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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schotten und zerrten ihn in die Höhe.
    Sie schwangen ihn herum, dann stellten sie ihn so hin, dass er auf den Kleinen schauen musste.
    Jerome grinste ihn an. Er beleckte seine Lippen. Die Augen leuchteten. Man sah ihm an, dass es ihm Spaß machte, einen Menschen zu töten.
    Sein Kumpan hielt Dean mit seinem Klammergriff fest. Aus eigener Kraft würde er sich nicht befreien können. Der Kerl hatte ihm die Arme in Höhe der Ellenbogen von zwei Seiten her hart gegen den Körper gedrückt und gab ihm nicht die Spur einer Chance.
    Jerome hatte seinen Spaß. Er kicherte. »Ich werde dir den Pfeil genau in die Mitte der Stirn schießen. Es ist alles bestens gerichtet, denn ich bin der Beste. Ja, ich bin es. Ich treffe sogar eine Fliege an der Wand.«
    Das Kichern verursachte bei McMurdock eine Gänsehaut. Er fragte sich, ob er sich das Sterben so vorgestellt hatte. Nein, bestimmt nicht. Seine Vorstellung war immer gewesen, im Kampf zu fallen, doch nicht auf diese Art und Weise.
    Er dachte auch in diesen letzten Sekunden seines Lebens an die alte Gabriela. Auch sie war seinetwegen umgekommen. Er machte sich Vorwürfe, sie besucht zu haben. Nur war ihm nichts anderes übriggeblieben, um die Spur zu dem Gegenstand zu finden, um den sich so viele Legenden drehten.
    Er hatte das Herz der Johanna haben wollen. Sie war verbrannt, aber nicht ihr Herz. Man hatte es nicht gefunden, und es gab eine Kunde, die davon sprach, dass ein Engel erschienen wäre, um es mit in den Himmel zu nehmen.
    Vor ihm stand kein Engel. Höchstens ein Engel der Hölle, der den Tod brachte.
    »Warte nicht zu lange«, sagte der Mann hinter McMurdock. »Wir müssen noch weiter.«
    »Ja, ja, keine Angst. Ich wollte nur noch seine Angst in den Augen sehen. Sie ist da!«
    »Du irrst dich!«
    Jerome lachte. Noch während er lachte, ließ er die Sehne los, und der Pfeil raste nach vorn. Er war haargenau gezielt, er konnte das Ziel nicht verfehlen – und – er traf…
    Aber nicht dort, wo er hatte treffen sollen. Hautnah war er am Kopf des Schotten vorbeigezischt und hatte den hinter ihm stehenden Mann erwischt. Es musste einfach so sein, denn Dean hatte deutlich den dumpfen Schlag gehört, als der Pfeil tief in das Ziel eingedrungen war. Und auch die Hände hatten für einen Moment gezittert, aber sie hielten den Körper noch fest.
    McMurdock schaute auf Jerome. Der stand da und war nicht mehr in der Lage etwas zu sagen. Er hatte den Mund weit geöffnet, der Bogen war nach unten gesunken, und das Gesicht des Mannes zeigte einen dümmlichen und zugleich ängstlichen Ausdruck.
    Er wusste überhaupt nicht mehr, was er sagen sollte. Der Vorgang hatte ihn einfach schockiert.
    Und Dean McMurdock hatte das Gefühl, dass die Zeit langsamer als gewöhnlich ablief. Er nahm alles so anders wahr. Viel intensiver.
    Warum hatte ihn der Pfeil nicht getötet? Jerome war keiner, der vorbeischoss. Jetzt stand er da und schüttelte den Kopf. Speichel troff aus dem offenen Mund. Die Augen quollen hervor, doch sein Blick galt nicht McMurdock, sondern dem Mann, der hinter dem Schotten stand und ihn noch immer so brutal festhielt.
    Aber der Griff veränderte sich, denn plötzlich durchschüttelte die Gestalt ein Zittern. Der Schotte hörte hinter sich einen Laut, der auch von einem gequälten Tier hätte stammen können, und er merkte, wie sich der Griff löste.
    An Deans rechter Schulter erschien ein Schatten. Es war der Körper eines Menschen, der zur Seite kippte. Schwer schlug der Bärtige auf. Er lag auf der Seite. Aus der Stirn hervor ragte wie ein dünnes Horn der Pfeil, der tief in seinen Kopf eingedrungen war.
    Jerome sah ihn ebenfalls. Er war so fertig, dass er zunächst nichts mehr sagen und nur den Kopf schütteln konnte. Nach einer Weile drang ein Röcheln aus seinem Mund und dann die ersten, abgehackt und flüsternd gesprochenen Worte.
    »Ich… ich … habe nie vorbeigeschossen. Ich habe genau gezielt, verstehst du?«
    »Ja, das höre ich.«
    McMurdock hatte seine Schmerzen im Rücken vergessen. Er wusste, dass ihm vorläufig von Jerome keine Gefahr mehr drohte. Deshalb bückte er sich und streckte dabei seinen rechten Arm aus, um das Schwert wieder an sich zu nehmen.
    Jerome tat nichts. Er glotzte nur stur auf seinen toten Freund. Deshalb sah er auch nicht das helle Licht im Hintergrund, das über dem Boden schwebte.
    Aber Dean hatte es wahrgenommen.
    Plötzlich war Jerome nicht mehr wichtig. Er schaute an ihm vorbei auf das Licht in der Dunkelheit. Es schwebte

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