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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nein! Furchtsame Wesen wären einen Schritt zurückgetreten, hätten kaum merklich die Waffe gehoben oder vorsichtshalber sofort geschossen. Nichts von alledem geschah. Die Fremden wirkten starr und äußerst diszipliniert.
    Aber er würde sie das Fürchten lehren!
    Bedächtig, um keinen Argwohn zu wecken, ging er auf die fünf Schwächlinge zu - drei Schritte, vier...
    Dann endlich erfolgte eine Reaktion.
    Der mittlere der Bewacher - er trug ein kastenförmiges Gerät um den Hals - sagte etwas in einer fremden Sprache. Sekundenbruchteile später ertönten aus dem Gerät mechanisch erzeugte, aber vertraute Wörter: Armadaslang.
    „Keinen Schritt weiter!"
    Losridder-Orn blieb stehen. Fünf Waffen waren auf ihn gerichtet - da schien es ihm klüger, den Anweisungen der Fremden zunächst Folge zu leisten. Er durfte jetzt kein unnötiges Risiko eingehen. Er mußte Zeit gewinnen, bis sich ihm eine Chance zum Handeln bot.
    „Ihr meint, ihr könnt mich festhalten", sagte er bewußt provozierend. Vielleicht konnte er sie aus der Reserve locken. „Ich aber warne euch. Ihr steht einem Torkroten gegenüber."
    „Mach keine Dummheiten, Freundchen", zischte der Sprecher der Gruppe. „Es würde dir schlecht bekommen."
    Wie stark sie sich fühlten - zu fünft und mit vorgehaltenen Waffen! Dabei waren sie Schwächlinge!
    „Warum stehen wir hier und belauern uns?" fragte Losridder-Orn. „Hat das einen Sinn?
    Wollt ihr mich aushungern? - Eher fällt euch das Fleisch von den Knochen!"
    Er lachte dröhnend über seinen eigenen Witz. Jetzt zeigten die Fremden Nerven. Einer der Bewacher schwenkte die Waffe. Orn verstummte.
    „Du bist reichlich vorlaut. Torkrote!"
    „Nun ja, so bin ich eben. Ich hasse jede Statik. Die Dinge müssen in Bewegung bleiben.
    Euch aber scheint es zu gefallen, mich nur anzuglotzen."
    „Wir warten auf den Kommandanten", sagte der Mittlere abweisend. „Er wird entscheiden, was mit dir geschehen soll."
    Losridder-Orn triumphierte innerlich. Nicht nur, daß sie sich auf ein verbales Geplänkel mit ihm einließen, sie fühlten sich auch noch genötigt, ihm Erklärungen abzugeben. Das zeugte von Unsicherheit und Schwäche. Die Voraussetzungen für ihn hätten idealer nicht sein können.
    „Ah, der Kommandant", wiederholte er voller Zynismus. „Ihr braucht einen Vorturner, der euch sagt, wie man's macht. Anscheinend seid ihr überhaupt nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu tragen? Stellt euch vor, euer Kommandant erleidet unterwegs einen Unfall und bricht sich das Genick! Was dann?
    Bleiben wir dann hier stehen und warten auf seine Wiedergeburt?"
    Der Sprecher der Gruppe verzog die Mundwinkel in einer Weise, die wohl nachsichtige Langeweile ausdrücken sollte.
    „Du kannst uns nicht provozieren, Torkrote. Wir warten hier, und du wartest mit uns. Das ist alles."
    Zumindest dieser eine Fremde schien besonnener, als Orn gedacht hatte. Die anderen jedoch wurden zunehmend unruhig. Er erkannte es an den Gesichtszügen, an der Art, wie sie die Waffen hielten, und an verschiedenen unbehaglichen Bewegungen.
    Wann traf der Kommandant hier ein? fragte er sich. Wenn er die Bewacher weiter reizte - würde er den richtigen Zeitpunkt abpassen können?
    Das Schiff besaß einen Durchmesser von sechzig Metern. Die Zentrale lag vermutlich im Mittelpunkt der Kugel. Das ergab eine Strecke von dreißig Metern, die der Anführer der Fremden bis zum Hangar zurückzulegen hatte. Wenn er nicht gerade einen Umweg machte, mußte er jeden Moment hier eintreffen.
    Losridder-Orn ging aufs Ganze.
    „Feiglinge seid ihr!" rief er den Bewachern zu. „Ihr könntet euch in einem fairen Kampf mit mir messen, aber ihr braucht Waffen, um euch überlegen zu fühlen. Schwache Ratten, die es nicht wagen, einem Torkroten ohne technische Hilfsmittel zu begegnen!"
    „Halt's Maul!" schrie einer der Fremden. Sein Gesicht hatte sich gerötet.
    „Du gehst zu weit!" stieß ein anderer hervor.
    „Beherrscht euch!" zischte der Mittlere.
    „Armselige, dumme Kröten seid ihr!" hieb Losridder-Orn in die Kerbe. „Sucht euch eine spiegelnde Fläche und seht euch an, wie ihr vor Zorn bebt, wie sich eure dünnhäutigen Gesichter verfärben und verzerren! Guckt nur, was ein einziger Armadabarbar aus eurer selbstherrlichen Maske macht..."
    „Es reicht!"
    Es war der Fremde, der am weitesten rechts stand. Er verlor zuerst die Beherrschung, warf wutentbrannt die Waffe weg und stürzte auf Losridder-Orn zu.
    Gleichzeitig teilte sich das

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