1141 - Die Zeit bleibt Sieger
sich in anderen Gebieten abspielt. Eine globale Katastrophe muß verhindert werden."
Grek eins machte seinem Begleiter ein Zeichen, woraufhin dieser mich ergriff und ein paar Meter wegtrug. Ich kämpfte gegen den Griff an, konnte mich aber nicht befreien.
„Wenn du nicht still bist, stoße ich dich in die Tiefe!" drohte mir Grek sieben.
Ich wußte nicht, ob er das ernst meinte, hatte aber keine Lust, es darauf ankommen zu lassen. Ich verwünschte meine Unwissenheit über die Maahks. Womöglich bestand sogar die Gefahr, daß die beiden Ungetüme sich mit Grek 336 verbündeten!
Ich hatte davon gehört, daß die Arkoniden den Methanatmern auch heute noch nicht völlig trauten und voller Argwohn jeden ihrer Schritte beobachteten. Ihrer Ansicht nach hatte der Große Methankrieg in ferner Vergangenheit bewiesen, daß Sauerstoff- und Methanatmer natürliche Feinde waren. Am besten für diese beiden Lebensformen war, wenn sie sich aus dem Weg gingen.
Doch diesmal hatte das Schicksal uns zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt zusammengeführt.
Grek sieben ließ mich los. Ich schüttelte mich wütend, blieb aber ruhig, weil ich mitanhören wollte, was die Maahks zu bereden hatten. Gleichzeitig begann ich wilde Pläne auszubrüten, wie ich die Interessen Terras am besten vertreten und gleichzeitig mein eigenes Leben schützen konnte.
Ausgerechnet in diesem Augenblick wurde es wieder dunkel. Die Nacht schien diesmal länger zu dauern. Grek eins und Grek sieben schalteten die Scheinwerfer ihrer Panzer ein. Auch ich schaltete meinen Helmscheinwerfer ein.
Grek 336 wurde in gleißende Helligkeit getaucht. Es schien ihm nichts auszumachen.
Es begann ein umständlicher Dialog zwischen meinen beiden Begleitern und dem Maahk aus der Zukunft. Meiner Ansicht nach wurde nur über unwesentliche Dinge geredet.
Natürlich tasteten sie sich ab!
Jeder versuchte, möglichst viel über den anderen herauszufinden, ohne selbst allzu viel preisgeben zu müssen.
Wie ähnlich waren sich meine beiden Begleiter und Grek 336 eigentlich noch?
War Grek 336 für die beiden Raumfahrer von Lookout-Station nicht genauso ein Fremder wie für mich?
Konnte es unter diesen Umständen überhaupt zu einer Verständigung kommen?
Es war mir unbegreiflich, wie die drei Maahks in dieser Situation Unverbindlichkeiten und Höflichkeitsfloskeln austauschen konnten. Grek eins versuchte zwar, etwas über die Zeit zu erfahren, aus der Grek 336 kam, aber der Zeitreisende hatte eindeutig Schwierigkeiten, sich festzulegen. Er schien nicht genau zu wissen, wie weit in der Zukunft seine zeitliche Heimat lag.
Gehörte dies zu seiner Strategie, oder kam er aus einer so unvorstellbar weit entfernten Zeit, daß Zahlenangaben unmöglich waren?
Die Fragen von Grek 336 zielten darauf ab, etwas über den evolutionären Entwicklungsstand der Maahks in unserer Zeit zu erfahren. Viele seiner Fragen waren einfach unverständlich.
Vishna oder der Zeitdamm waren noch nicht ein einziges Mal erwähnt worden.
In mir begann alles zu kribbeln. Es herrschte nach wie vor Nacht, so daß ich nicht beobachten konnte, was ringsum vorging. Da jedoch außer unseren Scheinwerfern kein einziges künstliches Licht zu sehen war, rechnete ich nicht damit, daß wir schon wieder stabile Zeitverhältnisse hatten. Das Gebiet um Shisha Rorvic befand sich in einer Zeitverwerfung, daran bestand kein Zweifel.
Vielleicht dauerte die Nacht diesmal bis in alle Ewigkeiten!
Endlich wurde Grek eins konkret.
„In dieser Zeit haben wir Maahks einen Bündnisvertrag mit den Terranern", erklärte er.
„Die Menschen haben sich bisher immer an diese Verträge gehalten. Wir haben keinen Grund, an ihrer Ehrlichkeit zu zweifeln. Du gehörst zu unserem Volk, auch wenn du aus einer anderen Zeit kommst. Deshalb verstehen wir nicht, daß du unsere Verbündeten bekämpfst."
„Ihre Entwicklung hat eine verhängnisvolle Wendung genommen", erwiderte Grek 336.
„Sie beginnen sich mehr und mehr von allem Körperlichen und Fundamentalistischen abzuwendend Ihre Philosophie befaßt sich mit der Körperlosigkeit. Ihr großes Ziel ist die Vergeistigung. Sie träumen von einem Fortleben der sogenannten ,Seele’ nach dem Tod.
Ich muß unter allen Umständen verhindern, daß sich das Schicksal, das den Maahks in der Zukunft droht, bei den Terranern wiederholt. Deshalb werde ich alles vernichten, was mit dem Gedanken der Körperlosigkeit in einem Zusammenhang steht."
„Auch wenn du recht hättest, wäre das noch lange kein
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