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1150 - Die Dunklen Apostel

1150 - Die Dunklen Apostel

Titel: 1150 - Die Dunklen Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen.
    Ich konzentrierte mich jetzt mehr auf die Wasserfläche. So wie wir musste auch Karel Kuzow am Ufer gestanden und auf die Zombies gewartet haben. Bei ihm waren sie angeschwemmt worden.
    Wir hatten das »Glück« bisher noch nicht gehabt.
    Der See gab sein Geheimnis nicht frei. Eine dunkle Fläche kabbelte und wogte vor uns. Manchmal zeigten die Kämme weiße Hauben. Es flogen auch Gischtflocken über das Wasser hinweg. Die Wellen rollten in einem ewigen Rhythmus an, als stünde irgendwo versteckt ein Motor, der sie in ständiger Bewegung hielt.
    Wie sah es aus, wenn Zombies aus der Tiefe geholt und an Land gespült wurden? Wühlte das Wasser den Boden auf? Gab es gefährliche unterirdische Strömungen, die aus dem Schlamm alles hervorholten, das jahrelang dort begraben war?
    Noch spie der See nichts aus. Wir mussten auch weiterhin warten. Etwa auf gleicher Höhe standen die beiden Apostel, die allerdings nicht einmal die Köpfe bewegt hatten und uns gar nicht zu Kenntnis nahmen. Sie interessierte nur das Wasser, und deshalb glaubten auch wir weiterhin daran, dass es sein Geheimnis bald freigeben würde.
    Karina trat von einem Fuß auf den anderen, um nicht einzufrieren. Niemals ließ sie die Wasserfläche aus den Augen. Sie musste für die Russin eine ungewöhnliche Faszination besitzen, der sie nicht entfliehen konnte. Sie kaute mit den Schneidezähnen auf der Unterlippe und merkte instinktiv, dass ich sie anschaute.
    »John, da ist was!«
    »Und?«
    »Im Wasser. Ich habe etwas gesehen.« Sie wies etwas nach rechts. »Ein dunkler Fleck. Noch dunkler als das Wasser. Allerdings dicht unterhalb der Oberfläche. Du kannst auch von einem Schatten sprechen.«
    »Ein Zombie?«
    »Vielleicht auch Treibholz.«
    Ich blieb jetzt konzentrierter als zuvor. Mein Blick ließ die gewisse Stelle nicht los. Die Wellen tanzten hin und her. Ein ewiges Auf und Ab. Schaum kräuselte sich auf den Kämmen, aber einen menschlichen Umriss entdeckte ich nicht.
    Bis das Gesicht erschien!
    »Ja!«, rief Karina und zuckte zusammen. »Ich habe mich nicht geirrt. Das ist er, John, das ist der Zombie. Das ist einer von ihnen. Das Warten hat sich gelohnt.«
    Und sie hatte Recht. Es war eine der Gestalten, die bisher in der Tiefe des Sees verborgen geblieben waren. Wir kamen uns jetzt vor wie Karel Kuzow, der auf die Untoten gelauert hatte, um sie zu vernichten. Sie wurden nicht nur nahe des Dorfes an Land gespült, sondern auch hier an der Insel.
    Die beiden Apostel hatten die Gestalt ebenfalls entdeckt. Sie standen an dem besseren Platz. Wenn nichts Außergewöhnliches mehr geschah, würde sie ihnen vor die Füße gespült werden.
    Noch spielte das Wasser mit der lebenden Leiche. Karina wollte zur Waffe greifen, aber ich drückte ihren Arm, nach unten. »Nein, noch nicht. Der Besuch gilt nicht uns, sondern den beiden Dunklen Aposteln, denke ich.«
    »Gut.«
    Eine etwas größere Welle rollte heran und erwischte die Gestalt im Rücken. Sie hatte sich schon aufgerafft. Durch den Druck aber wurde sie wieder nach vorn geschleudert und verschwand für einen kurzen Moment unter Wasser.
    Dann schaufelte die nächste Welle sie wieder hoch, und diesmal fiel sie nicht mehr.
    Bis zu den Hüften stand die Gestalt im Wasser. Es war eine völlig nackte Gestalt, und wir erkannten, dass es ein Mann war. Über seinen Körper rann das Wasser. Er kämpfte gegen die Wellen, die ihn immer wieder holen wollten, aber seine Bewegungen waren stärker, wenn auch nicht geschmeidig. Er ruderte noch mit den Armen, um mehr Kraft für die Vorwärtsbewegung zu haben. Wuchtig schleuderte er mit den Beinen das Wasser nach vorn, und er nahm auch von den Dunklen Aposteln keine Notiz.
    Die ließen ihn kommen…
    »Jetzt bin ich mal gespannt, was sie mit ihm vorhaben?«, flüsterte Karina mir zu.
    Es war Dimitri, der den Anfang machte. Wir hatten uns allerdings getäuscht, weil wir annahmen, er würde dem Zombie entgegengehen. Das tat er nicht. Er ging sogar zurück, als wollte er die Gestalt zu sich heranlocken.
    Sein Freund tat nichts. Er hob seine Waffe auch nicht an, als sich die Gestalt in gleicher Höhe mit ihm befand. Er ließ sie passieren und schaute wieder über das Wasser hinweg.
    Dimitri hatte sich auf das Trockene gestellt. Dort wartete er auf die Gestalt, die sich nicht beirren ließ und ihren Weg einfach nur fortsetzte.
    Ein letzter Schritt brachte sie auf den Uferstreifen. Sein Körper schimmerte hell und zugleich auch dunkel. Es mochte daran liegen, dass das

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