrol auftauchte, erkannte er, daß er sein Versteck an einen anderen Ort würde verlegen müssen. Er zapfte das bereits abgefüllte Gas wieder ab. Dabei muß ihm ein Fehler unterlaufen sein. Es kam zur Explosion."
    „Verdammt", knurrte Bull. „Wir wissen, wie der Kerl aussieht, wir wissen, wie er operiert - aber finden können wir ihn nicht!"
    Das aufgeregte Zirpen des Interkoms verriet nichts Gutes.
    „Empfang", rief Bull ärgerlich.
    Der akustische Servo schaltete den Empfänger ein. Galbraith Deightons Gesicht materialisierte auf der Bildfläche.
    „Alarm", sagte er ernst. „Shisha Rorvic wurde vor einer Stunde angegriffen. Ernst Ellert ist spurlos verschwunden."
     
    *
     
    Man nannte es Glück im Unglück: Der nächtliche Überfall auf den Denkkessel hatte „nur" ein einziges Menschenleben gefordert. Es gab ein gutes Dutzend Verletzte, und von dem Gebäude selbst war nur noch ein qualmender Trümmerhaufen übrig. Unter den Fachleuten, die die Unglücksstelle inspizierten, kristallisierte sich die Meinung, der unbekannte Angreifer habe nur materiellen Schaden anrichten, nicht aber Menschen töten wollen. Das Opfer war nicht durch direkten Beschuß gestorben, sondern von einem herabstürzenden Trümmerteil erschlagen worden.
    Rätselhaft blieb das Verschwinden Ernst Ellerts. Stronker Keen berichtete, der Mutant sei am Ende seiner Kräfte gewesen, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Eine Zeitlang tröstete man sich mit der Annahme, Ellert sei unter dem Einfluß eines Traumas einfach davongewandert und werde beizeiten wieder auftauchen. Als sich jedoch bis Mittag noch immer keine Spur von ihm gefunden hatte, begann man, mit ernsteren Möglichkeiten zu rechnen.
    Ernst Ellert war entführt worden. Die Hypothese hörte sich an wie ein Hirngespinst. Als Entführer kam nur der nächtliche Attentäter in Betracht. Was sollte er mit Ellert im Sinn haben? Er hatte den Mutanten nicht getötet - wenigstens nicht in Shisha Rorvic oder der näheren Umgebung - sonst wäre seine Leiche den zahlreichen Suchkommandos nicht entgangen. Also hatte er ihn mit sich genommen. Wohin? Es gab keine Spur. Der Fremde war so unbemerkt verschwunden, wie er gekommen war.
    Aus Terrania traf Galbraith Deighton ein und übernahm die Leitung der Untersuchungen.
    Er ließ sich von Stronker Keen die Einzelheiten des nächtlichen Vorfalls berichten.
    Offenbar hatte man es nur Ernst Ellerts vorausschauender Umsicht zu verdanken, daß das Unglück den Zeitdamm in keiner Weise beeinträchtigte. Die Psioniker-Reserve war rechtzeitig in Aktion getreten. Als der Angriff auf den Denkkessel begann, wurde der Damm bereits von den Reservisten im Felsendom unterhalten. Die Einrichtung von Ausweichstationen - es gab insgesamt drei - ging ebenfalls auf eine von Ellerts Ideen zurück.
    Vierundzwanzig Stunden später kehrte Galbraith Deighton mit leeren Händen nach Terrania zurück. Er hatte dafür gesorgt, daß mit dem Wiederaufbau des Denkkessels sofort begonnen wurde, und die Reserveeinheiten des PSI-TRUSTS in ständige Alarmbereitschaft versetzt, falls der Unbekannte die Absicht hatte, ein zweites Mal zuzuschlagen. Er hatte überdies eine weltweite Fahndung nach Ernst Ellert veranlaßt und die Bevölkerung aufgefordert, sich an der Suche nach dem Mutanten zu beteiligen.
    Insgeheim zweifelte er jedoch daran, daß auf diese Weise ein Erfolg zu erzielen sei.
    Jede Stunde, die verstrich, ohne daß Ellert tot aufgefunden wurde, erhöhte die Zuversicht, daß er noch am Leben sei - und machte es gleichzeitig beinah zur Gewißheit, daß er sich in der Gewalt des nächtlichen Attentäters befand. Dieser aber würde dafür sorgen, daß sein Gefangener mit der Öffentlichkeit nicht in Berührung kam. Die einzige Möglichkeit, Ernst Ellert zu befreien, war, den Unterschlupf seines Entführers zu finden. Das aber war, angesichts der Abwesenheit jeglicher Spur, ein verzweifeltes Unterfangen.
    Das Monstrum von Pebble Beach war abermals entkommen.
     
    *
     
    Inzwischen hatte Grek 336 den nicht ungefährlichen Weg zu seinem Versteck im Spratley-Archipel längst zurückgelegt. Er profitierte von der Umsicht, mit der er bei der Anlage seines dritten und letzten Verstecks zu Werke gegangen war. In unmittelbarer Nähe des Energiereservoirs lag die Insel Sin Cowe, ein winziger, öder Felsklotz, der sich an der höchsten Stelle nicht mehr als drei Meter über die Meeresoberfläche erhob. Im Innern des

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