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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Künstlers sah ich nicht. Es war nicht einfach, aber es gelang mir schon, die drei verschiedenen Gestalten zu trennen, auch wenn sie immer wieder aufeinander zu glitten, als wollten sie sich umarmen.
    »Frieden!«, sirrte es mir entgegen. »Bitte, du musst uns Frieden geben. Wir leiden schrecklich…«
    »Ja, ich möchte es. Wie denn?«
    »Vernichte den Mörder!« antworteten sie im Chor. »Du musst ihn aus dem Weg schaffen. Nur wenn er tot ist, finden wir unsere Ruhe. Nur dann, sonst nicht…«
    Sie umwehten mich und das Kreuz, und ich spürte sie nicht als kaltes Ektoplasma, sondern als einen warmen Strom, der vom Kreuz her in meine Hand hineinglitt und sehr, sehr milde und sanft war.
    Ich ging einen kleinen Schritt nach vorn.
    Sofort wichen sie zurück.
    »Du hast nicht mehr viel Zeit… er kommt… er wird kommen. Er will auch den Rest töten. Er hat es gelernt. Er ist jemand, der die Geister beschwören kann. Er war oft unterwegs. Er kennt eure Welt in allen Richtungen. Er ist so stark auf seinem Gebiet… so stark…«
    Das Kreuz kühlte etwas ab. Das deutete darauf hin, dass sich die Geister zurückzogen, und so war es auch. Die sowieso schon dünnen Nebel begannen sich aufzulösen. Sie wurden zu hauchzarten Fahnen, die der Decke entgegenhuschten, und ich hörte ihre allerletzte Botschaft. »Sein Hass auf die Familie darf nicht so groß sein… nein… nein… nicht sein Hass. Er kann nicht gewinnen…«
    Das letzte Wort verwehte, und auch sie waren plötzlich verschwunden.
    Ich war überzeugt, dass sie nicht mehr zurückkehren würden, und ließ die Hand mit dem Kreuz sinken.
    Anne Hopper hatte sich gedreht. Marion und Bill saßen eng zusammen auf der Couch. Sie alle wirkten wie Zuschauer, die auf eine Bühne schauten.
    Ich sagte nichts, weil ich noch zu sehr unter dem Eindruck des Erlebten stand. Bis mich Bill ansprach. »Du hast nur sie gesehen?«
    »Ja.«
    »Und Gerald?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er hält sich zurück und wird wahrscheinlich auf eine günstige Gelegenheit warten.«
    »Die hätte er jetzt. Mutter und Tochter sind in einem Zimmer. Da könnte er sich austoben.«
    Als hätte Bill Marion ein Stichwort gegeben, bewegte sich die Frau mit den dunkelblonden Haaren. Sie streckte die Arme vor und stemmte die Handflächen auf den Rand des Tisches.
    Zwei, drei Sekunden blieb sie in dieser Haltung, bevor sie sich ruckartig in die Höhe stemmte. Bill wollte etwas zu ihr sagen, doch ich stoppte ihn.
    »Nicht, Bill!« flüsterte ich.
    »Ist schon klar.«
    Marions Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Wenn ich es richtig sah, dann lag ein Lauern in ihren Augen. So schaute jemand, der Bescheid weiß, aber noch nach etwas Bestimmten sucht.
    Bill hob seinen linken Arm. Es war möglicherweise nur eine völlig normale und nicht einmal bewusste Bewegung, aber Marion sah sie trotzdem als falsch an.
    Sie schlug seine Hand zur Seite, und darüber wunderte sich Bill. Er hielt sie aber nicht auf, als sie sich von der schmalen Couch entfernte und in die Mitte des Zimmers trat, als gäbe es dort ein bestimmtes Ziel.
    Marion blieb auch stehen.
    Sie war nicht mehr die gleiche wie zuvor. Die Veränderung war nicht einmal so stark äußerlich zu sehen, sie musste sich mehr in ihrem Innern abgespielt haben. Dort war sie einfach übernommen worden. Etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen.
    Plötzlich stieß sie beide Arme nach vorn.
    Die Hände schnappten zu.
    Aber nicht ins Leere, denn innerhalb eines Sekundenbruchteils war der Schatten des Beils erschienen, und den hielt Marion jetzt mit beiden Händen fest.
    Wieder einen Atemzug später schrie sie auf, fuhr herum - und der Schatten verwandelte sich in einen festen Gegenstand.
    Marion hielt das Killerbeil fest!
    Ich wurde wieder an das Bild des Grabmals erinnert. Auch da hatte jemand ein Beil in beiden Händen gehalten. Das war bei Marion auch der Fall. Sie hatte den Oberkörper leicht nach vorn gedrückt und die lange Waffe dabei nach links geneigt. Das untere Ende wurde von einer mächtigen Klinge begrenzt, die nicht nur mit einem Schlag einen Menschen in zwei Hälften teilen konnte.
    Die Klinge war blank bis auf die Schneide. Dort malten sich dunklere Flecken ab, die etwas an Rost erinnerten. Für mich war dort nichts oxidiert. Dort klebte noch das Blut des letzten Opfers.
    Auch Bill hatte es nicht mehr auf seinem Platz gehalten. Er war aufgestanden. Noch in der Bewegung hatte er die Pistole gezogen. Ich wollte nicht, dass er auf Marion schoss.
    »Wir

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