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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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treuen Gefährten erfüllte ihn mit rasendem Zorn. Er sprang über eine der Schaltbänke hinweg und ging dahinter in Deckung. Ein Schuß fauchte um Handbreite über ihn hinweg. Er begann zu feuern. Die Monteure trugen ebenfalls Schirmfelder. Sein Treffer erzeugte ein buntes, waberndes Farbenspiel in der energetischen Hülle eines der Roboter. Es war der, der Leo Dürk auf dem Gewissen hatte. Daß sein Zorn sich auf eine bestimmte Maschine konzentrierte, war alogisch und lächerlich; das wußte Perry. Aber in diesem Augenblick handelte er instinktiv, und die Logik spielte in seinen Handlungen nur insofern eine Rolle, als sie ihn vor Unvorsichtigkeit bewahrte. Das war der Monteur, der Leo Dürk getötet hatte. Er mußte vernichtet werden!
    Perry erhöhte die Strahlleistung. Das Leuchten des Energiefelds wurde intensiver. Die Armadamonteure rückten in breiter Front heran. Schüsse knallten und fauchten. Geräte explodierten mit dumpfem Knall. Die Kommandozentrale des fremden Schiffes füllte sich mit Qualm. Da stach hinter einer der benachbarten Konsolen hervor ein zweiter Energiestrahl auf den bedrängten Armadamonteur zu. Dieser zusätzlichen Belastung war das energetische Feld nicht gewachsen. Ein unerträglich greller Blitz schoß durch den grauen Dunst. Ein donnernder Krach ließ den Boden erzittern. Sekundärexplosionen rollten hinterdrein und kündeten davon, daß die Detonation des Armadamonteurs nicht ohne Folgen für seine Mitkämpfer geblieben war.
    „Raus hier!" stieß Perry hervor. „Gegen so viele haben wir keine Chance. Velda, Alaska - hinter mir her!"
    „Wo ist Leo?" schrie Velda Zee.
    Perry antwortete nicht. Er hastete durch den Qualm. Flammen leckten ihm entgegen. Er tauchte an der grauen Kugel vorbei und sah für Sekundenbruchteile die Umrisse der Gefährten. Das Feuer hinter ihnen war schwächer geworden. Eine halb zerschossene Schottöffnung tauchte vor ihnen auf. Sie glitten hindurch, vektorierten die Gravo-Paks auf höchste Leistung und schossen durch einen hell erleuchteten Gang davon.
    Jetzt erst beantwortete Perry Veldas Frage.
    „Leo ist tot", sagte er düster.
     
    *
     
    Sie verließen den breiten, weithin übersichtlichen Korridor bei der ersten sich bietenden Gelegenheit und gelangten in einen Abschnitt des Schiffes, in dem es von Gängen, Rampen, Antigravschächten und kleinen Räumen mit technischer Ausstattung wimmelte.
    Von einer Verfolgung durch die Armadamonteure war vorläufig nichts zu bemerken. Sie hatten Zeit, eine Pause einzulegen und sich auszuruhen.
    Gesprochen wurde wenig. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. Das grausame Bild stand Perry Rhodan deutlich vor Augen: Leo Dürk, in einen Mantel aus bläulich weißen Flammen gehüllt, langsam zusammenbrechend. Der Todesschrei des Waffenmeisters gellte ihm noch in den Ohren. Wo war er in seinen Überlegungen fehlgegangen? Wie hatte Leo sterben können, wenn zweifelsfrei feststand, daß es sich bei diesem Raumschiff nur um ein Fiktivgebilde handelte und bei allen Vorgängen, die sich hier abspielten, um Auswirkungen einer Suggestion, die ihnen von einer fremden Kraft eingegeben wurde. Wie konnte ein Mensch unter solchen Bedingungen sterben? „Was wird jetzt?"
    Alaskas Stimme dröhnte wie ein Paukenschlag durch die Stille. Sie hatten die Helme geöffnet, weil die Luft atembar und sie nicht sicher waren, ob Schovkrodon die Verständigung über Helmfunk mitverfolgen könne. Velda Zee stand auf. Ihr Gesicht war eine bleiche Maske.
    „Ich sehe mich ein wenig um", erklärte sie mit matter, klangloser Stimme.
    Perry sah ihr nach, als sie durch eine hohe, rechteckige Öffnung in den angrenzenden Raum schritt. Sie verzichtete darauf, den Antigrav einzuschalten. Ihre Haltung war gebückt, ihr Gang schwerfällig. Lag das an der erhöhten Schwerkraft oder an ihrem Kummer über Leo Dürks Tod?
    „Ich weiß es nicht", antwortete er auf Alaskas Frage. „Mir kommt es vor, als wären wir besser daran, wenn wir die Suche nach dem Armadapropheten aufgäben."
    „Sag das nicht!" Die Reaktion des Transmittergeschädigten war unerwartet eindringlich, fast scharf. „Ich habe dir weiter nichts zu bieten als eine Ahnung. Aber diese Ahnung sagt mir, daß du dich von deiner ursprünglichen Absicht und vor allen Dingen von deinen ursprünglichen Vorstellungen über die Gefährlichkeit der Fiktivwelten nicht abbringen lassen sollst."
    Perry sah ihn traurig an. „Leo Dürk ist tot", erinnerte er sich. „Und ich soll immer noch daran glauben,

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