1138 - Triumph der Psioniker
Strebens zu überzeugen. Ich brauchte ein Druckmittel. Also machte ich Gefangene."
„Und tötetest mehrere Menschen", fiel ihm Julian Tifflor bitter ins Wort.
„Das bedaure ich. Es war nicht meine Absicht. Für mich ist Intelligenz nur dann von Wert, wenn sie sich mit einem materiellen Körper verbindet. Es ist nicht meine Sache, und ich bin nicht darauf aus, Körper zu zerstören."
„Das weckt die Toten nicht auf", beharrte Julian Tifflor.
„Ich weiß es. Es waren bedauerliche Unfälle. Sie brauchen sich nicht zu wiederholen.
Zurück zu den Gefangenen. Sie sind meine Geiseln. Sie verbürgen mir, daß eure Nachstellungen sofort aufhören. Zieht euch aus diesem Gebiet zurück. Laßt mich in Ruhe."
„Das ist kein akzeptabler Vorschlag", antwortete Tifflor. „Er liefert dir alles, was du wünschst, und entläßt mich mit leeren Händen. Es ist meine Aufgabe, für die Sicherheit der Menschen, die sich in deiner Gewalt befinden, zu sorgen. Ich mache dir ein Gegenangebot. Ich ziehe meine Einheiten drei Kilometer zurück, nicht weiter. Auf diese Weise kann ich beobachten, was hier vorgeht. Ich unternehme nichts gegen dich, solange du die Gefangenen angemessen behandelst und ihnen keinen Schaden zufügst."
„Und was geschieht dann?"
„Wir verhandeln weiter. Diese unentschiedene Situation kann nicht für ewig bestehen bleiben. Wir beide sind intelligente Wesen. Wir werden eine Möglichkeit finden, das Problem zu lösen."
Der Maahk antwortete nicht sofort. Schließlich aber sagte er: „Ich bin einverstanden."
5.
„Ich kann über seine Aufrichtigkeit keine Aussage machen", erklärte Julian Tifflor. „Er scheint den Verlust von Menschenleben aufrichtig zu bedauern. Aber selbst darüber bin ich mir nicht einhundert Prozent sicher. Was seine zukünftige Taktik anbelangt - ich fürchte, es steckt eine ganze Menge Schlitzohrigkeit in ihm. Er wird nach meiner Ansicht versuchen, die Geiseln an einen anderen Ort zu bringen. Erst wenn ihm das gelungen ist, rechne ich mit dem Beginn sinnvoller Verhandlungen."
„Froschmänner", sagte Galbraith Deighton von seinem Arbeitsplatz in Terrania aus.
„Boote kann er jederzeit orten, Einzelpersonen womöglich nicht."
„Und was dann?" fragte Tifflor mit gutmütigem Spott. „Sie dringen in die Höhle ein, greifen den Maahk an und sprengen ihn, sich selbst sowie die Gefangenen in die Luft? Ich glaube nicht, daß wir so vorgehen sollten. Zumindest nicht, solange die Geiseln nicht in Gefahr sind. Ich habe eine andere Idee. Robotboote. Wir brauchen ein Dutzend. Die Maritime Patrol soll sie zur Verfügung stellen. Die Roboter haben sich ebenfalls an das getroffene Abkommen zu halten: Mindestabstand von Sin Cowe drei Kilometer."
Auf Deightons Stirn bildete sich eine steile Falte. „Was willst du damit erreichen?" fragte er unsicher.
„Wir wissen von Lynda Zontar, daß die Vernichtung eines Robotboots für den Maahk zum traumatischen Erlebnis wurde. Es hängt mit seiner These von der Unübertrefflichkeit körpergebundener Intelligenz zusammen. Roboter sind anscheinend für ihn die ideale Lebensform. Bei allen Aktionen, die von jetzt an unternommen werden, beabsichtige ich, Robotfahrzeuge ins Vordertreffen zu schicken. Er wird es sich gut überlegen, ob er sein Gewissen noch einmal mit der Vernichtung eines Robots belasten will. Im Augenblick der Entscheidung wird es um Sekunden gehen. Jeder Moment, den er zögert, kann uns den ausschlaggebenden Vorteil bringen."
„Alles klar", bestätigte Deighton. „Für ein Dutzend Robotboote wird schnellstens gesorgt."
„Sie sollen so präpariert sein, daß ich sie von der MA NOA aus programmieren kann."
„Verstanden."
„Ich nehme nicht an, daß wir von Lynda viel zu hören bekommen werden", sagte Tifflor.
„Der Maahk wagt sich nicht mehr aus der Höhle, und wenn er telepathische Strahlung spürt, muß Lynda mit einem seiner Tobsuchtsanfälle rechnen. Ich habe Brannor Nings angewiesen, vorläufig keine Kontaktversuche mehr zu unternehmen."
Einen Augenblick lang wirkte Galbraith Deighton geistesabwesend. Julian Tifflor sah, daß er sich mit einem Vorgang beschäftigte, der sich außerhalb des Blickfelds des Aufnahmegeräts abspielte. Kurze Zeit später sah er auf.
„Vielleicht möchtest du Folgendes in deine Planung miteinbeziehen", sagte er. „Zwei der Energie-Reservoire sind gefunden, das dritte werden wir in Kürze haben."
„Laß sie gut bewachen!" Tifflors Begeisterung war unüberhörbar. „Wenn er eines der
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