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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitfühlend.
    Alaska begann stockend zu berichten, während Rhodan zuhörte und nur ab und ah nickte.
    Schließlich fragte der Terraner: „Wirst du schlafen können?"
    „Ich versuche es auf jeden Fall", antwortete Alaska.
    Perry suchte sich ein Lager. Er war einer von denen, die „abzuschalten" verstanden. Er hatte sich trainiert, die Notwendigkeiten des Lebens anzuerkennen und sich nach ihnen Zu richten. Im Augenblick war es notwendig, daß er Ruhe fand. Er drehte sich auf die Seite, so daß der Lichtschein der Heimlampen ihn nicht störte. Wenige Sekunden später war er eingeschlafen.
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, als eine heftige Bewegung ihn wachrüttelte. Er fuhr auf. Rötliche Glut durchflutete die Nacht. Von irgendwoher kam ein dumpfes, dröhnendes Rumoren. Er sah sich um. Im Norden, hoch über ihm, stand eine rote Flammensäule, die in den finsteren Himmel hinaufschoß und Magma und Asche um sich herum verstreute. Ein Stoß fuhr durch den Boden und schleuderte ihn zur Seite.
    Stimmen wurden laut. Das Lager erwachte. Perry spürte ein Brennen auf der Haut der rechten Hand. Er schaltete die Helmlampe ein. Eine Ascheflocke war auf seiner Hand gelandet. Er schüttelte sie ab. Ein roter Brandfleck blieb zurück.
    Perry blickte den Hang hinauf und sah den viele hundert Meter breiten Streifen glühenden, dampfenden Magmas, der sich auf das Lager zuwälzte. Er sprang auf. Ein neuer Erdstoß nahm ihm das Gleichgewicht und ließ ihn straucheln. Noch im Fallen rief er: „Auf die Beine, alle! Wir sind hier nicht mehr sicher!"
     
    4.
     
    Die Lage war unschwer zu überblicken. Von oben herab wälzte sich der Magmastrom.
    Er würde die Senke in wenigen Minuten erreichen. Der Gipfel des Berges war eine rotglühende Fontäne. Die Stöße eines schweren Bebens erschütterten den Boden. Durch das Grollen des Vulkans dröhnte der Donner einer Gerölllawine. Man konnte ihre Staubspur sehen. Sie führte weniger als vierhundert Meter am Lager vorbei.
    „Nichts wie fort hier", gellte eine hysterische Stimme. „Hinunter in die Ebene. Dort kann uns nichts passieren."
    Perry Rhodan stand starr. Von neuem gingen ihm Alaskas Worte durch den Sinn. Aber gerade die Katastrophe weist uns den Weg. Sein Blick ging hinauf zum feuerspeienden Schlund des Vulkans. Er dachte an die Spur, die den Hang hinaufführte - und an den fremden Abdruck, den er am Rand der Grasnarbe gefunden hatte. Plötzlich ergab es alles einen Sinn.
    „Ihr schlagt die falsche Richtung ein!" rief er hinter den Fliehenden her. „Wir müssen hinauf, nicht hinunter."
    Sie hörten nicht auf ihn. Wenn die Panik den Menschen packt, ist er transzendenten Überlegungen nicht mehr zugänglich. Ein Schatten wuchs neben Perry auf.
    „Sie verstehen dich nicht, Perry. Gib dir keine Mühe." Es war Alaskas Stimme. Er wirkte ruhig und gefaßt. Perry sah, wie er den Blick wandte und die Entfernung des Magmastroms abschätzte. Es war warm geworden. Der Ausbruch des Vulkans erfüllte die Luft mit Hitze.
    „Ich verstehe es auch nicht", brüllte eine zornige Stimme aus dem Schatten des Gebüschs. „Aber wenn sich, verdammt noch mal, einer die Mühe machte, es mir zu erklären, brächte ich's vielleicht fertig, hier zu bleiben."
    Leo Dürk stapfte den Hang herauf. Eine schlanke, zierliche Gestalt folgte ihm.
    „Leo, es bleibt uns nicht viel Zeit zum Erklären. Diese Welt ist unwirklich, Leo. Selbst wenn wir hier stehenblieben, würde das Magma uns wahrscheinlich nichts anhaben können. Begreifst du das?"
    Der Waffenmeister schüttelte den Kopf. „Kein Wort", versicherte er.
    „Dann komm freilich mit und verlaß dich auf mich", rief Perry ihm zu.
    Er konnte ihm die Begriffsstutzigkeit nicht übel nehmen. Vor wenigen Augenblicken hatte er selbst die Leute aufgeschreckt, indem er behauptete, sie seien hier nicht sicher - und jetzt wollte er Leo Dürk klarmachen, er brauche sich vor dem Magma nicht zu fürchten.
    Das war zuviel für den Alten.
    „Schließt die Helme", wies er seine Begleiter an. „Wir fliegen zum Gipfel hinauf."
    „Was wird aus den anderen?" wollte Leo Dürk wissen.
    „Sie sind in Sicherheit", antwortete Perry. „Drunten in der Ebene kann ihnen nichts geschehen."
    „Du sagtest eben ..."
    „Ich weiß, was ich sagte, Leo. Es ist meine Hypothese, daß uns keine ernsthafte Gefahr droht. Was wir sehen, ist ein kleines Theaterstück, das der Armadaprophet uns vorspielt.
    Ich nehme nicht an, daß er vorhat, uns umzubringen. Aber ich bin meiner

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