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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flexibel.«
    Das wünschte ich mir auch und ließ Suko gehen. Erst als er die Tür geschlossen hatte, drehte ich mich um. Ich hatte Peggys Bett noch nicht erreicht, da wehte mir ihre leise Stimme entgegen. Sie klang so hell und glücklich.
    Ihre Worte allerdings machten mich alles andere als froh. »Er ist auf dem Weg, Mr. Sinclair. Ja, ich habe ihn gespürt. Er hat mir eine Nachricht hinterlassen. Er kommt…«
    Mit einem langen Schritt war ich bei ihr in Kopfhöhe und schaute auf sie nieder. »Wo ist er?«
    Peggy drehte den Kopf nach links. Dort stand die Abtrennung als eine helle Wand. »Da wird er kommen, Mr. Sinclair. Sie werden ihn nicht hören, aber ich kann ihn hören.«
    Ich schaute automatisch hin.
    Hatte sich die Wand erhellt? War der Schein tatsächlich intensiver geworden? Trafen hier zwei verschiedene Welten und auch Magien aufeinander?
    Ich wollte es genau wissen, nachschauen - und erstarrte, als ich das leise Klirren hörte.
    Es war im Zimmer aufgeklungen und nicht außerhalb der Wände.
    »Ich liebe ihn!«, flüsterte Peggy.
    Genau das war bei mir nicht der Fall. Deshalb musste ich etwas unternehmen.
    Zwei Sekunden später verdeckte mir nichts die Sicht. Freier Blick in das kleine Krankenzimmer.
    Da stand er, als wäre er durch irgendeine Kraft in den Raum gebeamt worden.
    Zum ersten Mal sah ich Edward Estur!
    ***
    Ich brauchte einfach die Zeit, um mir über seinen Anblick klar zu werden. Und ich erlebte jetzt mit eigenen Augen, dass sich Peggy nicht geirrt hatte. Er sah so aus wie sie ihn mir beschrieben hatte.
    Die glänzende Rüstung, an den Schultern und auf der Brust durch Panzer verstärkt. Der Schutzhelm mit dem Visier. Er hatte es in die Höhe gehoben, und so konnte ich sein Gesicht sehen, das wirklich nichts Menschliches an sich hatte.
    Es war die gelblich-bleiche Fratze eines Skeletts mit einem offenen Maul, mit einer Öffnung, wo einmal die Nase gewesen war, und mit zwei Augen, in deren Tiefe ich ein leichtes, rötliches Funkeln sah, wie zwei Energiepulse.
    An seiner linken Hüfte hing das Schwert, das er nicht gezogen hatte. Er schien in keiner feindlichen Absicht gekommen zu sein. Auch Peggy spürte, dass ihr Freund nahte. Hinter mir hörte ich ihre leisen Jubelrufe und bekam auch durch die Geräusche der Matratze mit, dass sich Peggy im Bett bewegte.
    Wahrscheinlich wollte sie aufstehen. Genau das musste ich verhindern. Auf keinen Fall sollten die beiden zusammenkommen.
    Der Ritter ging einen Schritt nach vorn.
    Diese Bewegung zwang mich zu einer Handlung. Noch lag das Gesicht frei. Wenn ich schnell genug war, schaffte ich es noch, meine Waffe zu ziehen und eine geweihte Silberkugel in den Knochenschädel zu schießen. Im Gegensatz zu Peggy vertraute ich ihm keinesfalls. Er war für mich jemand, den es nicht geben durfte. Ich wollte dabei nicht von einem Hassobjekt sprechen, aber er sollte auf keinen Fall seine verdammten und angeblich so moralischen Pläne durchziehen können.
    Ziehen, schießen, zielen und feuern.
    Ich hatte es oft genug geübt, und der unheimliche Ritter tat mir noch den Gefallen, einen weiteren Schritt auf mich zuzugehen.
    Der Abschussknall erschütterte die Stille im Zimmer. Ich rechnete damit, die Knochenfratze zu zerstören, aber dieser Ritter war schneller.
    Plötzlich war sein Visier unten!
    Er hatte nicht einmal die Hand angehoben, und meine Kugel traf nicht die Fratze. Sie hieb gegen das Metall, das dafür geschaffen war, Schwerter und Lanzen abzuhalten und das auch Kugeln abfing, als wären es nur einfach Pillen.
    Ich war für einen Moment nicht mehr in der Lage, etwas zu tun. Es war mein Fehler, dass ich mich zu lange auf das Gesicht konzentriert hatte. Mit der Beretta schaffte ich es nicht. Das Kreuz wäre noch eine Möglichkeit gewesen. Es hing jedoch vor meiner Brust und lag nicht in der Hand.
    Der Ritter schlug zu.
    Trotz seiner schweren Rüstung sah die Bewegung irgendwie lässig aus. Er schleuderte seine Hand nach vorn, und die war ebenfalls mit Eisen bedeckt.
    Ich warf mich noch zurück, denn ein Treffer mit dieser Eisenhand konnte mein Gesicht zertrümmern, doch so ganz schaffte ich es nicht. Der Schlag erwischte mich zwar nicht mit voller Härte, doch er reichte aus, um mich nach hinten zu schleudern.
    Am Fußende des Betts glitt ich vorbei und krachte gegen die Wand. Dass ich noch mit dem Hinterkopf dagegenstieß, nahm ich kaum wahr, denn die Umgebung begann sich zu verändern.
    Alles schien von einer Seite zur anderen zu schwanken. Der Hieb hatte

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