Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
114 - Sylphidas Rachegeister

114 - Sylphidas Rachegeister

Titel: 114 - Sylphidas Rachegeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
kullernde Geräusch war in der absoluten
Stille der labyrinthischen Felsenhöhle noch einige Sekunden zu hören.
    Der seitlich gerichtete Strahl verschwand
hinter dem Durchlaß, das Licht wurde schwächer.
    Erst zwanzig Meter weiter blieb die
Taschenlampe in einer Erdmulde liegen. Da der Lichtkegel vom Durchlaß abgedreht
war, drang nur noch ein Bruchteil der Helligkeit nach oben und vermochte
schwaches Halbdunkel zu erzeugen.
    Die Gestalt auf der Felsengalerie direkt über
dem Durchlaß beugte sich etwas nach vorn und starrte in die Tiefe auf die
beiden reglosen Körper.
    In der Hand der Gestalt, die Peter Pörtscher
und Larry Brent aufgelauert hatte, pendelte das alte Gewehr verkehrt herum, mit
dem Griff nach unten, lautlos wie ein Perpendikel.
    Der Beobachter verharrte noch eine halbe
Minute in luftiger Höhe und kletterte dann an dem rauhen, rissigen Gestein
seitlich des Durchlasses herunter.
    Im Halblicht war ein kräftiger Mann zu
erkennen.
    Sein Haupthaar war rot und wild, und er hatte
einen Vollbart. In seinen Augen flackerte es kalt... Wahnsinn!
    Der Mann hieß Jonathan op Gwellyn ...
     
    ●
     
    Der Fischer umkreiste geduckt und mit
herabhängenden Armen wie ein Gorilla seine Beute. Dabei gab er ein leises
Kichern und unartikulierte Laute von sich, die keine Ähnlichkeit mehr mit
menschlicher Sprache hatten.
    Gwellyn stieß mit den Füßen in die weichen,
warmen Körper, die sich nicht mehr regten.
    Er ließ das alte Gewehr aus der Piratenzeit, das er als Schlagwaffe benutzt hatte und an dessen Griff
Blut und Haare klebten, achtlos fallen. Er bückte sich nach Larrys Hand und
klaubte die Laserwaffe auf, die sich äußerlich nicht von der herkömmlichen Form
einer Pistole unterschied.
    Jonathan op Gwellyn wiegte sie in den Händen
und steckte sie dann einfach in seinen Gürtel.
    Er untersuchte beide Männer und fand in Peter
Pörtschers Schulterhalfter die gleiche Waffe.
    Gwellyn gab einen Grunzlaut von sich und
schien offensichtlich in seinem Denken überfordert.
    Er besaß schon ein solches Ding. Warum sollte
er ein zweites nehmen?
    Er schleuderte die Waffe aus Pörtschers
Halfter wie einen Stein von sich.
    Der metallene Gegenstand flog in die weiter
vorn kauernde Skelettgruppe. Zwei Köpfe kullerten von den morschen Halswirbeln,
ein Skelett sackte in sich zusammen. Die hohlen Knochen klapperten auf den
Knochenberg und machten diesen höher.
    Eine Ratte, die zwischen dem fahlen Gebein
offenbar ihren Schlupfwinkel hatte, fuhr erschreckt in die Höhe, schob ihren
spitzen Kopf zwischen zwei Rippenknochen hindurch und gab einen Piepslaut von
sich, ehe sie davonhuschte.
    Jonathan op Gwellyn stapfte gebückt auf den
Knochenberg und die Skelette zu.
    Er griff nach einer Kette, und mit scharfem
Ruck riß er sie in die Höhe.
    Die morschen Knochen, die von den Eisen noch
umschlungen waren, rutschten klappernd durch.
    Gwellyn nahm mehrere solcher Ketten an sich.
Ein Teil der bis jetzt noch erhaltenen Skelette krachte zusammen.
    Gwellyn schlang die Ketten zuerst um die Arme
und Beine des bewußtlosen Schweizers.
    Der offensichtlich geistesgestörte Fischer
leistete ganze Arbeit. Er schloß die eisernen Manschetten, die zwar schwer waren,
aber noch immer funktionierten, um Arm- und Fußgelenk, hängte in die
freiwerdende Öse eine andere Kette und verpackte den hilflosen Agenten so, daß
der Mann nicht mehr imstande war, noch einen Finger zu rühren, wäre er jetzt zu
sich gekommen.
    Aber selbst damit gab Gwellyn sich noch nicht
zufrieden.
    Es lagen genügend Taue herum, mit denen er
die offenen Enden der Ketten verknotete, weil er keine Schlüssel hatte, um die
Schlösser zu sperren.
    Peter Pörtscher war verpackt wie ein Paket,
aber er merkte nichts, auch Larry Brent nicht, als er an die Reihe kam. Gwellyn
verpackte den PSA-Agenten mit schweren Ketten und Tauen, als gälte es, die
unselige Leistung der hier einst hausenden, grausamen und gnadenlosen Piraten
zu überbieten.
    Gwellyn schleifte zuerst Pörtscher jenseits
des Durchlasses und versteckte ihn hinter dem Vorsprung der Felswand. Mit
X-RAY-3 tat er das gleiche.
    Dann stieg Gwellyn den steil abfallenden
Boden hinab, nahm die Taschenlampe aus der Mulde und ließ den Lichtkegel über
die feuchten Wände wandern.
    Er lachte dabei irr und schien eine besondere
Freude bei diesem Spiel zu empfinden.
    Er schwenkte die Taschenlampe hin und her,
daß der Lichtkegel immer schneller über die Wände und den Boden huschte.
    Drei Minuten machte Gwellyn nur das,

Weitere Kostenlose Bücher