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1139 - Unheimliches Erwachen

Titel: 1139 - Unheimliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menkov gemeldet, und der hat nicht lockergelassen, bis Krasso eine Untersuchung versprach."
    „Das bedeutet, daß jemand aussteigen und Proben entnehmen soll", sagte Deighton nicht gerade begeistert.
    Sie waren keine tausend Lichtjahre mehr vom Pollaco-Hermi-System entfernt, dessen zweiter Planet Maahkora war. Deighton gefiel dieser zusätzliche Aufenthalt nicht, denn es drängte ihn, ihr Ziel zu erreichen und nach den Spuren der Maahks zu suchen. Aber andererseits würden sie auch nicht zuviel Zeit verlieren.
    „Ich selbst werde aussteigen", sagte der Oxtorner. „Etwas Bewegung wird mir nicht schaden."
    „Aber beeile dich", bat Deighton.
    „Vergiß nicht, die Dinger zuerst gründlich zu untersuchen, bevor du Proben an Bord nimmst", ermahnte die Siganesin Siba Havelan ihren Kommandanten. „Es könnte gefährlich werden, wenn du irgend etwas einschleppst, von dem wir nicht wissen, was es ist."
    „Aber klar, Püppchen!" rief Kuuhm und lachte schallend, als er sah, wie das Gesicht der Koko-Interpretin sich dunkelgrün verfärbte. Ihm machte es sichtlich Spaß, die prüde Siganesin in Verlegenheit zu bringen. Kuuhm polterte aus der Zentrale. Die Kameras verfolgten seinen Weg, und auf dem Bildschirm war zu sehen, wie er in seinen SERUN schlüpfte und durch die Luftschleuse ausstieg.
    Von TSUNAMI-33 kam die Meldung, daß einer der Wissenschaftler bereits ausgestiegen war und eine Untersuchung der Ablagerungen vorgenommen hatte.
    „Ergebnis negativ", meldete Krasso. „Es handelt sich um irgendwelche harmlose Materie. Sollen wir sie überhaupt genauer untersuchen?"
    „Auf jeden Fall!" rief Siba Havelan dazwischen, bevor Deighton noch irgend etwas sagen konnte. „Wir brauchen genauere Daten für den Koko. Mir gefällt die Sache nicht."
    „Was gefällt dir schon", erwiderte Krasso und schaltete ab.
    Sie beobachteten auf dem Bildschirm, wie der wuchtige SERUN mit Kuuhm über die Schiffswölbung schwebte. Dabei richtete er das Kombi-Prüfgerät gegen die Hülle und suchte jeden Quadratdezimeter davon ab.
    „Ich wußte gar nicht, was für ein zerschrammtes Schiff ich da kommandiere", meldete er über Sprechfunk. „Unter der Lupe sieht der Mantel wie eine Kraterlandschaft aus. Aber von irgendwelchen Ablagerungen ... Halt! Ich bin fündig geworden."
    „Was ist es?" fragte Deighton.
    „Sieht eigentlich nach nichts aus - mit freiem Auge sowieso nicht zu erkennen", sagte Kuuhm. „Der Massetaster reagiert so zaghaft, als schäme er sich, die Existenz dieser Krümel überhaupt anzuzeigen. Energietaster bleiben auf Null."
    „Mach eine chemische und eine physikalische Analyse", verlangte die Koko-Interpretin.
    Chemische Prozesse, pah!" Kuuhm lachte abfällig. „Ich habe fast den Eindruck, daß einer unserer Kameraden uns einen Streich gespielt und Wüstensand auf die Schiffshüllen gestreut hat. Die physikalische Zusammensetzung ... Ach was, ich schicke euch die Daten, nehme eine Probe und komme zurück."
    „Zuerst die Daten!" verlangte Siba Havelan.
    Sie wartete, bis der Kontracomputer den Eingang der Unterlagen bestätigte und mit der Auswertung begann.
    „Es handelt sich um eine Molekülkolonie unbestimmter Herkunft", resümierte der Koko.
    „Es finden sich Spuren bekannter Metalle und Mineralien, die jedoch in dieser Zusammensetzung fremd sind. Das Fehlen chemischer Prozesse ist vakuumbedingt."
    „Mit anderen Worten, in einer Sauerstoffatmosphäre könnte es ohne weiteres zu chemischen Reaktionen kommen", sagte Siba Havelan fast triumphierend. „Welche Inkubationszeit wäre realistisch?"
    Deighton mußte schmunzeln, als die Koko-Interpretin von einer Inkubationszeit sprach, gerade so, als seien die Ablagerungen bereits als gefährliche Krankheitserreger klassifiziert.
    „Ich würde eine Reaktionszeit von vierundzwanzig Stunden veranschlagen", sagte der Koko.
    „Dann muß Kuuhm diese Zeitspanne in Quarantäne bleiben", bestimmte die Siganesin.
    „Wir dürfen kein Risiko eingehen."
    „Zu spät, Püppchen", sagte da der Oxtorner hinter ihr und lachte. Kuuhm war in seinem SERUN in die Zentrale gekommen und legte ihn erst hier ab. „Um mich auszusperren, hättest du schneller schalten müssen."
    Alle lachten, und selbst Deighton konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    „Ich hoffe nur für uns alle, daß diese Moleküle so harmlos sind, wie sie aussehen", sagte die Koko-Interpretin mit Kassandrastimme.
    „Wir setzen den Flug fort, einverstanden, Galbraith?" sagte Kuuhm und erhielt Deightons Zustimmung.

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