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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleineren Raum inzwischen betreten. Es war kein Schlafzimmer, das lag möglicherweise hinter einer weiteren Tür. Aber es stand ein Bett auf den Bohlen, und an den Wänden hingen die leicht vergilbten Plakate bekannter Rockgruppen aus den achtziger Jahren. Wahrscheinlich hatte das Zimmer einem Sohn oder einer Tochter gehört.
    Da das Licht bis an das Bett fiel, konnten wir auch den Mann sehen, der darin lag.
    Der Kollege hatte dunkelgraues Haar. Er lag auf dem Rücken, den Kopf ein wenig zur Seite gedrückt. Die Decke war hochgezogen bis zur Brust, und seine Arme lagen außerhalb.
    »Er schläft noch immer«, flüsterte Mrs. Harris. »Ich wollte, ich könnte mal so schlafen.«
    Weder Suko noch ich gaben eine Antwort. Aus unseren Gesichtern war der entspannte oder lockere Ausdruck verschwunden. Ohne darüber zu reden, hatten wir beide das gleiche festgestellt.
    Kollege Harris atmete nicht. Zumindest hörten wir keine Atemzüge.. Das war der Frau noch nicht aufgefallen. »Wenn Sie ihn wecken, dann bitte etwas sanft. Denken Sie daran, dass er krank ist.«
    »Natürlich«, sagte ich und war schon auf dem Weg zum Bett. Die Frau hielt sich etwas zurück. Sie stand vor dem Fenster. Trotzdem reichte das Licht aus, um den Mann im Bett genauer zu sehen.
    Ich konzentrierte mich auf sein Gesicht. Es war so bleich, und die Haut kam mir dünn vor. Die Augen waren halb geöffnet. Bleiche Haut gehörte zu einem Kranken, das war nichts Besonderes.
    Aber sie passte auch zu einem Toten.
    Und dieser Mann hier war tot!
    ***
    Ich war mir so verdammt sicher, aber ich behielt es in den folgenden Sekunden für mich und blieb in dieser Haltung stehen, als wäre ich innerhalb einer Sekunde zu Eis geworden.
    Hinter mir hörte ich Sukos leise Schritte. Er stand bei mir, schaute nur kurz nach unten und drehte danach seinen Kopf, um mir ins Gesicht zu schauen.
    Wir nickten.
    Es lag auf der Hand, dass auch er festgestellt hatte, das der Kollege nicht mehr lebte.
    »Krankheit?«, hauchte er mir zu.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wer sagt es seiner Frau?«
    Ich konnte mich vor einer Antwort drücken, denn Mrs. Harris meldete sich. »He, soviel Rücksicht brauchen Sie nicht zu nehmen, meine Herren. Warum wecken Sie ihn nicht?«
    Ich richtete mich auf. In meinem Gesicht bewegte sich nichts. Es war fast so blass wie das des Toten.
    Die Frau versuchte ein Lächeln und schüttelte dabei den Kopf. »Was haben Sie, Mr. Sinclair? Was starren Sie mich so an? Sie… Sie wollten doch meinen Mann wecken.«
    »Ja, das wollte ich«, sagte ich tonlos. Dabei rann mir ein Schauer über den Rücken.
    »Und warum tun Sie es nicht?«
    »Mrs. Harris«, ich musste mir die Kehle frei räuspern. »Das ist… ich meine… das ist nicht mehr…«
    »Haben Sie es sich anders überlegt? Wollen Sie ihn doch schlafen lassen?«
    »Nein, aber es geht nicht mehr.«
    »Wieso denn?«
    »Ihr Mann, Mrs. Harris, ist leider nicht mehr am Leben…« Jetzt war es heraus, ich fühlte mich bei Gott nicht erleichtert, ich schaute nur in das Gesicht der Frau.
    Mrs. Harris hatte mich wohl verstanden, aber nicht begriffen. Der Vergleich mit einem Fragezeichen, aus dem ihr Gesicht bestand, kam mir in den Sinn. Dann endlich hatte sie sich so weit gefasst, dass sie eine Frage stellen konnte. »Wieso ist er nicht mehr am Leben?«
    Es war eine rhetorisch gestellte Frage, die ich mit meiner Antwort präzisierte. »Ihr Mann ist leider tot«, sagte ich.
    Jetzt hatte sie die volle Wahrheit gehört und auch verstanden. Suko näherte sich ihr mit fast lautlosen Schritten. Er wollte in ihrer Nähe sein, falls sie zusammenbrach.
    Im Gesicht der Frau zuckten die Lippen. »T… tot… wie kann er denn tot sein? Er ist doch nur krank, und seine Krankheit ist nicht so schwer gewesen, dass sie ihn hätte umbringen können. Nein, das kann ich nicht glauben.«
    Es war schwer für mich, Worte zu finden. So hatten wir uns die Ankunft hier in Mousehole beileibe nicht vorgestellt.
    Übergangslos begann Mrs. Harris zu weinen. Tränen schossen aus ihren Augen. Sie schluchzte so wehleidig auf, dass es mir wie ein Stahlbolzen durch die Brust drang. Sie konnte auch nicht mehr auf den Beinen bleiben, und jetzt war es gut, dass Suko die Frau abstützte und sie zu einem alten Sessel führte, der in der Nähe stand. Er drückte sie dort hinein, und die Frau sank innerlich und auch äußerlich zusammen. Sie wirkte plötzlich sehr klein und schmächtig. Ihre Hände hatte sie vor das Gesicht geschlagen, aber sie schaffte es nicht, die

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