Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
114 - Sylphidas Rachegeister

114 - Sylphidas Rachegeister

Titel: 114 - Sylphidas Rachegeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
breitete sich die See aus.
Das Bad war so komponiert, daß der Eindruck einer Insel entstand.
    Auch hinter der farbenprächtigen,
märchenhaften Welt war das blaue Meer zu sehen, der Horizont.
    Die Frau auf dem Thron sah nicht nur schön , sondern auch wild und leidenschaftlich aus. Ihr
langes Haar war zerwühlt, als hätte sie gerade wild getanzt. Darauf schienen
auch die Musikanten hinzuweisen, zwerghafte Wesen, die ein wenig abseits neben
einem gewaltigen Baum standen.
    Einer fiedelte wild, daß die Haare flogen,
der andere spielte auf einer Flöte und machte dabei wilde Bocksprünge, ein
dritter entlockte einer Schalmei einschmeichelnde, sehnsuchtsvolle Töne.
    Die Luft war erfüllt von zahllosen Wesen, die
die Insel bevölkerten.
    Eine kleine, unbekannte Insel... aber keine
namenlose, denn Morna Ulbrandson hörte aus dem Mund der Schönen, die an Andy
Reefs Seite schritt, wie sie hieß.
    »Du hast dein Bad »Eine Minute in Hy
Breasil< fast vollendet, großer Künstler«, säuselte die Frau. »Deine Zeit in
Gloghtonny-Castle, von der du ebensowenig weißt wie von der, die du auf Hy
Breasil verbracht hast, neigt sich langsam dem Ende zu.
    Damit, Andy Reef, wird auch dein Lebensende
eintreten. Du hast mehr geschaut als je ein Mensch vor dir, und du hast es in
Farbe auf der Leinwand lebendig werden lassen. Immer hast du dir gewünscht,
jene Welt zu sehen, von denen andere nur erzählen. Dein Wunsch war so stark,
daß du eines Tages dahin entführt wurdest, ohne dich daran erinnern zu können.
Das liegt viele Jahre zurück.
    Da hat alles begonnen.
    In der Zwischenzeit habe ich dich immer
wieder nach Hy Breasil und Tim Aill begleitet, damit du dir >deine Modelle<
dort anschauen konntest.
    Unsere Welt und deine Welt sind
grundverschieden, Andy Reef. Wäre dein Wunsch nicht so stark gewesen, zu uns zu
kommen, wäre er wahrscheinlich auch nie in die Tat umgesetzt worden.
    Zum erstenmal in der Zeit unserer langen
Bekanntschaft habe ich mich heute so gezeigt, wie ich wirklich bin. Unsere
Begegnung heute morgen - war kein Zufall. Ich wollte, daß du mich triffst. Du
bist deinem Urahn gefolgt, der ein ganzes Leben bei uns verbracht hat .«
    Morna lauschte der Stimme. Evalie, die Schöne,
war kein Geschöpf dieser Welt!
    »... es war so eingefädelt, gewollt, daß du
ihn siehst. Und ich war sicher, du würdest ihn verfolgen, um herauszufinden,
woher er käme ... Da mußtest du mir schließlich in die Arme laufen. Auch das
gehört zum Plan Sylphidas, deren Rache in diesen Tagen ihrem Höhepunkt
entgegenstrebt.
    Sylphidas Netze sind feingesponnen, und nie
wird ein Sterblicher erfahren, was wirklich gewesen ist .«
    Morna Ulbrandson atmete tief durch.
    Sie hörte die Worte wohl, verstand jedoch
keineswegs ihren Sinn.
    Nur eines wurde ihr klar aus dem, was sie
bisher gehört hatte: die Welt der Geister stand auf Kriegsfuß mit der Welt der
Sterblichen.
    Warum rächte sich Sylphida?
    Wo lag der Grund?
    Wenn man ihn herausfand, war es dann möglich,
die sich anbahnenden schrecklichen Geschehnisse, die bisher schon Menschenleben
gefordert hatten, abzuwenden?
    Wann hatte Sylphidas Rache begonnen und
weshalb war gerade Gloghtonny-Castle Ausgangs- und Brennpunkt?
    In Sekundenschnelle gingen Morna die Dinge
durch den Kopf, die die PSA in dieser speziellen Mission bis jetzt
beschäftigten und die sich wie ein Puzzle zusammensetzten, ohne jedoch ein
erkennbares Bad zu ergeben.
    Drei Menschen verschwanden kurz
hintereinander. Das Gerücht vom Spuk kam auf, vom tödlichen Spuk der Geister,
die sich in ihrer Ruhe und ihrer Welt gestört fühlten ...
    Dann kam Fred Lansing. Auch er verschwand. Über
das Schicksal seines Begleiters Jonathan op Gwellyn war bisher offiziell nichts
bekannt geworden.
    Andy Reef kam ins Spiel, als er seinen besten
Freunden erzählte, daß an der Tür seines Hauses sein einstmals verschollener
Urahn aufgetaucht und schließlich zu Staub zerfallen wäre.
    Damit aber noch nicht genug.
    In Drogheda starb ein Mann an einer
unbekannten Krankheit. Seine Leiche verwandelte sich wenige Stunden danach in
eine Wasserlache. Missis Flannagan, die Witwe des Toten, erinnerte sich an eine
unbekannte Besucherin, die nur an die Tür gekommen war, um nach der Uhrzeit zu
fragen.
    Wer war diese Fremde? Mensch oder - Geist?
Auch eine Botin der rätselhaften Sylphida, der Königin der Wassergeister?
    In unmittelbarer Höhe von Gloghtonny-Castle
spielte Reefs altes Londoner Taxi zweimal verrückt. Einmal auf dem Hinweg nach
Drogheda,

Weitere Kostenlose Bücher