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114 - Sylphidas Rachegeister

114 - Sylphidas Rachegeister

Titel: 114 - Sylphidas Rachegeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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worden oder konnten nicht mehr gebraucht
werden, weil ihr Seeräuberschiff möglicherweise versenkt wurde und sie alle den
Tod fanden.
    Eine Kiste mit Munition stand links neben dem
Eingang. Mitten darauf grinste ? in verrotteter
Totenschädel den eindringenden PSA-Agenten an.
    In dem hohlen Schädel, den Augenhöhlen und
zwischen den lückenhaften Zahnreihen krabbelten schwarze Käfer, die raschelnd
im Innern des Kopfes verschwanden, als der Lichtkegel sie traf.
    Angeschimmelte Taue lagen gewickelt vor den
feuchten Felswänden.
    Larry hörte leises Plätschern. Irgendwo gab
es fließendes Wasser, aber er konnte nicht sagen, von wo genau das Geräusch
kam.
    Es hörte sich an, als würde hinter oder unter
dem Felsen ein verborgener Fluß strömen.
    Brent durchquerte die Höhle. Sie war mehrfach
unterteilt und von gewaltigem Ausmaß. Der ganze Felsen, etwa dreißig Meter über
dem Meeresspiegel, schien hohl zu sein.
    Hinter einem klobigen Vorsprung entdeckte er
mehrere menschliche Skelette. Sie waren mit schweren Ketten aneinander
geschmiedet. Insgesamt handelte es sich um fünf Personen, die vor langer Zeit
hier ein grauenvolles Ende fanden. Gefangene der Piraten, Namenlose, die
untergegangen waren im Sog der Geschichte, von denen kein Grabstein kündete.
    Die Höhle fiel ständig nach unten ab. Der
rauhe Boden war geneigt, und fünf Meter tiefer, jenseits eines Durchlasses,
stieß X-RAY-3 erneut auf Skelette, die aneinander gekettet waren. Die schweren
Kettenglieder waren verrostet, aber sonst noch in gutem Zustand.
    Offenbar hatten die Piraten hierher in diese
Höhle nicht nur ihre Beute gebracht, sondern auch ihre Gefangenen. Sie hatten
sie hier einfach verhungern und verdursten und von Ratten fressen lassen. Von
diesen gefräßigen Nagern gab’s nämlich eine ganze Menge. Larry sah sie immer
wieder in Ritzen und Spalten hocken, und die dunklen Knopfaugen blitzten, wenn der
Lichtstrahl sie traf.
    Die Piraten hatten ihre Gefangenen
ausgeraubt.
    An den Skelettfingern der Männer und Frauen,
die in Kälte, Dunkelheit und Nässe ein furchtbares Schicksal erdulden mußten
und wahrscheinlich wahnsinnig geworden waren, ehe der erlösende Tod kam,
befanden sich keine Schmuckstücke mehr. Keine Ringe an den Fingern, keine
Ketten am Hals, und die auffallend vielen Zahnlücken an den Totenschädeln
fanden ihre Begründung sicher darin, daß man den Opfern die Goldzähne
ausgebrochen hatte.
    Einige Skelette waren schon in sich
zusammengesackt, und ein Berg ungeordneter Knochen war entstanden, in dem man
nicht mehr erkennen konnte, was zu wem gehörte.
    Nur drei Schritte weiter riß der Lichtkegel
von Larrys Taschenlampe eine Gestalt aus dem Dunkeln, die am Boden lag.
    Peter Pörtscher!
    Er lag in Armreichweite von einem erneuten
Durchlaß entfernt, von dem aus der Boden schräg abwärts führte und von wo das
Rauschen des Wassers noch stärker hervordrang.
    Sofort war Larry an der Seite seines
Schweizer Kollegen, der sich nicht mehr rührte.
    Die Wunde am Hinterkopf bemerkte X-RAY-3
erst, als er den Lichtstrahl direkt aufs Haupt führte und das frische Blut sah.
    Pörtscher war niedergeschlagen worden.
    Das bedeutete ...
    Hier endeten Larry Brents Gedanken abrupt.
    Eine Zehntelsekunde zu spät erkannte er die
Zusammenhänge.
    Einen Moment war er noch überzeugt davon, daß
Pörtscher einem rätselhaften, unbekannten Gegner in die Arme gefallen war. Der
Unbekannte mußte sich im Dunkeln hinter dem Mauervorsprung versteckt gehalten und
Pörtscher niedergeschlagen haben.
    Aber das war ein Irrtum.
    Die Gefahr kam von oben, und damit auch für
Larry Brent unerwartet.
    Ein herber Schlag traf ihn.
    X-RAY-3 flog herum, als hätte ihn ein
Pferdehuf voll erwischt.
    Aber es war kein Pferdehuf, sondern der Griff
eines Repetiergewehres.
    Auf der klobigen Felsengalerie direkt über
dem niedrigen Durchlaß in den tieferen Höhlenbereich lag eine Gestalt. Sie
führte kraftvoll den Hieb ...
    Larry Brent wurde voll an der linken
Kopfseite getroffen. Seine Schläfe platze auf, und er fiel wie vom Blitz
getroffen neben Pörtscher zu Boden.
    Die Finger umklammerten noch in der
Besinnungslosigkeit die Smith & Wesson Laser, die nicht zum Einsatz
gekommen war, und die er jetzt erst recht nicht mehr auslösen konnte.
    Sein Körper streckte sich.
     
    ●
     
    Die Taschenlampe war durch Larry Brents
ruckartiges Herumwerfen und den Versuch, den Schlag abzublocken, seiner Hand
entfallen und rollte über den abschüssigen Boden in die Tiefe.
    Das

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