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1144 - Operation Hornissenschwarm

Titel: 1144 - Operation Hornissenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angst, unter der er litt, für den Silbernen sichtbar.
    Doch Meegoron beachtete weder den Hadr noch den Armadamonteur. Mit unbewegtem Gesicht eilte er über den Gang. Obwohl sein haarloses Antlitz ohne jeden Ausdruck war, besaß Meegoron doch eine Ausstrahlung, der sich Schumirg nicht entziehen konnte, und die ihn zwang, den Silbernen anzusehen.
    Als der Silberne sich dem Armadamonteur bis auf wenige Schritte genähert hatte, wich die Maschine noch immer nicht aus, sondern verharrte mit schlagenden Armen mitten auf dem Gang.
    Meegoron stutzte.
    „Zur Seite", befahl er mit unüberhörbarer Stimme.
    Der Armadamonteur reagierte nicht.
    Schumirg richtete sich unwillkürlich auf. Unglaubliches geschah. Eine Maschine verweigerte einem Armadaschmied den Befehl. Das war ein Ereignis, das der Sippenälteste vor Sekunden noch für undenkbar gehalten hätte.
    Auch jetzt zeigte sich keine Regung im Gesicht des Silbernen. Wenn Meegoron schockiert war, so zeigte er es durch nichts an. Er stand nur da und wartete darauf, daß der Armadamonteur gehorchte. Doch die Maschine wirbelte ihre Arme weiterhin durch die Luft und ließ sie einige Male so wuchtig auf den Boden klatschen, daß der Gang dröhnte.
    „Pellack", sagte Meegoron. „Schaffe mir das Ding aus den Augen."
    Schumirg zuckte erschrocken zusammen. Er wußte, daß es unmöglich für ihn war, die ihm gestellte Aufgabe zu erfüllen. Er war ein alter, schwacher Mann, und nicht einmal zehn junge Männer wären mit dem Armadamonteur fertig geworden. Dennoch gehorchte er augenblicklich. Die Angst blähte sein Ngrur ballonförmig auf, doch er wagte nicht, sich dem Silbernen zu widersetzen oder auch nur ein Wort der Kritik anzubringen.
    Er ging auf den Armadamonteur zu.
    „Hör auf!" befahl er mit krächzender Stimme. „Verschwinde endlich."
    Die Maschine gehorchte auch ihm nicht. In seiner Angst und Verzweiflung warf Schumirg sich zwischen die wirbelnden Arme und versuchte, den Kugelkörper zu packen und zur Seite zu drücken. Doch er kam nicht bis an den Rumpf des Armadamonteurs heran. Zwei Arme fuhren peitschend auf ihn herab und warfen ihn zu Boden. Der Hadr schrie schmerzgepeinigt auf. Er legte beide Arme um den Kopf, um sich vor tödlichen Schlägen zu schützen. Dann schob sich einer der Tentakelarme unter ihn, hob ihn hoch und schleuderte ihn mehrere Meter weit in den Gang hinein.
    Schumirg rutschte über den Boden und blieb vor einem Schott liegen. Mit tränenden Augen blickte er zurück. Nichts hatte sich verändert. Roboter und Armadaschmied standen noch da, wo sie eben gewesen waren.
    Er weiß nicht, was er tun soll, erkannte der Pellack in fassungslosem Staunen.
    Wußte ein Silberner nicht grundsätzlich immer, welche Maßnahmen in kritischen Situationen zu ergreifen waren?
    „Worauf wartest du?" fragte Meegoron mit schneidend scharfer Stimme. „Hast du nicht gehört, was ich dir befohlen habe?"
    Schumirg richtete sich auf. Seine Beine schmerzten, und das linke, hintere Bein gehorchte ihm nicht. Er schleifte es über den Boden. Mühsam schleppte er sich voran.
    „Beeile dich", schrie Meegoron.
    Der Sippenälteste warf sich blindlings in den Wirbel der tentakelförmigen Arme, und es war wie eine Erlösung für ihn, als er einen Schlag gegen den Kopf erhielt, der ihn in eine tiefe Bewußtlosigkeit schleuderte.
    Er sah nicht mehr, daß fünfzehn Pellacks heranstürmten und sich gemeinsam auf den tobenden Armadamonteur stürzten.
    Meegoron trat auch jetzt nicht zur Seite. Er blieb, wo er war, und er schien nicht zu bemerken, welch ungeheure Anstrengungen es die Männer kostete, den Armadamonteur zu überwältigen. Das gelang ihnen schließlich nur, weil einer von ihnen eine Schaltung am Kugelkörper erreichte und betätigte. Danach zerrten sie den Metallkörper zur Seite, so daß der Silberne seinen Weg fortsetzen konnte. Sie senkten die Köpfe, als er an ihnen vorbeiging, und keiner von ihnen wagte es, ihn anzusehen. Keiner erwartete, von ihm gelobt zu werden. Eine Anerkennung für eine noch so mutige Tat konnte es nicht geben.
    Für sie alle war selbstverständlich, einen Silbernen zu schützen und zu verteidigen, wo immer das notwendig war.
    Zwei Minuten später stand Meegoron vor dem Kommandanten, der an einer Computersteuerung arbeitete. Die Symbole, die vor Parwondov aufleuchteten, zeigten Meegoron an, daß der Kommandant von HORTEVON einen verzweifelten Kampf gegen die entfesselten Kräfte des Wetts führte, jedoch keine Aussicht auf Erfolg hatte. Über diese

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