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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wächter in die Hand, griff unter die Jacke und zog die Miniaturpistole heraus, die er ständig bei sich trug. Zwei Schüsse krachten. Sie hörten sich nicht lauter an als die Explosion einer Knallerbse.
    Der Wächter brüllte auf und ließ Don Chapman fallen. Don hatte seine Augen geschont und auf seine Wangen gezielt. Die kleinen Geschosse durchschlugen sie glatt. Für den Wächter war es, als würden zwei glühende Nadeln durch seine Wangen gebohrt.
    Don krachte hart auf den felsigen Boden. Er raffte sich auf und lief davon, der heulende Wächter hinter ihm her. Aber Don war nicht mehr einzuholen. Mit weiten Sprüngen fegte er den Hügelhang hinunter, zum Waldrand hin, wo Unga ihn erwartete.
    Don Chapman konnte Sprünge machen, die ein Vielfaches seiner Körperlänge betrugen. Sie strengten ihn ziemlich an, aber wenn es sein mußte, hängte er sogar einen Sprinter ab.
    „Unga!" rief er. „Unga!"
    „Hier!" antwortete eine dunkle, sonore Stimme.
    Der Zwergmann lief in die Richtung, und dann sah er Ungas hohe Gestalt wie einen Turm über sich aufragen.
    Der Cro Magnon hob Don Chapman hoch. Dons Herz hämmerte, und er keuchte.
    Am Hügelhang, bei dem Eingang der Höhle, standen nun Männer; Chakra-Anhänger, die aus der Höhle gekommen waren. Sie hatten Don aus den Augen verloren.
    „Manjushri ist eine Chakra. In der Höhle haben sich die Chakra-Anhänger getroffen", berichtete Don knapp. „Ein Monster mit einem Totenkopf und einem Vogelschnabel ist erschienen und predigte ihnen. Als ich zurückkehren wollte, erwischte mich der Wächter. Aber ich konnte entkommen." „Wir gehen zurück zum Gasthof", sagte Unga nach kurzem Überlegen. „Ich werde Manjushri zur Rede stellen."
    „Und wenn die Chakras uns angreifen?"
    „Warum sollten sie das tun? Es würde zu viel Aufsehen erregen. Nein, das halte ich für ausgeschlossen, Don. Aber du kannst dich zu den Padma-Anhängern begeben, wenn du dich fürchtest."
    „Nein, Unga, ich bleibe bei dir. Aber wir können uns fürs erste im Wald verstecken und abwarten, was die Chakras tun. Wenn die Meute wutschnaubend zum Gasthof zieht, verdrücken wir uns am besten."
    Unga stimmte zu. Nach einer Weile kamen die Chakras aus der Höhle. Sie gingen in verschiedenen Richtungen davon. Die größte Gruppe marschierte nach rechts, wo auf dem Parkplatz vor dem Tempelgelände vielleicht ein Bus wartete. Eine andere Gruppe ging nach links. Unga hielt es für möglich, daß auch die Chakras ein verborgenes Lager im Wald hatten. Die kleinste Gruppe, gerade zehn Personen umfassend, schlug den Weg ein, der nach Ellora führte. Manjushri befand sich bei dieser Gruppe. Es waren Bauern und Frauen in einfachen Saris. Manjushri stach von ihnen ab wie ein Paradiesfalter von einer Mottenschar.
    Unga und Don ließen die Gruppe vorüber und folgten ihr dann in einigem Abstand. Sie konnten nichts Bedrohliches wahrnehmen. Die Chakras schienen sich sehr sicher zu fühlen. Bei dem Dorf Ellora teilten sie sich und gingen in verschiedenen Richtungen.
    Manjushri wandte sich dem Gasthof „Ashoka" zu. Als sie durch den erleuchteten Vordereingang eingetreten war, nahm Unga Don Chapman und steckte ihn wieder unter die Jacke.
    Der Cro Magnon hielt seinen Kommandostab in der Hand. Er hatte versucht, abzuhören, was in der Höhle vorging, aber nichts mitbekommen. Magie oder ein übernatürlicher Einfluß schirmten die Höhle ab.
    Unga betrat den Gasthof. Es war mittlerweile nach elf Uhr abends. Es befanden sich nur noch wenige Gäste im großen Gastzimmer. Unga hatte Hunger, aber die Küche war jetzt sicher schon geschlossen. Vor allem aber wollte er mit Manjushri reden.
    Geschmeidig tigerte er die Treppe hoch in den zweiten Stock. Die Etagenbeleuchtung ging automatisch aus, als er vor Manjushris Zimmertür stand. Er sah Licht durch das Schlüsselloch und den Türspalt.
    Unga hielt Don Chapman mit der linken Hand. Er klopfte.
    „Hier ist Unga", sagte er auf englisch.
    „Komm nur herein!"
    Manjushri saß vor dem Spiegel und war mit ihrem Make-up beschäftigt, als Unga die nicht verschlossene Tür öffnete und eintrat. Sie wandte flüchtig den Kopf um und lächelte ihm zu.
    Unga setzte Don Chapman auf dem Boden ab. Er stellte keine Fragen und wartete.
    „Ich nehme an, du willst wissen, wo ich gewesen bin", sagte Manjushri.
    Unga schwieg noch immer.
    „Don Chapman ist mir gefolgt. Er hat uns in der Höhle belauscht", sagte Manjushri nach einer kleinen Pause.
    „Ja, das hat er. Du bist eine Chakra, Manjushri. Du

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