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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dario konnte sich die Untaten auch nicht erklären. Aber er hat seine Pflicht erfüllt, was die übrigen Mitglieder meiner Familie fast an den Rand des Wahnsinns trieb. Oft wurde darüber diskutiert, das Grabmal abzubrechen, aber das passierte dann auch nicht, und so ist es halt geblieben.«
    »Sie wurden direkt bedroht?«, fragte ich.
    »Direkt indirekt.«
    »Das müssen Sie erklären, Marion.«
    Sie schaute auf ihre Hände und sah etwas verlegen aus. »Was ich jetzt sage, entbehrt eigentlich jeglicher Logik. Man hat mich insofern indirekt bedroht, als dass ich den Schatten des großen Beils sah. Zum erstenmal, als ich unter der Dusche stand, und dann später hier im Zimmer. Als meine Mutter kam, wurde aus dem Schatten eine Waffe, die sich in ihren Händen materialisierte, und den Rest kennen Sie ja.«
    »Nur fast.«
    »Wieso?«
    »Was hat Ihre Mutter dazu gebracht, nicht zuzuschlagen? Das ist uns ein Rätsel.«
    Marion Hopper lachte auf. »Mir auch. Da ist etwas gewesen, das meine Mutter zurückgehalten hat. Ich habe es gehört, aber ich kann es mir nicht erklären. Es sind Stimmen gewesen. Fremde Stimmen. Von Geistern wahrscheinlich, sofern man behaupten kann, dass Geister sprechen können.« Sie winkte mit beiden Händen ab. »Allmählich glaube ich alles. Für mich ist in der letzten Zeit ein Weltbild zusammengestürzt.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Bill. »Aber das Beil hat sich zurückgezogen.«
    »Es wurde zu einem Schatten. Wieder.«
    »In der Hand Ihrer Mutter?«
    »Ja, Mr. Conolly. Meine Mutter hat es gehalten. Als festen und auch als feinstofflichen Gegenstand. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Was dahintersteckt, weiß ich leider nicht. Aber die Gefahr ist noch nicht vorbei. Das spüre ich einfach.«
    Sie griff wieder nach ihrem Glas, sah, dass es leer war und wollte aufstehen.
    »Lassen Sie mal«, sagte Bill, »das übernehme ich.«
    »Danke, ich…«
    Sie sprach nicht mehr weiter. Auch wir enthielten uns einer Bemerkung, denn es war etwas passiert. Zuerst hörten wir Anne Hoppers Räuspern und danach ihre leise Stimme.
    »Es ist noch da«, flüsterte sie. »Das Beil ist noch da. Ich spüre es genau…«
    Das war der Moment, in dem sich alle Blicke auf Anne Hopper richteten.
    Sie hatte sich nur beim Sprechen etwas bewegt. Jetzt saß sie wieder so starr auf ihrem Platz wie zuvor, und sie blickte ins Leere oder in ihr Inneres.
    Da ich ihr am nächsten saß, wollte ich sie auch ansprechen und mehr über das Beil erfahren. Bill hatte sich wieder gesetzt, und Marion sah meinen warnenden Blick, so hielt sie ihre eigenen Worte zurück.
    »Bitte, Mrs. Hopper, erinnern Sie sich daran, was Sie uns gesagt haben?«
    »Ja, schwach.«
    »Es ging um das Beil.«
    Sie nickte roboterhaft.
    »Wo können wir es finden?«
    »Überall. Es ist überall. Man kann es spüren. Seine Aura. Das Böse ist einfach da. Es lauert. Es wird töten. Man kann es nicht stoppen. Ich weiß es. Es hört nicht auf die anderen Personen. Sie… sie… können es nicht mehr zurückhalten.«
    »Wer sind die anderen?«, fragte ich.
    »Die Toten. Ja, es sind die Toten. Das weiß ich genau. Auch sie befinden sich in der Nähe. Sie passen auf. Sie sind Wächter. Sie schauen überall hin. Aber sie sind nicht stark genug. Das Beil ist schlimmer. Es ist so furchtbar.«
    »Und Gerald?«, hakte ich vorsichtig nach. »Wenn Sie die Toten sehen, können Sie auch den Mörder erkennen. Treibt er sich auch noch in der Nähe herum?«
    Anne Hopper schaute in die Höhe und drehte dabei den Kopf, als wollte sie die Geister unter der Decke suchen. »Ich weiß, dass sie uns beobachten. Sie wollen, dass nicht noch mehr Blut fließt und wieder alles von vorn anfängt. Es hat genug Tote gegeben, aber ihm ist es nicht genug. Er kann keine Ruhe finden. Er will immer weiter morden. Sein verfluchtes Beil muss es einfach tun.« Sie schauderte zusammen. »Es ist so nahe, so schrecklich nah.« Dann zog sie den Kopf ein und machte sich klein. In dieser nach vorn gebeugten Haltung blieb sie sitzen.
    Ich warf Bill einen Blick zu. Der Reporter schüttelte nur kurz den Kopf. Er hatte nichts gespürt. Auch mir war die Nähe der Mordwaffe bisher verborgen geblieben.
    Ich glaubte Anne Hopper trotzdem. Sie spürte mehr als wir, denn sie war sensibler. Vorsichtig spähte sie wieder in die Runde.
    Ich stand auf. Anne nahm es nicht zur Kenntnis. Sie war versunken in ihrer eigenen Welt. Aber Marion und Bill blickten mich an und sahen dabei zu, wie ich vom Tisch wegging und durch das

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