1148 - Der Butler
fangen.«
Ich beruhigte ihn. »Keine Sorge. Dem Butler ging es nur um Chris, das ist alles.«
»Warum hat er dann unseren Kumpel gekillt?«
»Weil der sich gegen ihn gestellt hat. Wie auch der Wirt. Was habt ihr denn getan?«
Der junge Mann lachte und zupfte dabei an seinem Ohrring. »Zum Glück nichts, gar nichts. Wir hätten was tun wollen, aber das ist ja vorbei.« Er trank wieder Gin. Dann stieß er seinen Kumpan an.
»Können wir denn jetzt verschwinden?«
»Das wissen wir nicht«, erklärte Suko dem Staunenden. »Chief Inspector Tanner wird es euch sagen. Dann viel Spaß noch.«
»Du hast gut reden, Mann.« Glatze schüttelte den Kopf.
Ich hatte mich schon erhoben und war auf Tanner zugegangen, der mich fragend anschaute. »Erfolg gehabt, John?«
»Kaum. Aber du hast richtig gehandelt, als du uns angerufen hast. Hier scheint einiges im Argen zu liegen. Wir müssen jetzt diesen Butler finden und natürlich Chris Ogden.«
Tanner nickte. »Auf eine Fahndung habe- ich bisher verzichtet. Ich wollte erst mit euch reden.«
»Gut.«
»Dann gebe ich euch einen Vorsprung von einigen Stunden, bevor ich mich reinhänge. Ist das okay?«
»Nein, warte bitte, bis wir dir Bescheid gegeben haben. Das kannst du ja verantworten.«
»Okay. Aber der Ärger mit den Toten bleibt an mir hängen.«
»Du machst das schon, Tanner«, sagte ich und schlug ihm auf die Schulter. »Vergiss auch nicht, deine Frau zu grüßen, wenn du sie siehst.«
Tanner zog einen Flunsch. »Sie ist weg.«
»Ach. Für immer?«
»Nein. Nur bei Verwandten. Dorthin hat sie sich für drei Tage zurückgezogen. In Blackpool. Na ja, ich muss meinen Job machen. Da ist die Nachtschicht nicht tragisch.«
»Wir werden uns um die Ogdens kümmern«, sagte Suko.
»Heute noch?«
»Klar. Aber nicht mehr in der Nacht. Oder, John?«
Ich winkte ab. »Das hat bis morgen früh Zeit. Ich bezweifle, dass wir in der Nacht noch eine Spur von Chris und diesem Butler finden werden. Außerdem bin ich müde.«
»Frag mich mal.«
An der Tür verabschiedeten wir uns von Tanner. Draußen hatte es zu nieseln begonnen. Die Wolken hingen tief. Der Wind war recht steif, und wir rochen auch den nahen Fluss.
Die Gaffer hatten sich verlaufen. Ein uniformierter Kollege stand Wache und nickte uns zu. Er war um seinen Job auch nicht zu beneiden. Auf dem kurzen Weg zum Rover sprachen wir nicht miteinander. Ich bemerkte sehr wohl Sukos schiefe Seitenblicke. Er wartete darauf, dass ich einen Kommentar abgab. Vielleicht war ihm auch meine Nachdenklichkeit aufgefallen.
Erst als wir neben dem Rover standen, übernahm er das Wort. »Sag, was du hast, John.«
Ich zuckte die Achseln. »Nicht viel, wenn ich ehrlich sein soll. Oder auch einiges. Mir will dieser Butler nicht aus dem Kopf. Ich habe über alles noch einmal nachgedacht und bin zwangsläufig auf unseren letzten Fall gestoßen.«
»Zombie 2000?«
»Hältst du diesen Butler für einen von ihnen?«
»Das weiß ich alles nicht, Suko. Es kann sein, muss aber nicht. Ehrlich gesagt, das ist mir einfach zu viel Zombie auf einmal.«
»Sorry, aber da sehe ich keinen Zusammenhang. Ich glaube fest, dass die Fälle voneinander getrennt zu betrachten sind. Vielleicht irre ich mich ja.«
Ich war noch nicht fertig. »Was will dieser seltsame Butler von einem jungen Mann wie Chris?«
Suko zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wir sollten uns lieber fragen, ob ihn tatsächlich dieser schon längst tote Großvater geschickt hat. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann können wir nicht davon ausgehen, dass der Großvater normal tot ist. Dann haben wir es mit zweien dieser Zombies zu tun. Oder sehe ich das falsch?«
»Nein, glaube ich nicht.«
»Eben. Wir haben zwei Zombies, die wir nicht kennen, wenn alles so stimmt.«
Ich schloss die Wagentür auf. »Okay, dann werden wir uns am Morgen mal um die Familie Ogden kümmern. Mal schauen, was da noch zum Vorschein kommt.«
»Ja, aber erst, wenn es hell geworden ist.«
Ich gähnte und stieg endlich ein. Es fehlte der Schlaf. Auf der anderen Seite wusste ich auch, dass ich schlecht würde einschlafen können. Ich kannte mich. Der gesamte Fall würde auch weiterhin durch meinen Kopf kreisen.
Ich schlug die Tür zu und schnallte mich an. Auf dem Rückweg würde ich am Steuer sitzen. Auch Suko dachte nach. Seine Worte hielten mich zunächst von einem Start ab.
»Stell dir mal vor, John, du wärst dieser Butler und hättest den Auftrag bekommen, eine bestimmte Person zu einem Toten zu
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