1141 - Die Zeit bleibt Sieger
Grund, Menschen anzugreifen und zu töten", stellte Grek eins fest. „Du maßt dir an, Schicksal zu spielen und in die Evolution dieses Volkes einzugreifen."
Grek 336 sagte bitter: „Wenn du die Schattenmaahks erlebt hättest, könntest du mich verstehen. Du würdest sofort an meiner Seite kämpfen."
„Dies ist nicht deine Zeit!" erinnerte ihn Grek eins. „Es ist nicht deine Welt - und es ist nicht dein Volk."
4.
Ich war mir nicht sicher, ob es überhaupt noch einen Sinn hatte, die Zeit nach Stunden zu berechnen, aber meine subjektive Zeitempfindung hatte sich ja nicht verändert - und danach redeten die drei Maahks nun bestimmt schon drei Stunden miteinander, ohne daß sie einen Entschluß gefaßt hatten.
Grek 336 beharrte auf seinem Standpunkt, daß in die verhängnisvolle Entwicklung der Terraner eingegriffen werden müßte. Er mußte in einer fernen und unbeschreiblichen Zukunft schreckliche Dinge erlebt haben. Dabei hatte er offensichtlich ein regelrechtes Trauma aufgebaut.
Grek eins und Grek sieben argumentierten behutsam, aber sie befaßten sich meiner Ansicht nach viel zu wenig mit den eigentlichen Problemen.
Inzwischen war es wieder Tag geworden, sofern man von einem Tag unter diesen Umständen überhaupt sprechen konnte. Es hatte zu schneien begonnen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales sahen wir plötzlich ein paar Zelte zwischen den Felsen kleben. Gestalten bewegten sich dazwischen hin und her. Es schienen Menschen zu sein. Sie wirkten sehr aufgeregt. Ich war überzeugt davon, daß es keine Menschen aus unserer Realzeit waren. Konnten sie feststellen, was mit ihnen geschehen war? Hatten sie sich überhaupt durch die Zeit bewegt? Oder zogen wir entlang einer Zeitlinie lediglich an ihnen vorüber?
Sol schien immer deutlicher durch die dunkle Wand über dem Tal. Das konnte nur bedeuten, daß der Zeitdamm immer schwächer wurde. Es bedeutete aber auch, daß irgendwo Kräfte am Werk waren, die ihn verzweifelt zu stützen versuchten. Das waren zweifellos Stronker Keen und die Mitglieder des PSI-TRUSTS. Es war für mich ein tröstlicher Gedanke, daß noch Menschen innerhalb des „Denkkessels" arbeiteten, denn dadurch wurde auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß Stöckelschuh noch am Leben war.
Ich war enttäuscht, daß die Maahks von Lookout-Station mir keine Gelegenheit gaben, mich an der Diskussion zu beteiligen. Schließlich war es mein Planet, um den es ging. Die Existenz meines Volkes war in Gefahr.
Endlich wandte Grek eins sich an mich.
„Wir wollen versuchen, den ,Denkkessel’ zu erreichen", verkündete er. „Das wird aus verschiedenen Gründen nicht ganz einfach sein, vor allem deshalb, weil die Anlage vermutlich an einer anderen Stelle der Zeitverwerfung existiert."
„Immerhin geschieht jetzt etwas", stellte ich voller Erleichterung fest. „Wenn wir die Stelle erreicht haben, wo sich der PSI-TRUST in der Realzeit befindet, werden wir auch Kontakt zu Keen und den anderen bekommen."
Natürlich dachte ich in erster Linie an Stöckelschuh, aber das ging diese plumpen Eierleger nichts an.
Ich reparierte mit Hilfe von Grek eins mein Flugaggregat.
„Grek 336 glaubt, daß er von den Zeitverschiebungen nicht betroffen wird", sagte der maahksche Kommandant. „Das hängt vermutlich damit zusammen, daß er aus einer fernen Zukunft kommt und vom Standpunkt unserer Realzeit am Ende einer Kausalkette steht. Wir vermuten, daß um ihn herum ein stabiles Zeitfeld existiert. Es wird auch ein Sicherheitsfaktor für uns sein."
„Wir sollten uns besser darum kümmern, ob er noch Kontakte mit Vishna hat."
„Nein", bestritt Grek eins energisch. „Ich glaube, daß wir ihm klargemacht haben, daß Vishna eine körperlose Macht ist. Sie repräsentiert genau das, was er eigentlich bekämpfen will. Er hat sich innerlich schon von ihr losgesagt."
„Und der Zeitdamm?"
Grek eins ließ seine Arme herabhängen.
„Dieser Prozeß läßt sich nicht mehr rückgängig machen. Es spielte sich alles ungefähr so ab, wie wir vermuten. Grek 336 hatte alle Teile, auf die er verzichten konnte, von seinem Körper losgelöst und sie einen Scheinangriff auf Shisha Rorvic fliegen lassen. Als alle Abwehrkräfte mit seinem Ableger beschäftigt waren, schlug er zu. Diesmal ging es ihm nicht darum, den ‚Denkkessel’ in Trümmer zu legen. Er startete mit dem Wissen, das Vishna ihm lieferte, einen Angriff gegen die psionischen Kräfte des PSI-TRUSTS. Es gelang ihm, eine Barriere zwischen den TRUST
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