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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen das Licht gesehen haben. Nur haben sie nicht mit mir darüber gesprochen. Ich will auch nicht mehr daran erinnert werden, verstehen Sie?«
    Suko drückte ihre Hand. »Das kann ich voll und ganz verstehen, ebenso wie mein Partner. Erlauben Sie mir eine letzte Frage?«
    »Sie waren sehr nett zu mir.«
    »Danke. Ich will ansonsten auch nicht weiter in Sie drängen. Sie wohnen hier in einem kleinen Ort. Wir selbst haben erlebt, dass Fremde auffallen. Deshalb meine Frage. Können Sie sich daran erinnern, dass Fremde ungefähr zu dem Zeitpunkt hier in Mousehole gewesen sind, als das mit dem Licht passierte?«
    Mrs. Harris gab sich Mühe. Sie dachte nach, um schließlich zu sagen: »Das weiß ich nicht. Wirklich, Inspektor, da bin ich überfragt. Es kommen immer Fremde her. Im Sommer mehr als im Winter, doch an bestimmte Personen erinnere ich mich nicht.«
    »Fünf Männer…«
    Sie hob die Schultern. »Vielleicht, kann sein. Wenn, dann habe ich sie nicht gesehen.«
    »Danke, das war sehr nett, dass Sie sich die Mühe überhaupt gemacht haben.«
    »Ich möchte hier weg!«, flüsterte die Frau und ging auf Sukos Bemerkung nicht ein. Sie warf einen scheuen Blick zum Bett. »Ich will nicht länger mit Peter hier in einem Raum bleiben. Später vielleicht, aber jetzt kann ich es nicht. Es ist noch alles so frisch. Ich muss auch meinem Sohn Bescheid geben. Dann muss sich jemand um den Toten kümmern und ihn abholen.« Hektisch bewegte sie ihre Hände. »Das ist alles so grauenhaft, so plötzlich gekommen. Peter war doch nur krank und jetzt… jetzt…«, ihre Stimme sackte wieder ab. »jetzt ist er tot…« Der nächste Weinkrampf überfiel sie, und ihr Körper sackte zur Seite hin weg.
    Suko warf mir einen hilfesuchenden Blick zu. Ich wollte ihm sagen, dass er Mrs. Harris aus dem Zimmer bringen und mich mit der Leiche allein lassen sollte, als sich die Dinge dramatisch veränderten.
    Es passierte auf dem Bett. Da bewegte sich ein Kissen oder auch Stoff. Wir hörten das Geräusch, drehten uns um - und bekamen große Augen.
    Peter Harris lag nicht mehr in seinem Bett.
    Der Tote hatte sich hingesetzt!
    ***
    Schlagartig waren wir wieder mitten im Fall. Jetzt war es eine Sache, die uns anging. Ich spürte die Kälte auf meinem Rücken, die von zahlreichen Eiskörnern zu stammen schien. Okay, wir waren keine Laien und hätten damit rechnen müssen, aber so bald hätten wir mit dieser Szene nicht gerechnet.
    Dass wir es mit den neuen Zombies zu tun hatten, das hatten wir in den letzten Minuten vergessen.
    Nun wurden wir wieder brutal daran erinnert.
    Harris saß als bleiche Gestalt im Bett und starrte uns an. Auch seine Frau musste das Geräusch gehört haben, noch bevor sie den Kopf heben konnte, stellte sich Suko in ihr Blickfeld. Es war ihr nicht mehr möglich, auf das Bett zu schauen.
    »Bring sie raus!«, flüsterte ich ihm zu. »Schnell!«
    Sie schaute mich an. Unverständnis im Blick. Sie öffnete auch den Mund, um etwas zu sagen, doch Suko war schneller. Mit sanfter Gewalt zog er sie vom Sessel hoch und stellte sich weiterhin so hin, dass sie die Leiche nicht sehen konnte.
    »Kommen Sie jetzt bitte!«
    »Ja, ja, nur…«
    »Kein Aber.« Suko drehte den Kopf. Er wollte den Toten noch einmal sehen, bevor er zur Tür ging.
    Geirrt hatte er sich nicht. Peter Harris saß im Bett.
    Er sah so aus, als würde er seine Haltung in der nächsten Zeit auch nicht verändern.
    Suko schob die Frau auf die Tür zu. Er sorgte auch dafür, dass sich Mrs. Harris nicht mehr drehte.
    Dann redete er mit ruhiger Stimme auf sie ein, und er schaffte es tatsächlich, sie zu beruhigen.
    Obwohl ich jetzt mit dieser lebenden Leiche allein war, atmete ich zunächst auf. Es war gut, dass Mrs. Harris nicht störte, und- mit einem Zombie würde ich immer fertig werden.
    Noch hatte er mir nichts getan. Er saß da in sehr steifer Haltung, als wäre sein Rücken von einem Brett abgestützt worden. Ich suchte seinen Blick, auch weil ich noch einen Funken Hoffnung hatte, dass er möglicherweise nicht tot war und wir uns geirrt hatten, und er sich auch nicht als Zombie präsentierte.
    Es war vergebens.
    Nein, dieser Mensch lebte nicht mehr. Trotzdem existierte er noch auf eine bestimmte Art und Weise. Er hatte seine Hände auf die Bettdecke gelegt. Lange Finger, bedeckt mit einer totenbleichen Haut. Ein Mund, bei dem die Lippen kaum zu sehen waren. Bleiche Wangen, das eckige Kinn, die Bartstoppeln, die trotzdem die Blässe des Gesichts kaum unterdrücken

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