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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mit verschlungenen Ornamenten und Reliefdarstellungen der indischen Götterwelt verziert. In der Mitte des Raumes lag ein zwei Meter hoher Felsen mit abgeflachter Platte. Von den Erbauern der Höhle stammte er nicht. Plump und klotzig wie er war, paßte er nicht zu den kunstvollen Darstellungen an den Wänden.
    Don fragte sich, wie er hereingekommen war; der Höhleneingang war viel zu schmal. Nur Magie oder übernatürliche Kräfte konnten den Felsen in die Höhle gebracht haben.
    Um den Felsen herum, der sicher ein Altar war, standen an die hundert Menschen. Es waren ausnahmslos Inder. Sie trugen keine Mönchskutten und auch keine bestimmte Kleidung. Alle Altersstufen und Schichten waren vertreten, die höchste Kaste wie die niedrigste Hindufrauen mit prachtvollen Sari standen neben europäisch gekleideten Männern, Bauern mit schäbigen, zerschlissenen Gewändern neben Turbanträgern, die sich in Seide hüllten und nach Duftwässern rochen.
    Die Musikanten musizierten in einer Nische. Don konnte Manjushri nicht unter den Anwesenden erkennen. Sie war in der Menge untergetaucht.
    Die Männer und Frauen hatten einen Singsang angestimmt, den Don nicht verstand.
    Ein Mann mit roter Kutte trat nun vor den Altarstein. Er mußte auf einer kleinen Plattform stehen, denn er überragte die Menge. Der Mann hielt eine längere Ansprache. Immer wieder wurde er von den Zuhörern unterbrochen.
    „Chakra! Chakra!" riefen sie.
    Oder sie sprachen im Chor Sätze in einer indischen Sprache, Teile einer Litanei vielleicht. Zum Schluß wurde die Ansprache zu einem Wechselgespräch zwischen dem Inder in der roten Kutte und der Menge in der Felsenhöhle.
    Don spürte die ekstatische Spannung, die sich mehr und mehr steigerte. Es mußte etwas geschehen; er spürte es deutlich.
    „Chakra!" rief der Mann in der roten Kutte.
    „Chakravartin!" riefen die Zuhörer und neigten die Köpfe.
    Da geschah es. Zuerst war nur ein schwarzer Wirbel auf der Felsplatte zu erkennen. Er wurde zu einem trombenförmigen Gebilde, und in ihm materialisierte sich ein monströser Körper. Die Gestalt war annähernd drei Meter hoch, der Rumpf nicht genau zu erkennen.
    Don war es, als würde er von einem fluoreszierenden Gespinst oder einem Umhang verhüllt; er konnte es nicht deutlich sehen. Der Schädel glich einem Totenkopf mit einem verkümmerten Vogelschnabel.
    Don mußte sofort an das Monster denke, das er in dem unterirdischen Tempel der Padma-Anhänger in Bombay gesehen hatte; dieses glich ihm, vielleicht war es 'sogar das gleiche.
    Das Monster sprach zu den Menschen in der Kulthöhle. Es redete nicht, sondern die Worte bildeten sich in den Gehirnen der Menschen. Auch Don Chapman verstand die Rede.
    „Ich bin der Bote des Chakravartin, des Weltbeherrschers, der alles in Bewegung hält", sagte das auf der Felsplatte stehende Monster. „Bald ist es soweit. Die Gläubigen werden in das Paradies des Chakravartin eingehen und herrliche Freuden genießen. In Ekstase und Glück werden sie ins Jenseits eingehen. Ihr Karma wird sich erfüllen, ihren Reinkarnationen ein Ende gesetzt sein durch diese Krönung des Daseins."
    Das Monster sagte noch eine Menge gleichlautender Dinge. Es war ein Gerede, wie es auch ein Sektenprediger von sich gab. Aber die Menschen in der Höhle, Chakra-Anhänger, befanden sich alle im Banne der übernatürlichen Erscheinung. Für sie war jedes Wort eine Botschaft des Weltbeherrschers - die Offenbarung. Immer wieder jubelten die Zuhörer.
    „Chakra! Chakra! Chakra!" riefen sie.
    „Geht hin und tut, was Chakravartin euch aufgetragen hat!" sagte das Monster am Schluß seiner Rede. „Bald wird bei den meisten von euch die Veränderung eintreten, die euch anzeigt, daß die Aufnahme ins Paradies nahe ist."
    Das Monster verschwand in dem schwarzen Wirbel. Nichts war mehr zu sehen auf der flachen Felsplatte. Ekstatisch setzte die Musik nun wieder ein.
    Don Chapman fand es an der Zeit, sich zurückzuziehen. Da packte ihn eine harte Hand am Genick und hob ihn hoch wie eine junge Katze. Don Chapman sah in das Gesicht des Wächters, der am Höhleneingang gestanden hatte.
    Erstaunen malte sich in dem bärtigen Gesicht, das Don in dem schwachen Lichtschein nur undeutlich erkennen konnte.
    Der ',Wächter hob eine Hand, um den schwarzen Vorhang zur Seite zu ziehen und Don Chapman den Chakra-Anhängern in der Höhle zu präsentieren.
    Don Chapman handelte sofort. Obwohl nur dreißig Zentimeter groß, war der Zwergmann voller Kampfgeist. Er biß den

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