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1150 - Die Dunklen Apostel

1150 - Die Dunklen Apostel

Titel: 1150 - Die Dunklen Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wasser an ihm in kleinen Bächen entlangrann.
    Dimitri hob sein Schwert an.
    »Er köpft ihn!«, flüsterte Karina.
    Sie behielt Recht.
    Die rostige Klinge fegte nach unten. Der Apostel hatte den Schlag schräg angesetzt. Trotz des klatschenden Wellengeräuschs hörten wir den dumpfen Aufprall.
    Plötzlich zuckte der Kopf in die Höhe. Zuerst sah es nicht so aus, als würde er fallen, dann aber kippte er zur Seite hin weg, überschlug sich und landete mit einem dumpfen Laut im relativ weichen Sand. Er tickte nicht einmal mehr auf. Er blieb einfach liegen, als hätte man ihn dort hineingedrückt.
    Der Körper blieb noch stehen. Er sah grotesk aus ohne Kopf, bis Dimitri ihn mit dem Schwert anstieß. Der Torso verlor das Gleichgewicht und prallte ebenfalls auf den Boden.
    Neben mir schüttelte Karina den Kopf. »Das sind keine Freunde, John, bestimmt nicht.«
    »Ja. Aber sag mir mal, welche Verbindung es zwischen den Dunklen Aposteln und den lebenden Leichen gibt.«
    »Keine Ahnung, aber ich werde Dimitri fragen.«
    Der Dunkle Apostel hatte seine Aufgabe erfüllt. Er drehte sich wieder um. Spätestens jetzt hätte er uns sehen müssen, aber er schaute einfach an uns vorbei, als wären wir nicht existent. Es sah so aus, als wollte er wieder zurück in das Wasser.
    Karina hatte sich ebenfalls dem See zugedreht. Auf einmal klang ihre Stimme aufgeregt. »John, da sind noch mehr!«
    Ich fuhr herum - und sah sie!
    Himmel, damit hatte ich nicht gerechnet. Tatsächlich hatte der See seinen Grund aufgewühlt und diejenigen aus den nassen Gräbern geholt, die dort begraben lagen. Waren sie bisher einzeln an Land gespült worden, so kamen sie jetzt im Pulk. Wenn ich von einem Angriff der lebenden Leichen sprach, war das nicht übertrieben. Plötzlich kam ich mir vor wie in einem Film in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, und ich erinnerte mich auch an ähnliche Fälle, als ich gegen eine Rotte dieser ungeheuerlichen Wesen gekämpft hatte.
    Sie waren nie ganz verschwunden, nie ganz ausgelöscht, und hier kamen sie in Massen. Sie schwammen dicht unter der Oberfläche. Die Wellen hatten sie aus der Tiefe geholt und blieben auch jetzt ihre treuen Begleiter. Nur hatten sie jetzt ihre Richtung geändert. Sie stießen sich nach vorn. Es war nur eine Frage der Zeit, wann auch sie das Ufer erreicht hatten.
    Wenn mich nicht alles täuschte, hatte Dimitri vorgehabt, wieder in das Wasser zu gehen. Er stand jetzt dort, wo die Wellen ausliefen und traute sich nicht mehr.
    »Das ist wie eine Invasion. Scheiße, John!«
    »Nicht nur wie eine, Karina, das ist eine!«
    Nur einer stellte sich den leblosen Leibern entgegen. Es war der zweite Apostel. Warum er das tat, konnte keiner von uns sagen. Jedenfalls deutete bei ihm nichts auf einen Rückzug hin. Die Gefahr hatte er mitbekommen, sonst hätte er nicht sein Schwert angehoben, um den ersten, der ihm zu nahe kam, zu köpfen.
    Einer schob sich vor ihm hoch.
    Die Gestalt in der Kutte schlug zu.
    Es sollte der perfekte Schlag werden. Er wurde es nicht, denn genau in diesem Augenblick zerrte jemand an den Beinen des Dunklen Apostels und schleuderte ihn zurück.
    Das Schwert veränderte seine Bewegung. Es fuhr nicht nach unten, sondern jagte in die Höhe. Es schien für einen Moment über den Händen zu tanzen, dann kippte die Gestalt nach hinten. Zugleich erschien die Gestalt, die unter Wasser an seinen Beinen gezerrt haben musste. Es war eine lebende Frauenleiche, die sich auf ihn warf, sodass der Körper in den schaumigen Wellen verschwand.
    In der Zwischenzeit waren andere Zombies aus dem Wasser gekrochen. Sie hatten sich zum Teil aufgerichtet, und sie kannten nur ein Ziel. Der Dunkle Apostel wollte noch einmal in die Höhe kommen. Er hatte die lebende Frauenleiche auch abschütteln können, aber der Druck der anderen war einfach zu stark. Die Gewichte pressten ihn wieder in den weichen Ufersand unter dem Wasser zurück.
    Es schäumte dabei auf, als wären Haie dabei, sich um eine blutige Beute zu streiten. Vier, fünf Zombies hatten sich der Beute angenommen, und noch einmal rissen sie den Mann hoch.
    Da hatten sie ihm bereits die Kehle zerfetzt. Der Kopf hing nur noch schief auf dem Hals. Ob er in den folgenden Sekunden abgerissen wurde oder nicht, das war für uns nicht mehr zu sehen, denn die Untoten drückten ihn wieder unter Wasser.
    Karina drehte fast durch. Sie hielt die schwere Waffe mit beiden Händen fest. Sie bewegte die Pistole, zielte in verschiedene Richtungen als könnte

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