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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die geschlossene Tür gelehnt und wartete ab.
    Die Wunde am Kinn und auch die am Hals sahen schlimmer aus als sie tatsächlich waren. Die Eisenhände hatten dort die Haut aufgerissen und lange Streifen hinterlassen, aus denen das Blut gequollen war. Oberhalb des Kinns war nicht viel passiert. Da hatte ich nur die Nachwirkungen des Treffers gespürt und war deshalb ziemlich groggy gewesen. Auch jetzt spürte ich noch die Kopfschmerzen, doch dagegen würde schon eine Tablette helfen.
    Ich hielt meinen Mund geschlossen. Der Arzt arbeitete geschickt. Dass er Fragen hatte, stand fest, und ich würde sie ihm auch beantworten, obwohl ich nicht eben eine heldenhafte Rolle gespielt hatte.
    Nachdem die Wunden gesäubert waren und ich unter dem Auftragen einer Tinktur gelitten hatte, wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes verpflastert und bekam noch zwei Tabletten gegen die Kopfschmerzen.
    »Am besten wäre es ja, wenn Sie sich hinlegen würden, Mr. Sinclair«, sagte der Arzt. »Aber ich nehme an, das werden Sie nicht tun.«
    »Da haben Sie Recht.« Ich bedankte mich bei Dr. Snider und sprach zu Suko gewandt: »Ich konnte es nicht verhindern. Ich habe auf ihn geschossen und hätte auch die Chance gehabt, ihn zu treffen, aber das verdammte Visier ist einfach zu schnell wieder vor das Gesicht geklappt.«
    »Sagtest du Gesicht?«
    »Ja. Aber eigentlich war es eine Knochenfratze. Unter der Rüstung steckt ein Skelett.«
    »Was wir uns hätten denken können.«
    »Vielleicht. Ja, natürlich, Peggy hat es beschrieben. Aber hast du den Schuss nicht gehört?«
    »Nein, ich war zu weit entfernt. Ich musste Doc Snider noch suchen. Andere müssen ihn gehört haben. Es hat unter den Schwestern etwas Aufregung gegeben, aber keiner konnte sich das verdammte Geräusch so richtig erklären.«
    Jetzt meldete sich Doktor Snider. »Jedenfalls ist die Patientin nicht mehr da.« Er hatte mit sorgenschwerer Stimme gesprochen. »Damit beginnen die Probleme, denn ich weiß nicht, was ich den Eltern sagen soll, wenn sie ihre Tochter besuchen wollen.«
    »Nichts.«
    Dr. Snider schaute mich an, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    »Ist es aber!«
    »Und wieso?«
    Ich erhob mich. Es klappte, ohne, dass mich irgendwelche Schwindelgefühle überkamen. »Die Antwort ist ganz einfach, Doktor. Mein Freund und ich werden Peggy noch in dieser Nacht zurückholen.«
    Er lächelte. Nur sah es alles andere als echt aus. »Das glauben Sie doch selbst nicht«, sagte er.
    »Warum nicht?«
    Er schnappte nach Luft. »Weil dieser… dieser… ähm… Kreuzfahrer kein normaler Mensch ist, sondern ein Monster.«
    »Da muss ich Ihnen sagen, dass wir es gewohnt sind, gegen derartige Wesen zu kämpfen.«
    »Klar, das haben wir ja erlebt!«, erklärte er bissig.
    Mist, den Satz hätte ich nicht sagen sollen. Ich selbst ärgerte mir fast die Pest an, aber es war nicht mehr zu ändern. Edward Estur hatte sich Peggy geholt, aus welchen Gründen auch immer.
    Suko stand mir bei. Er löste sich von der Tür und kam auf uns zu. »Ich möchte Sie trotzdem bitten, dem Vorschlag meines Freundes zuzustimmen. Geben Sie uns eine Nacht Zeit. Wir werden versuchen, die Dinge wieder zu richten.«
    »Das ist nicht zu schaffen.«
    »Doch.«
    Doktor Snider zeigte sich von Sukos Überzeugungskraft beeindruckt. »Nun ja, es hat wohl kaum einen Zeugen gegeben, abgesehen von Mr. Sinclair und der zweiten Patientin.«
    »Ob die etwas mitbekommen hat, ist fraglich«, sagte ich sofort. »Sie machte mir nicht den Eindruck.«
    Der Arzt war noch unschlüssig. »Sie verlangen verdammt viel von mir, meine Herren.«
    »Aber nichts Unmögliches.« Suko blieb am Ball. »Was Sie hier erleben, gehört für uns zum Alltagsgeschäft. Wenn Sie mir nicht glauben, setzten Sie sich mit Chief Inspector Tigger in Verbindung. Der wird Ihnen mehr über uns sagen können.«
    Snider winkte ab. »Ich habe mich entschlossen, Ihnen zu vertrauen.« Er nickte uns zu. »Aber großartig helfen kann ich Ihnen nicht.«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, sagte ich.
    Snider drehte sich zu mir hin. »Wieso denn?«
    »Die Sache ist die, Doktor. Sie kennen sich hier auf der Insel doch aus, nehme ich an.«
    »Ja, wenn Sie meinen.«
    »Phantastisch. Es geht uns, um die Kirche St. Olave's. Sie spielt in diesem Fall eine Rolle.«
    »Da müssen Sie Newport in Richtung Süden verlassen. Sie liegt auch nicht weit von den Ruinen des ehemaligen Estur-Sitzes entfernt. Etwas auf der Höhe

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