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1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter die Lupe zu nehmen. Angst kannte sie nicht - außer vor unbekannten großen Käfern, die plötzlich an ihren Hosenbeinen hinaufkletterten.
    Sobald Hurt im Haus verschwunden war, schlich Tina sich zur Tür und lauschte erst einmal. Aber weil nichts zu hören war, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und spähte durch eines der kleinen Fenster im oberen Teil der Tür. Und da sah sie, wie Hurt in das verbotene Zimmer hineinging.
    Also war die Sache mit dem Geist ein ausgemachter Schwindel! Eri bebte förmlich vor Neugier, denn jetzt wurde die Sache erst richtig interessant. Vielleicht war in dem Zimmer etwas versteckt, was sie nicht sehen sollte - ja, vielleicht handelte es sich sogar um eine Überraschung, die die Großeltern für ihre Enkelin vorbereitet hatten.
    Hurt kam wieder zum Vorschein, um gleich darauf in einem anderen Zimmer zu verschwinden. Eri öffnete ganz leise die Tür, und Augenblicke später stand sie in dem verbotenen Raum, ein bißchen atemlos vor Spannung, aber ganz im Bann dieses prickelnden Abenteuers.
    Vorsichtig drehte sie sich um - und sah ein Ding vor sich, das ihr völlig unbekannt war.
    Das Ding sah aus wie ein kleines U-Boot oder ein großer, fremder Fisch oder eines von den Raumschiffen von Skahl aus der Videotrickserie mit den kleinen blauen Leuchtkopfmännern. Ja, wenn sie es recht bedachte, war dieser letzte Vergleich am treffendsten, und Eri faßte augenblicklich Zutrauen zu diesem kleinen Raumschiff. Sie pochte mit einem Finger gegen die Hülle, wie Ivy es zu tun pflegte. Ivy war ein irdisches Mädchen, nicht älter als Eri selbst - Sam pflegte allerdings immer zu sagen, daß Ivy nach all den Abenteuern, die sie mit ihren kleinen Freunden schon erlebt hatte, mindestens fünfzig sein mußte, aber Sam verstand nicht viel von Videotrickserien. Wenn Ivy gegen die Hülle eines Raumschiffs von Skahl klopfte, dann öffnete sich eine Luke, sie ging an Bord, und die kleinen, blauen Leuchtkopfmänner nahmen Ivy auf eine ihrer abenteuerlichen Reisen mit.
    Auch in dem Ding, das in Tinas Zimmer lag, öffnete sich eine Luke, und Eri eilte sofort darauf zu, um an Bord zu kriechen. Sie fand die Luke jedoch von einem Arm besetzt, der wie eine Spirale aussah und in einer Hand endete, die eine Waffe war.
    „Bleib stehen!" befahl eine Stimme aus dem Ding, das offensichtlich doch kein Raumschiff von Skahl war. „Was tust du hier? Hat man dir nicht verboten, diesen Raum zu betreten?"
    Aber vielleicht gehörte das Schiff doch den kleinen Leuchtkopfmännern, und dieser Arm gehörte zu einem der schlimmen Weltraumkraken, gegen die Ivy und ihre kleinen Freunde schon so oft hatten kämpfen müssen!
    „Was hast du mit den kleinen blauen Männern gemacht?" fragte Eri mutig und von Trotz erfüllt. „Wenn du sie umgebracht hast, sollst du mich kennen lernen."
    Das sagte Ivy auch immer, und Eri war entschlossen, genauso klug und mutig wie sie zu sein.
    „Wovon sprichst du?" fragte das Ding im Schiff verwundert. „Ich habe hier noch gar keine kleinen blauen Männer gesehen!"
    „Ja, das sagt ihr Weltraumkraken immer", behauptete Eri im Brustton der Überzeugung.
    „Weltraumkraken?" fragte das Ding im Schiff verblüfft. „Was sollen das für Wesen sein?
    Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas von ihnen gehört zu haben."
    „Tu bloß nicht so. Du bist ja selbst einer. Du hast zehn Arme ..."
    „Es sind nur sechs", widersprach das Ding im Schiff.
    „... die du hundert Meter weit ausstrecken kannst..."
    „Schön wär's!"
    „... und mit denen du die Raumfahrer in ihren Schiffen paralierst."
    „Was ist paralieren?"
    „Ach, du weißt schon, ich kann mir dieses Wort nicht richtig merken. Du lahmst sie eben."
    „Dann meinst du wohl paralysieren!"
    „Ja, genau. Und jetzt gib zu, daß du ein Weltraumkrake bist!"
    „Ich bin aber keiner."
    „Was bist du dann?"
    „Das geht dich nichts an."
    „Warum nicht?"
    „Weil..." Das Ding im Schiff verstummte ratlos. Grek 336, der noch immer unter den Folgen der Explosion litt, dachte verzweifelt darüber nach, wie er diesem furchtlosen kleinen Menschenwesen beikommen konnte, ohne es zu töten. Er war sich darüber im klaren, daß er ein Kind vor sich hatte. Aber die Zeit, als er selbst ein Kind gewesen war, lag viel zu lange zurück, als daß er sich daran hätte erinnern können - und abgesehen davon verhielten sich junge Maahks nicht viel anders als ihre ausgewachsenen Artgenossen. Mit Kindern anderer Völker hatte er wenig Erfahrung. Andererseits

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