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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sagte: »Wir reden noch darüber, Peggy.«
    »Ihr könnt mich nicht davon abhalten.«
    Ich gab Suko ein Zeichen. Beide zogen wir uns vom Bett zurück. Peggy brauchte nicht zu hören, was wir miteinander besprachen. Ich sah die Sorge in Sukos Augen und wusste, dass er ebenso dachte wie ich.
    Das sprach er auch aus. »Es ist unmöglich, John. Wir können Peggy nicht in die Gewalt dieser Person gehen lassen, auch wenn sie anders darüber denkt.«
    »Ist sie ein Ersatz für Lucy?«
    Mein Freund zuckte mit den Schultern. »Das mag schon sein. Aber Lucy will er immer noch finden.«
    »Das könnte er auch allein.«
    »Kein Einspruch, John.«
    Ich räusperte mich leise, denn plötzlich saß die Kehle zu. Auch der leichte Druck im Magen wollte nicht verschwinden. Mit gerunzelter Stirn blickte ich zu Boden. Die Gedanken kreisten durch meinen Kopf wie wilde Hummeln.
    »Was tun wir?«
    »Tolle Frage, Suko. Gib mir die Idee, mit der wir beiden gerecht werden können.«
    »Glaubst du ihr denn?«
    »Ja.«
    »Ich auch. Wenn das so ist, müssen wir Peggy vor ihm schützen. Da gibt es nur eine Alternative.«
    »Wir müssen sie mitnehmen.«
    »Richtig.«
    Ich lachte leise gegen die Decke und drehte mich dabei auf der Stelle. »Wenn das so einfach wäre. Nein, nein, da wird uns Dr. Snider einen Riegel vorschieben.«
    »Wir müssen ihn überzeugen.«
    »Und zuerst Peggy«, sagte ich.
    Suko deutete auf das Bett. »Einverstanden, John, reden wir mit unserem Teenie.«
    Der »Teenie« lag nicht mehr. Peggy hatte sich aufgesetzt und schaute starr nach vorn. Sie musterte uns, und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. So ganz schienen ihr unsere Mienen nicht zu gefallen.
    Auf der anderen Seite hatte sie ihren Mund zu einem schon glücklich anmutenden Lächeln verzogen, und sie drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. Sie wirkte so wie ein gesunder Mensch und nicht wie jemand, der noch unter Prellungen litt. Die Hände schwebten leicht über der Bettdecke. Peggy machte auf uns insgesamt einen sehr verklärten Eindruck, so dass wir davon ausgingen, dass mit ihr irgendetwas vorgefallen sein musste.
    »Wir sind wieder da, Peggy«, sagte ich leise und beugte mich über das Bett.
    Sie schaute mich gar nicht an und sagte nur: »Geht jetzt. Bitte, ihr müsst gehen.«
    »Warum sollten wir?«
    »Weil ich Besuch bekomme.«
    »Von Estur?«
    »Ach.« Jetzt blickte sie mich an. »Heißt er Estur?«
    »Ja, Edward Estur.«
    Auf Peggys Lippen erschien wieder das Lächeln. »Das ist herrlich. Ich mag den Namen.« Zweimal wiederholte sie ihn flüsternd, dann musste sie mir zuhören.
    »Es kann nicht so weitergehen, Peggy. Wir lassen dich hier nicht allein mit der anderen Patientin im Zimmer. Wir werden dich hier herausholen und dann sehen wir weiter.«
    »Was denn?« Plötzlich war sie durcheinander. »Was haben Sie damit gemeint?«
    »Ganz einfach, Peggy. Du wirst dich unter unseren Schutz begeben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Schutz?« Plötzlich konnte sie lachen. »Wieso denn Schutz? Nein, das ist kein Schutz. Ich habe einen anderen Beschützer, versteht ihr das? Der ist viel stärker als ihr. Auf ihn verlasse ich mich, aber nicht auf euch.«
    Sie wies auf sich. »Ich mag ihn, und er mag mich. Dass ich hier liege, habe ich einzig und allein ihm zu verdanken.«
    Wir brauchten keine große Menschenkenntnis zu haben, um zu merken, dass es Peggy Shaw verdammt ernst mit ihrem Vorhaben war. Freiwillig würde sie unseren Vorschlägen nicht folgen.
    Suko winkte mich zum Fußende des Bettes. »Bleib du solange hier, John, ich werde mit Dr. Snider reden. Kann sein, dass er eine Idee hat, wo wir Peggy so lange unterbringen. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Nein, wo denkst du hin? Jede Hilfe ist mir mehr als recht. Ich kenne den Ritter nicht und habe ihn auch nicht gesehen. Ich weiß nur, dass er zu den Templern gehört hat und aus dem Orient zurückgekommen ist. Da muss etwas passiert sein, das ihn dermaßen verändert hat. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Es ist durchaus möglich, dass er dort mit Dingen und Vorgängen in Verbindung kam, die wir als Schwarze Magie bezeichnen. Wie auch immer. Er hat es irgendwie geschafft, den Tod zu überwinden, aber er hat mit seinem normalen Leben noch nicht ganz abgeschlossen, siehe die Suche nach Lucy.«
    Suko nickte. »Wenn er sie nicht findet, könnte er sich an Peggy schadlos halten.«
    »Das befürchte ich auch«, flüsterte ich.
    »Okay, dann gehe ich jetzt mal zu Doc Snider. Hoffentlich ist er

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