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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tatsächlich nicht fertig, aber er wußte zu genau, daß die Situation zu ernst war, um Zeit mit einem unsinnigen Streit zu verschwenden.
    „Es spielt keine Rolle, wie, wann und wo wir einen Parasiten aufgefangen haben könnten", stellte er fest. „Tatsache ist, daß mit der Tarja-Batha etwas nicht stimmt. Wenn es so weitergeht, werden wir bald nicht mehr imstande sein, sie in der Luft zu halten.
    Kebaren, ich kann mir nicht vorstellen, daß du gerne an einem Zeitgipfel hängen bleiben möchtest."
    „Nein, natürlich nicht", summte Kebaren erschrocken.
    „Na also", sirrte Kenije, raffte mit Mühe seine Kräfte zusammen und brachte es auf diese Weise fertig, energisch genug zu wirken, um jeden Widerspruch im Keim zu ersticken.
    „Sobald es hell genug ist, gehe ich auf die Unterseite."
    Und das tat er auch.
    Glücklicherweise war Ophras Tarja-Batha bereits voll ausgerüstet gewesen, als sie sie bei Nacht und Nebel stahl und mit ihr davonflog. Zu dieser Ausrüstung gehörten Seile, wie es sie auf jeder erwachsenen Tardaja in großen Mengen gab. Bei einer Tardaja starben im Lauf der Zeit immer wieder einzelne Blätter ab, während andere nachwuchsen. Die Blätter enthielten starke, zähe Fasern, die die Pflanzen nicht rückverdauen wollten oder konnten. Während sie alle anderen Blatteile allmählich wieder in sich aufnahmen, blieben die Fasern zurück, und die Carmena benutzten sie, um die Steuerblätter zu bewegen oder bei besonderen Gelegenheiten mehrere Tardajas aneinander zu fesseln. Und ganz nebenbei konnte man sich diesen Seilen bedenkenlos anvertrauen, wenn es etwas an der Unterseite der Pflanzen zu erledigen galt.
    Jede anständig ausgerüstete Tarja-Batha enthielt bereits etliche fest verankerte Seile, die unter der Pflanze hindurchliefen und von den Besitzern allmählich zu einem Netz verknüpft wurden, von dem aus sie jeden beliebigen Punkt zu erreichen vermochten. Aber bis zu diesem Zeitpunkt war noch keiner von ihnen dort unten herumgekrochen, und daher existierte noch kein Netz, sondern die Seile waren weit voneinander entfernt. Es war ziemlich riskant, sich unter solchen Umständen unter einer Tarja-Batha hindurchzuhangeln.
    Kenije verspürte wenig Lust, sich den Gefahren auszusetzen, und die gewohnte Lethargie drohte ihn zu besiegen, aber er wußte, daß er jetzt nicht aufgeben durfte: Erstens war die Lage tatsächlich ernst, und zweitens wartete Kebaren nur darauf, daß sein Rivale sich eine Blöße gab.
    Also schlang er mehrere kurze Seilenden um seinen Körper und machte sich auf den Weg. Als er dann unter der Tarja-Batha hing und sich mit seinen beiden Gliedmaßen, die ihm Arme und Beine zugleich waren, an eines der fest verankerten Seile klammerte, verwünschte er seinen Schöpfer, der so knauserig an die Ausstattung der Carmena gegangen war. Aber als es ihm erst einmal gelang, seinen Körper auf das Seil hinaufzubringen, stellte er fest, daß es gar nicht so schwierig war, wie er gedacht hatte, sich auch ohne Netz hier unten zu bewegen.
    Es war selbstverständlich nicht das erstemal, daß er die Unterseite einer Pflanze zu Gesicht bekam, und darum war ihm der Anblick an sich halbwegs vertraut. Allerdings besaß eine Tarja-Batha eine viel glattere Unterseite, als es bei einer Tardaja der Fall war.
    Kenije wußte das, und darum war er um so erstaunter, als er an verschiedenen Stellen lange, gelblichweiße Zapfen erblickte, die aus der blaugrünen Unterseite der Pflanze hervorbrachen.
    An und für sich war es völlig normal, daß diese Zapfen erschienen. Aber für gewöhnlich bildeten sich nur einige kräftige Büschel davon im Zentrum der Pflanze aus. Vor allem aber brachen die Zapfen normalerweise erst dann hervor, wenn die Entwicklung zur Tardaja an der Oberfläche so gut wie abgeschlossen war.
    Kenije wickelte eines der Seilenden ab, knüpfte es fest und schwang sich zum nächsten Seil hinüber. Von dort aus konnte er einen der Zapfen aus der Nähe begutachten. Er untersuchte ihn sorgfältig und kehrte dann eilig an die Oberfläche zurück.
    „Hast du etwas entdeckt?" fragte Ophra neugierig.
    Aber Kenije eilte wortlos an ihr vorbei. Erschrocken folgte sie ihm, und auch Athrava und Kebaren kamen herbei. Kenije beachtete keinen von ihnen, bis er im Zentrum der Tarja-Batha stand. Fassungslos starrte er die beiden kleinen, goldenen Kammern an, die sich inzwischen gebildet hatten, ohne daß einer von ihnen das bemerkt hatte.
    „Sie hat es also doch geschafft!" sirrte Kebaren dann aufgeregt.

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