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1144 - Operation Hornissenschwarm

Titel: 1144 - Operation Hornissenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde."
    „Ja, Herr. Von tausend Kindern aus solchen Verbindungen sind nur zwei gesund. Die anderen sind die Ausgeburt der Schwarzen Götter. Sie verbreiten Krankheiten, gegen die wir noch keine Mittel haben. Deshalb wird ungeborenes Leben aus solchen Verbindungen abgetötet."
    „Ich verstehe", entgegnete Parwondov. „Schamar wollte sich also einer offiziellen Blutuntersuchung entziehen. Das konnte er nur durch die Flucht. Dadurch glaubte er, den Medizinern den Beweis aus den Händen nehmen und seinem ungeborenen Kind eine Chance geben zu können. Die Ärzte hätten warten müssen bis zur Geburt. Erst dann hätten sie etwas unternehmen können."
    „Schamar hofft, daß sein Kind gesund ist. Die, Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, aber er wollte diese Chance."
    „Das ungeborene Leben muß beendet werden."
    „Das ist bereits geschehen."
    Kein Muskel zuckte in dem silbern schimmernden, haarlosen Gesicht des Armadaschmieds.
    „Gut", lobte er. „Ausgezeichnete Arbeit, Schumirg. Jetzt werden wir die Nachricht vom Tod dieses Ungeborenen über die ganze Armadaschmiede verbreiten. Schamar muß es erfahren. Das wird ihn zur Vernunft bringen."
    „Verzeih, Herr, daß ich widerspreche. Ich glaube, Schamar wird ganz anders reagieren.
    Er wird zum unerbittlichen Feind werden."
    „Dann wird er seinem ungeborenen Kind folgen."
    Der Bildschirm erlosch, und erst jetzt hörte der Hadr ein beunruhigendes Poltern und Krachen auf dem Gang vor dem Wohntrakt. Furchtsam zog er den Kopf ein und machte sich auf den Rückweg. Gern wäre er in dieser Kammer geblieben, aber er wußte, daß er damit den Unwillen des Kommandanten erregen würde, und das wollte er auf jeden Fall vermeiden.
    Er verfluchte sich, weil er es versäumt hatte, sich rechtzeitig um Schamar zu kümmern und seine Motive zu ergründen. Vieles von dem, was geschehen war, hätte dann nicht eintreten können.
    Er haßte Schamar, weil dieser ihm Unannehmlichkeiten bereitete, zugleich aber empfand er Mitleid mit ihm. Er ahnte, wie sehr ihn die Nachricht treffen würde, daß sein Opfer sinnlos gewesen war.
    Schumirg schrie unwillkürlich auf, als er sah, wie sich das Verkleidungsmaterial der Wand neben ihm ausbeulte. Er stolperte hastig weiter, spürte einen Druck im Rücken und hörte dann, wie die Wand mit ohrenbetäubendem Krachen zerbarst.
    Messerscharfe Splitter wirbelten an seinem Kopf vorbei, und ein faustgroßes Metallstück traf ihn am Rücken. Ein harter Schlag erschütterte sein Ngrur, das Gefühlszentrum, das sich an seinem Körperende befand.
    In höchster Panik warf sich der Hadr nach vorn und flüchtete durch ein offenes Schott in einen Gang, der aus dem Bereich der Silbernen herausführte.
    Schumirg konnte kaum noch klar denken. Die Pellacks hatten gemeinhin eine große Scheu vor dem Wett, das für sie ein undeutbares Ngrur war. Die Silbernen waren gottähnliche Geschöpfe für sie, was sie nicht daran hinderte, zuweilen tiefe Abneigung für sie zu empfinden. Er als Ältester seiner Sippe war ein wenig besser informiert. Er hielt die Silbernen nicht für gottähnliche Wesen, sondern für normale Intelligenzen, die ihnen allerdings weit überlegen waren. Daß die Silbernen jetzt in Schwierigkeiten waren und Probleme mit dem Wett hatten, verwirrte ihn und ließ Zweifel an ihrer Unfehlbarkeit in ihm aufkommen.
    Warum duldeten sie die chaotischen Zustände in ihrem eigenen Bereich? Waren sie nicht die Herren des Wetts?
    Ein Schott öffnete sich vor ihm, und er bemerkte einen kugelförmigen Armadamonteur, der sich auf drei dünnen Beinen voranbewegte. Seine langen, tentakelartigen Arme wirbelten durch die Luft.
    Argwöhnisch blieb Schumirg stehen. Irgend etwas war mit der Maschine nicht in Ordnung. Er wagte nicht, an ihr vorbeizugehen, weil er fürchtete, von einem der herumfuchtelnden Arme getroffen zu werden.
    „Aus dem Weg", rief er laut. „Verschwinde."
    Der Armadamonteur reagierte nicht, sondern stakte unverdrossen auf ihn zu.
    In diesem Moment trat Armadaschmied Meegoron hinter dem Roboter auf den Gang.
    Schumirg erstarrte. Er hatte nicht damit gerechnet, einem Silbernen zu begegnen, und er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf keinen Fall durfte er weglaufen, denn das hätte so ausgesehen, als flüchte er vor dem Silbernen. Er wollte jedoch auch nicht stehen bleiben, weil er Angst vor dem Armadamonteur hatte.
    In seiner Not ließ er sich auf die Knie fallen und senkte den Kopf furchtsam ab. Sein Ngrur schwoll sichtlich an. Es machte die

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