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1139 - Unheimliches Erwachen

Titel: 1139 - Unheimliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Sollen sich die Wissenschaftler im Labor den Kopf darüber zerbrechen, was diese Dreckklümpchen darstellen könnten. Mich kümmert es nicht."
    Deighton mochte Kuuhms respektlose Art, die er jedem und allem gegenüber zeigte.
    Deighton war schon einige Male Einsätze mit ihm geflogen und hatte ihn als Weltraumfahrer der alten Schule schätzen gelernt. Man fand diese bärbeißigen Gesellen, die etwas von alter terranischer Seefahrermentalität an sich hatten, kaum mehr.
     
    *
     
    Sie gingen am Rand des Pollaco-Hermi-Systems in den Normalflug über, knapp außerhalb der Umlaufbahn des fünften und äußersten Planeten.
    Die Daten, die man über die rote Riesensonne mit ihren fünf Planeten hatte, waren nicht jünger als 555 Jahre. Das war der Grund, warum man vorsichtig in das System einflog. Es ging darum, Messungen vorzunehmen und die Daten auf den neuesten Stand zu bringen.
    Aber wenn man sich irgendwelche neuen Erkenntnisse erhofft hatte, so wurde man enttäuscht. Denn die einlaufenden Ortungsergebnisse unterschieden sich durch nichts von den alten Unterlagen. Fernortungen ergaben nicht einmal Veränderungen auf dem zweiten Planeten, Maahkora. Also konnten die Sprengungen der Maahks bei ihrem Abzug keine dramatischen Auswirkungen gehabt haben.
    Die TSUNAMIS erreichten die jupitergroße Methanwelt und gingen in einen Orbit.
    Sonden wurden ausgeschickt, die die Atmosphäre und die Oberfläche des Planeten untersuchten, vor allem im Großgebiet „Kreytsos", wo nicht nur die Maahks gelebt hatten, sondern wo sich auch die Kuppelstadt der Terraner befunden hatte.
    Deightons Spannung legte sich allmählich, als die ersten Daten von der Oberfläche eintrafen. Kreytsos war ein einziges Ruinenfeld, es gab keine Spuren intelligenten Lebens.
    Seine Hoffnung, daß es eine geheime Kolonie der Maahks geben könnte, sank immer mehr, je weiter die Sonden ausschwärmten und Bilder von einer Höllenwelt übermittelten, in der es keine Anzeichen für die Existenz intelligenten Lebens oder irgendwelcher funktionierender Technik gab.
    In der Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Atmosphäre von Maahkora war die Vergangenheit tot. Deighton mußte einsehen, daß er seine Erwartungen zu hoch geschraubt hatte.
    Deightons Interesse ließ daher etwas nach. Auch die Untersuchungsergebnisse über die von der Schiffshülle entnommenen Molekülproben waren nicht gerade umwerfend. Doch war das eher positiv zu werten.
    „Also, diese Mühe hätten wir uns sparen können", sagte Mako Piku, die ertrusische Xenowissenschaftlerin, die die Laboruntersuchung geleitet hatte. „Auch nach der veranschlagten Reaktionszeit sind diese Moleküle immer noch harmlose Materie. Im biologischen Sinn völlig passiv, tot."
    „Und worum handelt es sich denn genau?" wollte Siba Havelan wissen, die die ganze Zeit nichts anderes getan hatte, als mit ihrem Kokon alle Variationen von Unwahrscheinlichkeiten zu diesem Thema durchzugehen.
    „Du hast die Daten, was soll's", sagte die Ertruserin ungehalten zu der Siganesin. Sie boten ein geradezu groteskes Bild, aber das fiel niemandem an Bord auf, es gehörte zum Schiffsalltag, daß diese beiden ungleichen Dialogpartner aneinander gerieten.
    Die Ertruserin fuhr fort: „Es sind wohl noch einige Fragen offen, die wir mit einer aufwendigen und zeitraubenden Testserie beantworten könnten. Aber der Aufwand lohnt sich nicht. Diese Moleküle sind völlig ungefährlich."
    „Aber ihre Herkunft bleibt ungeklärt", behaarte die Koko-Interpretin. „Es handelt sich nicht einfach um herkömmliche kosmische Materie, wie man sie überall im Solsystem finden könnte. Sie sind überhaupt nicht kosmischen Ursprungs, kosmische Materie dieser Größenordnung gibt es nicht."
    „Stimmt", erwiderte die Ertruserin. „Aber das beweist nichts. Jm Solsystem gibt es so viel Treibgut auch von mikroskopischer Größe, daß es eine Lebensaufgabe für ein ganzes Team von Wissenschaftlern wäre, es aufzulisten. Diese Moleküle können irgendwann von irgendwoher eingeschleppt worden sein."
    „Es gibt aber auch eine naheliegende Erklärung!" behauptete Siba Havelan. Nach einer Kunstpause fuhr sie fort: „Es könnte sich auch um Überreste jener Roboter handeln, gegen die wir zuletzt kämpfen mußten!"
    „Ja, warum nicht", sagte die Ertruserin anerkennend. „Es gibt nichts, was gegen diese Theorie spräche. Ich würde ihr sogar den Vorrang gegenüber allen anderen geben."
    Die Siganesin war so verblüfft, mit ihrer Theorie nicht auf Widerspruch zu

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